Interstellar

Interstellar (2014), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Science-Fiction / Mysterie / Thriller
Kinostart Deutschland: - Verleih: Warner Bros.

Interstellar Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Da sich unsere Zeit auf der Erde dem Ende zuneigt, unternimmt ein Forscherteam die wohl wichtigste Mission in der Geschichte der Menschheit: Es reist jenseits dieser Galaxie, um andere Lebensräume im Weltall für die Menschen zu erkunden.

Vom gefeierten Filmemacher Christopher Nolan („The Dark Knight“-Filme, „Inception“) kommt „Interstellar“ mit Oscar®-Gewinner Matthew McConaughey („Dallas Buyers Club“), Oscar-Gewinnerin Anne Hathaway („Les Misérables“), Oscar-Kandidatin Jessica Chastain („Zero Dark Thirty“), Bill Irwin („Rachels Hochzeit“), Oscar-Gewinnerin Ellen Burstyn („Alice lebt hier nicht mehr“) und Oscar-Gewinner Michael Caine („Gottes Werk & Teufels Beitrag“) in den Hauptrollen. Außerdem gehören Wes Bentley, Casey Affleck, David Gyasi, Mackenzie Foy und Topher Grace zum Ensemble.


Matthew McConaughey, Anne Hathaway und Jessica Chastain | mehr Cast & Crew


DVD und Blu-ray | Interstellar

Blu-ray
Interstellar Interstellar
Blu-ray Start:
31.03.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 169 min.

zur Blu-ray Kritik
Interstellar (4K Ultra HD) Interstellar (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
04.01.2018
FSK: 12
DVD
Interstellar Interstellar
DVD Start:
31.03.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 162 min.

Filmkritik Interstellar

Filmwertung: | 10/10


Da ist er, der neue, lang erwartete Film des Mannes, der Genie und Wahnsinn miteinander vereint: Christopher Nolan's „Interstellar" kündigte sich durch die Trailer typisch geheimnisvoll, aber mit fulminanten Bildern an. Kann der Mann mit dem Ruf des besten Regisseurs weltweit an seine Erfolge (Die „Batman-“Trilogie, „Inception“) anknüpfen? Immerhin hat er sich die Topriege der Schauspieler ins Boot geholt.

Der grundlegende Plot ist schnell erzählt und gar nicht so weit von unserer Gegenwart weg, wie wir glauben: Denn was passiert eigentlich mit uns, wenn die Erde sich irgendwann seiner natürlichen Ressourcen entledigt? In einer Welt, in der Nahrungsmittel langsam knapp werden, muss der Familienvater Cooper (Matthew McConaughey) entscheiden, ob er bereit ist, im All eine „interstellare Reise“ anzutreten und so nach einer Lösung für die Menschheit zu suchen oder bei seinen beiden Kindern zu bleiben.

Erbarmungslos treffen Christopher Nolan und sein Bruder Jonathan mit ihrem Drehbuch den Nerv der Zeit auf extreme Art und Weise und zwingen den Zuschauer sich in einem Mix aus Faszination und Angst mit einem Thema zu konfrontieren, dass erschreckend dicht an uns dran ist. Somit bringen sie das Publikum an die Grenzen seines eigenen Überlebenswillens und bleiben mit dem alten, aber sicheren „Was wäre Wenn?“ und „Was würde ich tun?“-Prinzip auch noch lange nach dem Film im Gedächtnis hängen. Dabei sind es die Dialoge und Wendepunkte ab Mitte des Films, die den Hauptteil des Drehbuchs ausmachen, da die Oberfläche der Geschichte für sich nicht das Komplexe ist. „Interstellar“ mausert sich zu einem epischen Spektakel, dass im visuellem Raum Berge versetzt und zudem gekonnt ScienceFiction mit Familiendrama und der Daseinsfrage vereint. An den richtigen Stellen hält Nolan sogar ganze humoristische Passagen parat, die veranschaulichen, dass man mit langanhaltenden Miseren schwierig anders umgehen kann als mit Witz.

In „Interstellar“ passt maßlos alles zusammen – von der Genreeinteilung über das Publikumsinteresse bis hin zum logischen Zusammenhalt der Thematik - und das für alle Menschen, auch für diejenigen, die ihr Leben außerhalb des Physikstudiums verbracht haben. Zugegeben: Es braucht eventuell noch ein zweites oder drittes Mal, bis man den ganzen Film versteht, das dürfte dem ein oder anderen aus „Inception“ bekannt sein, doch Christopher Nolan beschreibt in einer rücksichtsvollen, kontinuierlichen Klimax von klein an die Bausteine der Relativität und Astronomie, die nötig sind. Die beinahe ausgefüllten drei Stunden können auf den ersten Blick für manche zum Schock werden. Sitzt man erst mal im Kinosaal vergeht die Zeit zwar nicht wie im Flug, aber eine Spannung ohne Durststrecken ermöglicht es, „Interstellar“ gerne am ganzen Stück sehen zu wollen.

Schon die Werbeplakate lassen erahnen, dass die visuellen Effekte ihr Übriges tun werden. Gott sei dank ohne die Verarbeitung zu 3D packen die üppigen Bilder aus dem Universum, die mit Hilfe eines Spezialteams aus Wissenschaftlern detailgetreu der Realität nachempfunden wurden, einen ganz tief im Bewusstsein. Es ist faszinierend, dass Nolan geschafft hat, mit seiner physikalisch uneingeschränkt korrekten Darbietung der Kulisse den Meilenstein „Gravity“ zu übertrumpfen. Dabei werden die Impressionen von einer eindringlich-mächtigen Komposition begleitet – kein Wunder, immerhin hat sich Hans Zimmer himself an Schreibtisch und Notenpapier gesetzt.

Die besten Schauspieler der Traumfabrik Hollywood fehlen natürlich nicht, wenn solch ein Spektakel ruft. Raus kommt die Besetzung durch die Crème de la Crème der Oscargewinner- und nominierten und das lohnt sich. Durch die Leistung von Hauptdarsteller Matthew McConaughey (Bester Hauptdarsteller in „Dallas Buyers Club“ 2014) und Anne Hathaway (Beste Nebendarstellerin in „Les Miserables“ 2013) beweisen hier zwei ehemalige RomCom- und Familienfilmschauspieler, dass sie um 100 Prozent in ihren Karrieren gewachsen sind, den Höhepunkt nicht nur in den Academy Awards erlebt haben, sondern in diesem Film auch noch hinauszögern. Vor Allem McConaughey in der Rolle des Cooper brilliert, rührt zu Tränen, beweist Stärke. Das volle Paket, wie eine anspruchsvolle Wundertüte. Dr. Brand, die Figur Hathaways, hat so gar nichts mit den Rollenangeboten zu tun, die die Schauspielerin sonst bekommt. Als „Grandios“ lobe ich die Frau, die mir nach „Plötzlich Prinzessin“ von Grund auf nicht mehr gefiel. Unterstützung gibt es von Oscarnominee Jessica Chastain („Zero Dark Thirty“), die nicht umsonst als Ausnahmetalent gehandelt wird, und natürlich Michael Caine (Oscargewinner für „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ und „Hannah und ihre Schwestern“), der Christopher Nolan in all seinen Filmen zur Seite steht und gar nicht mehr wegzudenken ist. Er verleiht jedem Film die pure Seriosität und Sympathie. Und mit einem Mal steht auf einmal noch eine weitere Größe auf der Bildfläche. Die wird aber nicht verraten, da die Macher diese Überraschung nicht umsonst gerne erst im Film lüften wollen.

Das ist er beste Film des Jahres. Und möglicherweise sogar des Jahrzehnts. Zumindest ist es der Beste, den ich überhaupt gesehen habe. Und somit lege ich allen ans Herz, es mir nachzutun, und in „Interstellar“ scharenweise reinzupilgern. Dieser Film wird nicht umsonst die Academy Awards dieses Jahr abräumen. Komplette, volle 10 Punkte mit Extrasternchen, wäre das eine schulische Notenvergabe. Christopher Nolan hat sich selber überboten.
by Jennifer Mazzero

Bilder © Warner Bros.