Filmkritik Mia and Me - Das Geheimnis von Centopia
Filmwertung: |
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| 5/10 |
So wie schon viele Serien zuvor hat nun auch "Mia & Me" nach knapp 11 Jahren Bestehen endlich ihren ersten Kinofilm erhalten. Einen Film, über den sich seine Zielgruppe definitiv freuen darf und wer weiß, vielleicht gibt es auch die ein oder andere Person, die mit ihr aufgewachsen ist und sich nun nur zu gerne an seine Kindheit zurück erinnern möchte. Beiden wird dieser Film gerecht, denn er wirkte so wie eine große Verneigung vor seinem Ursprung, inklusive ordentlichem Fanservice. Zumindest war es so als Außenstehender, richtige Fans werden da sicherlich nochmal eine ganz eigene Meinung zu haben. Im Kern geht es hier um Mia. Sie ist nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrem Großvater gekommen und zieht nun gemeinsam mit ihm in ein schickes Haus, direkt ans Wasser, ein. Doch sie wirkt die ganze Zeit so, als würde sie etwas belasten und tatsächlich. Ihre geliebte Welt, die sie innerhalb eines Buches mit sich herumträgt, ist in Gefahr und sie brauchen ihre Fähigkeiten, das Böse zu vernichten. Sie überlegt nicht lange und teleportiert sich in die Welt, bereit, sich der Aufgabe zu stellen. Doch kann sie das auch oder ist ihr Gegner zu mächtig?
Mia and Me - Das Geheimnis von Centopia: Luftschiff © Constantin Film
Die erste Stärke ist tatsächlich, dass der Film sofort klar macht, für wen er ist und wen er erreichen will. Er ist ein Film von und für Fans und zieht das konsequent durch. Man weiß, was man bekommt und das trifft auch zu. Die Trailer haben daneben auch tatsächlich nicht zu viel verraten und boten die Chance, manches erst auf der Leinwand zu bestaunen. Es ist eine Welt voller guter Ideen und interessanten Figuren, wo aber auf der guten Seite besonders einer aufgefallen ist. Diese Figur hätte sicherlich nicht so besonders viel hergegeben, durch die Beteiligung von Santiago Ziesmer wurde sie aber sofort angehoben und man konnte ihr für keine der Schwächen böse sein. Es war ein feiner Sidekick und ihm gelang es, die Handlung immer wieder mit einem guten Gag voran zu bringen. Doch zeitgleich war auch auf der bösen Seite was geboten und der Schurke eine wirkliche und größere Bedrohung, als zunächst angenommen. Zugleich verspürte aber auch er eine gewisse Sympathie. Es macht Spaß, die Figuren durch diese Welt und auf ihr Abenteuer zu begleiten, jedoch kommt er nicht ohne Schwächen aus und eine eindeutige ist tatsächlich die Animation. Man erwartet nicht, dass sie sich mit den großen Studios messen lassen kann, denn dafür hatte man kein vergleichbares Budget.
Mia and Me - Das Geheimnis von Centopia: Die Charaktere © Constantin Film
Jedoch hat auch das Studio, das den Film ins Kino gebracht hat, zuvor schon das ein oder andere Mal bewiesen, dass sie es auch besser können. Das war an vielen Stellen wirklich keine Freude. Ebenfalls ist es als Neueinsteiger ziemlich schwierig, hier erstmal hinein zu kommen, da mit Namen und Orten nur so um sich geworfen wird. Natürlich kann man sich dank des Genres vieles schon denken und wird recht behalten, doch das unterbricht tatsächlich immer wieder den Spaß am Werk. Sehr vermutlich werden Kinder hier dennoch ihre Freude finden und sich nicht daran stören, dass sie nicht alles verstehen (wenn sie die Serie nicht gesehen haben), doch so mancher Ältere dürfte teilweise einige Fragen haben. Zudem fängt man dieses Werk mit zwei Anfängen an. Einen aus der Sicht der Feen und der Zauberwelt und einen von der realen Mia und ihrem Großvater. Diese beiden Szenen wären umgekehrt besser gewesen.
Fazit: Mia and Me ist somit ganz eindeutig ein Film von Fans für Fans. Kinder werden voll auf ihre Kosten kommen und sich an so manch bunter Idee erfreuen. Er gibt den Fans ein Wiedersehen mit ihren Helden und es würde mich nicht wundern, wenn es eine Fortsetzung geben würde. Ich selbst war Neueinsteiger und habe nicht alles verstanden, er hat meine Erwartungen aber übertroffen, ist für das, was er sein soll vollkommen in Ordnung und ich wäre einem zweiten Teil nicht abgeneigt, dann aber bitte mit einer deutlich besseren Animation.
by Peter Brauer