Filmkritik Ich war noch niemals in New York
Filmwertung: |
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| 2/10 |
Derzeit sind Musikfilme wieder gefragter denn je. Fast jeden Monat erscheint ein neuer Film dieses Genres und während "Der König der Löwen", "
Rocketman" und auch "Blinded by the Lights" noch nicht ganz aus dem Kino verschwunden sind, wird es schon Zeit für ein nächstes Werk (Bevor dann im November "Die Eiskönigin 2" und im Dezember "Cats" erscheint). "Ich war noch niemals in New York" erzählt die beliebte Geschichte des Bühnenmusicals weiter, mit einem echten Staraufkommen. Im Kern geht es hier um eine alte Frau (Katharina Thalbach), dessen Tochter (Heike Makatsch) sich wirklich nicht für sie interessiert und für die ihr Job an erster Stelle steht. Doch nach einem Unfall errinnert sich die alte Dame an nichts mehr, außer an New York (Wo sie noch nie war). Kurzerhand betritt sie ein Kreuzfahrtschiff mit Ziel: New York und diese Überfahrt verändert nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Tochter, da beide auf Männer stoßen (Katharina Thalbach - Uwe Ochsenknecht/ Heike Makatsch - Moritz Bleibtreu) die das genaue Gegenteil von ihnen sind… Kann das gut gehen?
Szene aus Ich war noch niemals in New York © Universal Pictures International Germany GmbH
Leider absolut nicht, weil wenn man sich den Inhalt so durchliest, fällt schnell auf, wie Klischeeüberladen doch alles ist. Man fällt von einem Klischee ins nächste und alles ist so verdammt drüber, dass das Schauen beinahe wehtut. Es ist alles sehr vorhersehbar, bleibt in vielen Aspekten zu simple gedacht und besitzt zwar ein Staraufkommen, aber durch und durch Schauspieler, die nur die Rollen spielen, die man von ihnen gewohnt ist und das unfassbar überzeichnet und übertrieben. Hier gibt es kein Mut zu Veränderungen und leider nimmt man ihnen dabei nicht das ab, was sie sagen, weder Thalbach die vergessliche alte Dame, noch ihr und Makatsch das liebende Mutter-Tochter-Gestell. Nur Moritz Bleibtreu, hat mich in diesem Film als einziger Punkt überzeugt.
Heike Makatsch un Moritz Bleibtreu in Ich war noch niemals in New York © Universal Pictures International Germany GmbH
Ich hatte zwar schon sehr niedrige Erwartungen, doch diese wurden dann nochmal um einiges unterboten. Selbst die Musik (mit der der Film geworben hat) passt nicht und holt einen immer wieder aus dem Geschehen raus. In letzter Zeit habe ich alle Lieder von Udo Jürgens nochmal rauf und runter gehört, um vorbereitet zu sein und viele seiner Lieder kommen hier auch vor. Nur leider haben sie nicht die Ausstrahlung und den Glanz wie ich ihn erhofft hatte. Der Film erinnerte in vielen Stellen an "Mamma Mia 1 & 2" und das hatte ich auch gehofft hier zu bekommen. Doch leider ist der Film davon enorm weit entfernt und die Lieder fühlen sich so an als wären sie mit allen Mitteln reingepresst worden, ohne sich wirklich zu überlegen, was wohin passt. Die Lieder werden hier so unsympathisch und unauthentisch performt, wie es nur eben geht und man merkt zu jedem Moment, dass das was auf der Bühne funktioniert und dort gefeiert wird, halt nicht auch genauso gut im Kino funktioniert. So ist das ein Film geworden, den ich am liebsten einfach wieder vergessen möchte und einer, mit dem ich im Kino wirklich kein Spaß hatte.
Fazit: Zusammenfassend lässt sich sagen, der Trailer des Films wirkte schon schwierig und genauso wie der Film letztendlich auch geworden ist. Trotzdem habe ich ihm eine Chance gegeben und gehofft er würde wenigstens für eine solide Unterhaltung ausreichen. Leider schafft er aber nicht Mal das. Hardcore Fans des Musicals und von der Musik Udo Jürgens, können mit dem Film bestimmt mehr anfangen als ich und werde mir auch nicht in jedem Punkt zustimmen. Ich fand ihn aber leider mehr als schwierig und freue mich dann eher Ende Dezember, auf Cats.
by Peter Brauer
Bilder © Universal Pictures Intl.