Filmkritik Mechanic: Resurrection
Filmwertung: |
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| 6/10 |
Jason Statham ist ein Actionheld, wie er im Buche steht. Ob in „Transporter“, „Expendables 2 + 3“, „Parker“ oder auch in „Spy: Susan Cooper Undercover“, Statham ist ein Garant für knallharte Action. 2011 spielte er in Simon West´s Thriller „
The Mechanic“ den Auftragskiller Arthur Bishop, der stets präzise, kühl und knallhart seine Jobs erledigte.

Nun kehrt der Brite in der Fortsetzung „Mechanic: Resurrection“ zurück in seine Rolle. Die Regie für die Fortsetzung der Killer-Story übernimmt Dennis Gansel („Die Welle“), der mit dem Film sein Hollywood-Debüt gibt.
In gewohnter Manier agiert Stratham in seiner unterkühlen Art. Eigentlich hat der Elite-Killer seinen Job vor einer Weile an den Nagel gehängt. Aber als sein Erzfeind Riah Crain (Sam Hazeldine) ihn herausfordert und als Druckmittel sogar Bishops neue Liebe Gina (Jessica Alba) entführt, gibt es für den Killer kein Halten mehr. Er reist quer um die ganze Welt und erledigt dabei die Morde, die ihm aufgetragen werden. Denn niemand beherrscht so gut wie er, die Fähigkeiten, jeden Mord wie einen Unfall aussehen zu lassen. Mit großem Erfindungsgeist alla „MacGyver“ inszeniert Bishop die Morde und rettet dabei gleichermaßen jedes Mal das eigene Leben. Fast scheint es, als wolle er „James Bond“ Konkurrenz machen. Betrachtet man die Ausstattung des Films, die plotreiche Wendung und den souveränen Kampf mit allerlei Waffen, so ist die Machart doch sehr ähnlich. Die choreografierten Kampfszenen bieten rasante Action und die Verfolgungsjagden quer über den Erdball liefern imposante Kulissen zutage. Bei all der Gewaltverherrlichung kommt aber der Humor keinesfalls zu kurz. Denn Statham verkörpert seine Rolle mit viel Selbstironie und inszeniert sich als Haudegen, der durchaus einen weichen Kern besitzt. Ebenfalls für Lacher sorgt auch Tommy Lee Jones („Men in Black“) für seine Rolle des rockigen Geschäftsmannes.
Die Action wird wie bei dem Vorfilm, übrigens ein Remake von Michael Winners Thriller „Kalter Hauch“ aus dem Jahr 1972, groß geschrieben. Die Story hinter den rasanten Sequenzen fällt hingegen etwas dünner aus. Auch wenn sich die Handlung immer wieder biegt und wendet, bleibt Bishops Vorgehen über weite Strecken zu erahnen. Die plötzliche Liebe zur karitativ engagierten Strandschönheit wirkt an den Haaren herbeigezogen: Nach nur wenigen gemeinsamen Momenten ist Bishop ihr verfallen und würde für ihr Leben sofort das eigene geben.

Was im wirklichen Leben nicht ganz verständlich ist, muss auch auf der Kinoleinwand keinen großen Sinn ergeben. Die Handlung wird dennoch durch die von Liebe aufgeputschte Motivation in Gang gesetzt. Der Rest ist der Action geschuldet, was für einen Popkornfilm durchaus legitim ist.
Um den Ganzen auch optisch etwas Esprit zu verleihen, setzt Gansel auf Computereffekte. Leider sind diese häufig von den Realaufnahmen deutlich zu unterscheiden, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Kameramann Daniel Gottschalk weiß den Hauptdarsteller ins beste Licht zu tauchen und seine Handlungen äußerst dynamisch erscheinen zu lassen. Seien es die Einstellungen unter Wasser, die tollkühnen Aktionen auf dem Schiff oder die Kletteraktion an der Außenwand eines Hotels in schwindelerregender Höhe, das Filmteam weiß mit Bildern zu begeistern. Das gerade die zuletzt erwähnte Aktion auffallend an Tom Cruise spektakulären Stunt in „Mission: Impossible – Phanton Protocoll“ erinnert, darf man geflissentlich ignorieren.
Fazit: „Mechanic -Resurrection“ liefert für Freunde des Actionkinos gut Unterhaltung, auch wenn das Finale etwas seicht ausfällt.
by Sandy Kolbuch