Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll

Behind the Candelabra (2013), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Biographie / Drama / Romanze
Kinostart Deutschland: - Verleih: DCM

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Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Was heute Elton John und Lady Gaga sind, war in den 70er Jahren Liberace (Michael Douglas) in einer Person. Als virtuoser Pianist, Entertainer in Las Vegas und Superstar der pompösen Shows lag ihm weltweit ein Millionenpublikum zu Füßen. Auf der Bühne und im Privaten erhob er Luxus und Glamour zu seinem Lebensstil. Lange Pelzmäntel, glitzernde Kostüme, goldene Kerzenständer und massenhaft teurer Schmuck waren seine Markenzeichen. Mehrere Rolls-Royce zählten zu seinem Fuhrpark, alleine 39 Flügel schmückten seine private Villa. Alles gab es im Überfluss – und er selber sagte einmal: „Too much of a good thing is wonderful“.

Im Sommer 1977 betritt ein attraktiver Jüngling nach einem großen Auftritt seine Garderobe: Scott Thorson (Matt Damon), ein einfacher Junge aus der Provinz, der von Liberace zum Prinzen an seiner Seite verwandelt wird. Zwischen den beiden entwickelt sich eine enge, über Jahre streng geheim gehaltene Affäre. Eine tragisch-faszinierende Liebesgeschichte, die immer intensiver wird – und die im Laufe der Zeit vom Exzess und Schönheits-OPs ebenso begleitet wird wie von großen Gefühlen, Eitelkeiten und Eifersucht...


Matt Damon, Michael Douglas und Scott Bakula | mehr Cast & Crew


Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll - Trailer


LIBERACE - zu viel des Guten ist wundervoll | Offizieller Trailer


DVD und Blu-ray | Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll

Blu-ray
Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll
Blu-ray Start:
21.03.2014
FSK: 12 - Laufzeit: 119 min.
DVD
Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll
DVD Start:
21.03.2014
FSK: 12 - Laufzeit: 114 min.

Filmkritik Liberace - Zuviel des Guten ist wundervoll

Filmwertung: | 8/10


Liberace, eine schillernde Persönlichkeit im Blitzlichtgewitter von Las Vegas, begeisterte von den 50ern bis 80er Jahren die Zuschauer. Hinter der glamourösen Fassade verbarg der Schauspieler, Sänger und Pianist seine Homosexualität, die bis zu seinem Aidstod 1987 ein Geheimnis blieb.
Oscarpreisträger Steven Sonderbergh („Side Effects“) hegte lange den Wunsch, das Leben des gefeierten Entertainers zu verfilmen. Nachdem er 2011 seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft verkündet hatte, sorgte die Nachricht über den geplanten Liberace-Biopic für Verwunderung. Zu dieser Zeit ahnte noch niemand, dass die Realisierung des Projekts bereits dreizehn Jahre in Planung war und nur aufgrund einer fehlenden Rahmenstory immer wieder in Vergessenheit geriet. Doch dieses Problem löste sich mit dem autobiographischen Roman „Behind the Candelabra“ von Liberaces Toyboy Scott Thorson, den Drehbuchautor Richard LaGravenese für sein Skript heranzog.

Nachdem Warner Bros. sich anfänglich an den Drehbuchkosten beteiligt hatte, entschied sich das Studio 2007 doch gegen das Projekt. Zu groß war die Angst, für den homosexuellen Inhalt keine geeignete Zielgruppe zu finden. Während Sonderbergh mit seinem Projekt nun wieder auf der Suche nach einem produktionswilligen Studio war, musste Michael Douglas, der bereits als Hauptfigur engagiert war, wegen seiner Krebserkrankung pausieren. In dieser Zeit konnten durch einen glücklichen Zufall die HBO-Produzenten für das Projekt gewonnen werden. Der damit eigentlich für das amerikanische Fernsehen gedrehte Biopic findet jedoch seine völlige Entfaltung auf der Kinoleinwand. Die ersten Bilder des Dramas offenbaren eine surreale Welt im Prunk des Scheinwerferlichts. Der untergeordnete Witz bietet anfängliche Assoziationen zu der Komödie „The Birdcage“. Doch mit der Vorstellung der Figuren verlieren sich die Erinnerungen an einstige Paradiesvögel und machen den wahren Figuren des Films Platz, deren Darstellung nie aufgesetzt oder künstlich, sondern bis ins kleinste Detail authentisch erscheint. Michael Douglas („Wall Street: Geld schläft nicht“) verkörpert nicht nur den homosexuellen Liberace, sondern lebt diesen regelrecht auf der Kinoleinwand. Mimik, Gestik und nasale Sprache fügen sich perfekt zueinander und lassen den Darsteller hinter der Figur nahezu in Vergessenheit geraten. Wie Douglas dieser schillernden Persönlichkeit zum Leben erweckt, grenzt an große Schauspielkunst.
Humorvoll, mit einem gewissen Hang zum Kitsch, aber stets überaus menschlich finden die letzten zehn Lebensjahre des Künstlers Präsenz auf der deutschen Kinoleinwand. Mit einer durchweg überzeugenden Maske werden Liberace und sein jugendlicher Geliebter in Szene gesetzt. Neben Michael Douglas versteht es auch Matt Damon („Elysium“) seine Figur des jungen Scott Thorson Leben einzuhauchen. Durch verschiedenste Prozeduren und Schönheits-Ops zu einem unverwechselbaren Erscheinungsbild genötigt, bekommt auch die persönliche Veränderung der Nebenfigur ausreichend Tiefe. In Verbindung mit der überzeichneten Figur von Rob Lowes Schönheitschirurgen, wird die unterschwellige Komik durch eine Prise Ironie bedient. Doch diese wird nicht bewusst fokussiert, sondern entsteht als nettes Nebenkonstrukt aus den unterhaltsamen und gleichzeitig einfühlsam beleuchteten Situationen heraus. Der zur Schau getragene Ruhm von Liberace und die hinter dem Vorhang lauernde Ernüchterung seines Liebhabers, gehen Hand in Hand und lassen die Freuden und Schattenseiten des Scheinwerferlichts in allen Facetten erkennen. Die Suche nach Liebe, Zuneigung und Verständnis bis hin zur völligen Selbstaufgabe und die daraus resultierende Abhängigkeit des Toyboys findet sich in stetige Präsenz wieder. Trotz einer nicht zu leugnenden Eindimensionalität und des voraussehbaren Endes, wird der Zuschauer in eine unbekannte Welt entführt, die fasziniert und mit ausreichend Spannung zu begeistern weiß.

Fazit: Sonderberghs Biopic „Liberace“ ist ein exzentrisches Liebesdrama. Berührend und unterhaltsam zugleich wird in schillernden Bildern die tragische Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe erzählt, die stets nur im Geheimen gelebt werden durfte. Michael Douglas als homosexueller Liberace und Matt Damon als sein jugendlicher Liebhaber brillieren auf der Kinoleinwand. Sehenswert.
by Sandy Kolbuch

Bilder © DCM