Katakomben

As above, so below (2014), USA
Laufzeit: - FSK: 16 - Genre: Horror / Thriller
Kinostart Deutschland: - Verleih: Universal Pictures Intl.

Katakomben Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Tief unter den Straßen von Paris winden sich kilometerlange Schluchten, die ewige Ruhestätte zahlloser Seelen. Als sich ein Team von Archäologen aufmacht, um das dunkle Labyrinth zu erforschen, entdecken sie ein grauenvolles Mysterium, das diese Totenstätte eigentlich für immer bewahren sollte. Der Besuch in den Katakomben wird plötzlich zu einem fesselnden Horrortrip.

Perdita Weeks, Ben Feldman und Edwin Hodge | mehr Cast & Crew


DVD und Blu-ray | Katakomben

Blu-ray
Katakomben Katakomben
Blu-ray Start:
15.01.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 93 min.

zur Blu-ray Kritik
Katakomben - Steelbook Katakomben - Steelbook
Blu-ray Start:
15.01.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 93 min.
DVD
Katakomben Katakomben
DVD Start:
15.01.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 89 min.

Filmkritik Katakomben

Filmwertung: | 7/10


Harry Potter war gestern! In dem Horrorfilm „Katakomben" wird der Mythos rund um Nicolas Flamel und den Stein der Weisen neu aufgelegt. Kreiert wurde der FSK 16 Streifen von den Dowdle-Brüdern, die schon Grund für „Devil – Fahrstuhl zur Hölle“ und „Quarantäne“ waren. Der Originaltitel lautet „As Above/ So Below“. Mal sehen ob der Film eher in der oberen oder unteren Liga spielt - oder wieder einfach nur Mittelmaß ist.

Im Fokus steht die junge, abenteuerlustige und schlaue Scarlett Marlowe (Perdita Weeks, bekannt aus etlichen britischen TV Miniserien). Nachdem ihr Vater Selbstmord begangen hat, nimmt sie es sich nun zur Aufgabe sein Vermächtnis zu Ende zu bringen und den sagenumwobenen Stein der Weisen zu finden. Unterstützung bekommt sie von ihrem Kameramann Benji (Edwin Hodge, Zentrale Figur aus „The Purge – Die Säuberung“) sowie dem ehemaligen Freund George („Mad Men“-Star Ben Feldman). Um die Spur ins Innere der Katakomben Paris' weiter zu verfolgen bedarf es der Hilfe von lokalen „Cataphiles“ (zu deutsch: Freunde der Katakomben), und so schließen sich die Franzosen Papillon (Francois Civil, „Frank“), Souxi (Marion Lambert) und Zed (Ali Marhyar aus „Zero Dark Thirty“) an. Doch schon bald werden sie im tiefen Inneren der Schächte mir ihren persönlichen schmutzigen Vergangenheiten konfrontiert.

Schon zu Beginn starren mich sympathische, wache Augen an, als säße ich tatsächlich gegenüber. Eine Millisekunde später wird klar: Es handelt sich um einen Found-Footage-Film. Seit Paranormal Activity ist der Markt ganz schön überlaufen damit und oft einfach zu unübersichtlich gedreht. Auch „Katakomben“ hat da so seine Defizite. Vieles passiert zu schnell und zu hektisch, dass man gar nicht genau weiß, wovor man sich hätte erschrecken sollen. Da der Film zum Teil nur mit Helmkameras gefilmt wurde, ist es zudem oft zu dunkel. Im großen und Ganzen passt dieser Stil wiederum zu der Storyline.

Der Plot ist für einen dokumentarischen Horrorfilm unglaublich gut. Gott sei Dank geht es mal nicht um Exorzismus oder Dämonen. Warum ich aber wirklich beeindruckt bin kommt jetzt durch die Saga des Stein der Weisen über alten Alchemistischen Weisheiten zu pyramidischen Rätseln: Der Streifen wird einem mit sehr viel Wissen übermittelt, dass er auf jeden Fall in unseren Köpfen sehr viel Sinn ergibt. Selten für das Gruselgenre, bei dem man eigentlich viel Humbug erzählt bekommt. Auch das Aufgreifen der Szene der illegalen Katakombenkletterer hat einen großen Wahrheitsgehalt und wurde dafür extra mit französischen Darstellern besetzt. Super durchdacht und eine Auffrischung der Allgemeinbildung! Ein Manko habe ich allerdings trotzdem. Nicht alles wird in „Katakomben“ aufgelöst, was ich sehr schade finde, da der Film mich sehr neugierig gemacht hat.

Untermalt wird das Alles durch die Drehorte. Es wurde in den richtigen Katakomben gedreht, sogar in Teilen, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Die Realkulissen sind sehr beeindruckend und interessant. Man bekommt als Zuschauer - auch wenn sich das mehr nach Reisewerbung anhört - richtig Lust mehr zu erfahren und selber mal in Paris vorbeizufahren. Was mich zudem verwundert: Der Film dauert 93 Minuten, kommt mir aber viel länger vor. Und das im positiven Sinne. Denn an den richtigen Stellen wurde Zeit getankt.

Die Darsteller sind wie so oft im Genre eher unbekannt. Schauspielerin Perdita Weeks sehe ich zum ersten Mal in meinem Leben. Sie passt aber sehr gut in die Rolle der Scarlett und hat einen neugierigen Blick drauf, der super zum Image der Archäologin passt. Sie stiehlt auf jeden Fall allen die Show und ist die Augenweide der Charaktere. Der Rest der Truppe ist leicht austauschbar. Doch in den Katakomben begegnen sie der wahren Schauspielleistung des Films: Cosme Castro spielt so verstörend-gut einen vor 2 Jahren in den Katakomben verschollenen Freund, der plötzlich wieder auftaucht, dass es einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Hier wirklich keine blöde Floskel.

Archäologie war selten so spannend. Katakomben ist ein wider der Erwartungen super gemachter Film. Wenn es bei so einem Level bleibt, darf gerne eine Fortsetzung in den römischen Schächten folgen. Allerdings nur mit Perdita Weeks. 7 Punkte verschenke ich!
by Jennifer Mazzero

Bilder © Universal Pictures Intl.