Filmkritik Immer Ärger mit 40
Filmwertung: |
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| 7/10 |
"Immer Ärger mit 40" lässt uns am ganz normalen alltäglichen Wahnsinn im Leben einer amerikanischen Familie teilnehmen.
In einer Zeitspanne von drei Wochen erlebt der Zuschauer alle Höhen und Tiefen im Leben dieser Familie mit. Das war auch die Intention von Regisseur und Drehbuchautor Judd Apatow (Fast verheiratet, Männertrip).
Die vier Hauptdarsteller, die bereits bei Apatows Komödie „Beim ersten Mal“ als Familie mitgewirkt hatten, werden von Schauspieler Paul Rudd (Vielleicht lieber morgen, Woher weißt du, dass es Liebe ist?) und den Mitgliedern von Judd Apatows echter Familie verkörpert: seine Ehefrau Leslie Mann (Rio, Wie das Leben so spielt) sowie die gemeinsamen Töchter Maude und Iris Apatow.
Als der Regisseur am Drehbuch zu „Immer Ärger mit 40“ arbeitete, fragte er sich, wo sich Pete alias Paul Rudd und Debbie alias Leslie Mann gerade befinden würden, rund 5 Jahre nach seinem Werk „Beim ersten Mal“. Und das hat er meisterhaft gelöst. Denn in „Immer Ärger mit 40“ hat man tatsächlich das Gefühl mitten im Leben der vier-köpfigen Familie zu stehen. Paul Rudd und Leslie Mann sowie die beiden Apatow Mädchen sind unglaublich überzeugend in ihren Rollen. Das ist gerade bei diesem Film auch sehr wichtig, denn der Zuschauer soll sich mit "Immer Ärger mit 40" identifizieren können. Dies setzt allerdings voraus, dass man selbst schon ähnliche Erfahrungen gesammelt hat wie Pete und Debbie. Dadurch ist auch die Zielgruppe für diese Komödie klar definiert.
Den Film im Genre "Komödie" anzusiedeln ist dabei etwas fragwürdig. Wirklich herzhaft lachen kann man nämlich eigentlich erst ganz zum Schluss bei den Outtakes. Letztlich ist das Drama in der Story stärker präsent als die Komödie, was sich wiederum negativ auf die Erwartungen der Zuschauer auswirken könnte. Beispielsweise verspricht auch der deutsche Trailer dem Zuschauer eine große Ladung Humor, die in Wirklichkeit leider doch kleiner ausfällt.
Hinzu kommt, dass man sich den Film auch getrost daheim in gemütlicher Atmosphäre auf dem Fernseher anschauen könnte, anstatt dafür extra das Kino aufzusuchen - eine familiäre Geschichte, die wahrscheinlich in familiärer Umgebung noch viel besser wirken könnte.
Nichtsdestotrotz ist "Immer Ärger mit 40“ ein Werk, dass den Nerv der Zeit trifft, weil sich hier viele Eltern und auch Kinder ein Stück weit selbst wiederfinden werden. Und wem das nicht genügt, dem sei gesagt: Megan Fox zeigt sich ebenfalls von ihrer "besten" Seite!
Fazit: "Immer Ärger mit 40" ist unterhaltsam, liebenswert, neurotisch, dramatisch, humorvoll und durch und durch authentisch!
by Aline Nickel
Bilder © Universal Pictures Intl.