Jappeloup - Eine Legende

Jappeloup - Eine Legende (2013), Frankreich
Laufzeit: - FSK: 6 - Genre: Biographie / Drama
Kinostart Deutschland: - Verleih: Koch Media

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Jappeloup - Eine Legende Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Pierre Durand (Guillaume Canet) ist jung, smart und besessen vom Erfolg. Anfang der 80er Jahre steht er steht am Beginn einer brillanten Anwaltskarriere. Doch völlig unerwartet wirft er alles hin und widmet sich mit Leib und Seele seiner früheren Leidenschaft, dem Springreiten. Mit Unterstützung seines Vaters (Daniel Auteuil) setzt er alles auf ein junges Pferd, an das sonst niemand glaubt. Jappeloup gilt als zu klein, zu temperamentvoll und unberechenbar, verfügt aber darüber hinaus über ein herausragendes Springtalent. Von Turnier zu Turnier machen Pferd und Reiter Fortschritte und finden gemeinsam Einlass in die Welt des internationalen Reitsports. Vom Erfolg verwöhnt, wird die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Los Angeles dennoch zur großen Enttäuschung. Um wieder an die Spitze zu kommen, muss sich Pierre endlich seinen Schwächen und Ängsten stellen. Mit Hilfe seiner Frau Nadia (Marina Hands) und Pferdepflegerin Raphaëlle (Lou de Laâge), gelingt es ihm endlich, das Vertrauen seines Pferdes zu gewinnen und eine enge Beziehung zu ihm aufzubauen, welche sie 1988 zu den Olympischen Spielen in Seoul führt – Durands großem Traum.

Guillaume Canet, Marina Hands und Daniel Auteuil | mehr Cast & Crew


Jappeloup - Eine Legende - Trailer


Jappeloup - Eine Legende - deutscher Kinotrailer


DVD und Blu-ray | Jappeloup - Eine Legende

Blu-ray
Jappeloup - Eine Legende Jappeloup - Eine Legende
Blu-ray Start:
26.06.2014
FSK: 6 - Laufzeit: 130 min.
DVD
Jappeloup - Eine Legende Jappeloup - Eine Legende
DVD Start:
26.06.2014
FSK: 6 - Laufzeit: 125 min.
Jappeloup - Eine Legende (3-Disc Special Edition) Jappeloup - Eine Legende (3-Disc Special Edition)
DVD Start:
26.06.2014
FSK: 6 - Laufzeit: 125 min.

Filmkritik Jappeloup - Eine Legende

Filmwertung: | 7/10


Am 12. März 1975 kam der dunkelbraune Wallach Jappeloup auf einem Gestüt in Südwestfrankreich zur Welt und wer nun meint, dass zeitgleich in China ein Sack Reis umgefallen sein könnte, dem sei der außergewöhnliche Werdegang dieses zu kleinen, nicht besonders hübschen und flegelhaften Pferdes zum französischen Meister, Europameister und Olympiasieger im Springreiten geschildert. Dieser Biographie aus dem Bereich des Pferdesports, einem für das breite Publikum eher schwergängigen Themas, nimmt sich der französische Sportabenteuerfilm "Jappeloup - Eine Legende" an.

Angelehnt an tatsächliche Ereignisse beschreibt der Film den Aufstieg Pierre Durands (Guillaume Canet) vom einfachen Springreiter zum Olympiasieger, den er aber wesentlich mehr seinem Pferd Jappeloup, als seinem eigenen Können zu verdanken hat. Anfang der 1980er Jahre entscheidet sich Durand gegen eine Karriere als Jurist und für seine wahre Leidenschaft, das Springreiten. Gemeinsam mit seinem pferdebegeistertem Vater Serge (Daniel Auteuil), der Mitte der 70er all sein Geld in ihren Reitstall steckte, entdecken sie das junge Pferd Jappeloup, das als zu eigensinnig gilt, jedoch eine unglaubliche Sprungkraft besitzt. Durand und Jappeloup kommen immer besser miteinander klar, wozu auch Durands Ehefrau Nadia (Marina Hands) und die Pferdepflegerin Raphaëlle (Lou de Laâge) beitragen. Erfolgreichen Wettbewerben folgen herbe Niederlagen, die Durand der Verzweiflung nahe bringen, doch am Ende erfüllt sich ein Traum.

Nach dem Drehbuch von Multitalent Guillaume Canet, der auch die Hauptrolle spielt, inszeniert der kanadische Regisseur Christian Duguay mit der Geschichte von Jappeloup dramatisch und fesselnd Aufstieg, Fall und Wiedergeburt eines ungewöhnlichen Reitergespanns, das in Frankreich längst zu den bedeutendsten Ikonen der Zeitgeschichte gehört. Hochkarätig besetzt mit Stars wie Daniel Auteuil ("Mein bester Freund"), Donald Sutherland ("Die Tribute von Panem") und Marina Hands ("Schmetterling und Taucherglocke") beschränkt sich der Film nicht nur auf die Geschichte eines erfolgreichen Reiters und dessen Springpferd, sondern blickt auch hinter die Fassade des Reitsports und entspinnt sich zu einer Hommage an die lebenslange Freundschaft zwischen Reiter und Pferd, basierend auf Vertrauen, getestet von Selbstzweifel und Sturheit. Guillaume Canet, Ex-Ehemann von Diane Kruger und aktuell Lebensgefährte von Marion Cotillard, konnte alle Szenen auf dem Pferd nach kurzem Training selbst drehen, war doch auch er mal ein talentierter Springreiter. Regisseur Duguay teilt diese Leidenschaft ebenfalls, weil er früher selbst mal kanadischer Juniormeister im Springreiten war. Personell also ideale Voraussetzungen für die Umsetzung dieses Stoffes und ein Budget von 26 Millionen Euro sollte dem Gelingen dieser Produktion auch nicht im Wege stehen.

Nun ist Reitsport eine sehr spezifische, eher nicht massentaugliche Sportart, die sich ja, ähnlich wie Tennis, eher einem gewissen Wohlstandsmilieu zuordnen lässt. Warum also sollte sich der Zuschauer hierzulande für ein Sportler-Biopic über ein französisches Turnierpferd interessieren? Guillaume Canet drückt es so aus, dass der Film eine Art "Rocky" in der Welt des Pferdesports zeigt und basierend auf einer starken realen Geschichte, viele von menschlichen Beziehungen vermittelte Emotionen freisetzt. Ausgesprochen ehrlich wird hier zugeben, konventionelles Mainstream-Kino produziert zu haben und denkt man an vorbildhafte Filme wie "Seabiscuit" oder "Der schwarze Hengst" ist das auch die einzig mögliche Form für eine authentische Abbildung dieser Sportart und ihrem Umfeld. Obwohl Regisseur Duguay den Film nicht in Streicherklängen ertrinken lassen wollte, lässt sich eine vehemente dramaturgisch angelegte Untermalung mit Filmmusik zur Emotionalisierung des Publikums nicht leugnen. Auch wenn die Annäherung zwischen Reiter und Pferd ein bisschen spät kommt, weil es sich zu lange um den ehrgeizigen Vater, den Ärger mit dem Trainer oder den einen oder anderen Ehezoff dreht, können die Turnierszenen wie letztendlich der Olympiasieg 1988 in Seoul dem Zuschauer ein handwerklich hervorragend inszeniertes emotionales Highlight bieten. Dabei ist nicht nur viel Wasser im Parcours-Graben, den Jappeloup so elegant überspringt, sondern auch in den Augen des Kinozuschauers.

"Jappeloup - Eine Legende" ist richtig schön dick aufgetragenes sentimentales Kino, das nicht nur das Verhältnis Reiter und Pferd eindrucksvoll zeigt, sondern auch den Zirkus um den Reitsport.
by André Scheede

Bilder © Koch Media