Filmwertung: |
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| 9/10 |
„Hugo Cabret“ basiert auf Brian Selznicks fantasievollem New-York-Times-Bestseller „Die
Entdeckung des Hugo Cabret“ und erzählt die Geschichte des zwölfjährigen Waisenjungen
Hugo (Asa Butterfield), der allein in den Mauern eines Pariser Bahnhofs der 1930er-
Jahre lebt. Hugos einziges Erinnerungsstück an seinen verstorbenen Vater (Jude Law) ist
eine kaputte Aufziehfigur – ein Automoton -, die er zu reparieren versucht, weil er denkt, dass diese kleine Maschine eine geheime Botschaft seines Vaters in sich trägt. Als Hugo den verbitterten Georges (Ben Kingsley) an seinem Spielzeugstand im Bahnhof bestehlen wollte, da dieser die notwendigen Ersatzteile für den Automoton besitzt, wird er erwischt und muss kurzer hand seine Taschen vor Georges ausleeren. Dabei bekommt dieser Hugos Notizbuch in die Hände, in dem alle Informationen zur Aufziehfigur enthalten sind, und behält es prompt ein. Daraufhin verfolgt Hugo den alten Mann bis vor die Haustür und trifft so auf die neugierige Isabelle (Chloe Grace Moeritz), Georges’ Nichte. Sie lernen sich kennen, doch als Hugo den Schlüssel an Isabelles Kette bemerkt, kann er seinen Augen kaum trauen. Das große Abenteuer um einen kleinen Waisenjungen kann nun beginnen ...
Kritik:
Die Geschichte des Hugo Cabret ist herzlich und spannend sowie auch tragisch. Genau diese miteinander verkoppelten Elemente machen ihn so sehenswert.
Die Verbindung von historischen Hintergründen der Filmgeschichte, die Regisseur und Oscar Preisträger Martin Scorsese (Departed, Shutter Island) mit eingeflochten hat, mit der heutigen, modernen 3D Technik ist einfach phänomenal. Eine Produktion der Extraklasse. Das Paris aus dem Jahr 1931 gleicht einer Märchenlandschaft. Auch die spezielle Farbgebung des Bildes passt zum zeitlichen Geschehen und der Story selbst.
„Hugo Cabret“ ist bis in die Nebenrollen hochkarätig besetzt: von Jude Law (Sherlock
Holmes), Ben Kingsley (Shutter Island) und Sascha Baron Cohen (Borat, Brüno) bis zu
Christopher Lee (Herr der Ringe 1–3) und Emily Mortimer (Match Point). Vor allem glänzt
in der Hauptrolle der äußerst talentierte Nachwuchsschauspieler Asa Butterfield (Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall in ein neues Abenteuer, Der Junge im gestreiften Pyjama). Die Charaktere sind perfekt aufeinander abgestimmt. Selbst der sonst eher skandalöse Sascha Baron Cohen zeigt sich hier von seiner besten Seite und überzeugt mit Witz und schauspielerischen Talent. Auch Asa Butterfield hat seine Aufgabe verstanden. Die Figur des Hugo Cabret ist einfach authentisch und sehr gut getroffen.
Ein Manko in diesem 126minütigen Werk sind die gelegentlich auftretenden Szenen, die einfach ein paar Sekunden zu sehr in die Länge gezogen wurden und somit etwas ermüdend wirken. Auch wenn es der Atmosphäre zu Gute kommen mag, so ist es dennoch schwierig gefesselt sitzen zu bleiben und gespannt der Handlung zu folgen. Vor allem für Kinder könnte das eher "anstregend" sein.
Dennoch ist "Hugo Cabret" einfach ein großartiges Kinoerlebnis für die ganze Familie, weil er mit der Geschichte hinter dem kleinen Hugo und vielen amüsanten Szenen wunderbar für Entertainment unter den Kindern sorgt und auf der anderen Seite die tiefgründige Trauer eines alten Mannes und wunderschöne Impressionen ebenfalls dafür sorgen, dass Erwachsene gut unterhalten werden. Die extrem gut umgesetzte 3D-Technik ist hier das i-Tüpfelchen des Ganzen. Wirklich einwandfrei inszeniert Mister Scorsese.
Fazit: Hugo Cabret - Einfach zauberhaft!
by Aline Nickel
Bilder © Paramount Pictures Germany