Filmwertung: |
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| 5/10 |
Nachdem James Wan für Blumhouse Productions schon einige Filme, wie die "Conjuring" -Reihe gemacht hat, wurde er nun ein wichtiger Kollege von Jason Blum (Der Kopf hinter Blumhouse). Sie nahmen sich vor, gemeinsam Filme umzusetzen, mehr als sie es sonst getan haben, und nun ist ihr erstes Projekt da. Dieses heißt "M3GAN" und erinnert zunächst sehr an das Franchise rund um die Puppe "Chucky". Wenn man sich das Werk aber anschaut wird einem schnell klar, dass es zwar auch darum geht, die wirklichen Stärken hier aber an anderen Stellen liegen. Er geht 12 Minuten länger als der letzte Teil von Chucky. Dieser hieß "Childs Play" und kam 2019 ins deutsche Kino. Er hat eine Altersfreigabe in den USA von PG-13, das bedeutet bei uns eigentlich ein FSK 12. Das erhält er aber nicht, denn tatsächlich ist er bei uns ab einer FSK-Einstufung von 16 freigegeben. Er hat eine Rotten Tomatoes Bewertung von 93% (Bei 163 Stimmen) was eine gute Leistung ist und kostete nur 12 Millionen $. Er konnte aber schon jetzt 30,2 $ wieder einnehmen. Das ist das System von Blumhouse: Wenig Geld in Leute stecken, ihnen dafür aber alle Freigaben geben und möglichst viel Geld mitnehmen. Im Falle von "M3GAN" hat es wieder einmal funktioniert und da es aktuell in dem Genre nicht viel Konkurrenz gibt, könnte er vielleicht noch die ein oder andere $ einnehmen. Jedoch könnte man sich da auch täuschen, denn diesen Film kann man in zwei Parts unterteilen. In dem einen werden die Figuren vorgestellt, in dem Anderen entsteht der Horror
M3GAN in M3GAN © UNIVERSAL STUDIOS
Und genau das ist die erste Stärke. Der Film lässt sich überraschend viel Zeit den Figuren eine Seele zu geben und besonders bei Allison Williams und Amie Donald funktioniert es. Tatsächlich ist es aber eher so, dass Williams überzeugen kann und sie dabei ihre junge Kollegin mit unterstützt. Alleine für sich gesehen ist Donald nicht gut und das sieht man auch an ihren Wutausbrüchen, die sie einige Male hat. Natürlich darf man bei einer 12 Jährigen die Messlatte nicht zu hoch ansetzen und trotzdem ist es teilweise kritisch. Es ist aber interessant, da die Technik sich immer mehr entwickelt und eine solche Puppe in einigen Jahren keine Besonderheit mehr sein wird. Es ist also ein Szenario das greifbar ist und es ist interessant, dass man an den Wutausbrüchen erkennen kann, dass man auch zu seinen Technikgeräten eine Sucht erzeugen kann und es ist einem schlecht geht, wenn es nicht da ist. Dabei vergisst man oft, dass es auch eine Zeit vorher gab und wird agressiv oder genervt. Da es bei den Darstellern aber ein Teamwork ist, glaubt man die Verbindung zueinander und die Emotionen sind nicht nur auswendig gelernt. Es macht Spaß ihnen beim Kennenlernen und beim Basteln zuzuschauen und das ist so fantastisch, dass man daraus einen viel besseren Film hätte machen können. Nur für sich gesehen hätte es besser funktioniert und am Anfang ist es auch interessant wo Megan herkommt und wie sie gemacht wurde. Sie selbst sieht auch an vielen Stellen gruselig aus und der Horror entsteht schon, wenn man sie sich nur anschaut. Doch dann wechselt das Werk komplett sein Genre und geht von einem Drama zu einem Horrorfilm, es kommen erstmal ganz ruhig die ersten 2-3 Kills und in den letzten knapp 20 Minuten dreht er komplett auf und passt nicht mehr zum Rest. So wird es schwierig werden, eine wirkliche Zielgruppe für ihn zu finden, richtige Horrorfans bekommen zwar einige interessante Kills, aber auch viel Langeweile und die Konsumenten, die Emotionen mögen, bekommen noch Horror rein gepresst, es gibt keine gute Mischung.
Fazit: Nach dem Trailer wusste eigentlich schon jeder, wie sich dieses Werk entwickeln und ausgehen würde, der Trailer hat eigentlich schon alles gezeigt, aber tatsächlich geht er dafür an einigen Stellen auf einer anderen Art und Weise weiter und das ist frisch. Er ist nichts besonderes, aber ich habe das Gefühl, wenn man sich die Stimmen und das Einspielergebnis anschaut, dass dieses Werk vielleicht erfolgreich werden könnte im Kino oder später im Streaming. Nur er funktioniert nicht als Horrorfilm, daher muss der Hype an anderer Stelle ausgelöst worden sein.
by Peter Brauer
Bilder © Universal Pictures Intl.