Hotel Transsilvanien

Hotel Transylvania (2012), USA
Laufzeit: - FSK: 6 - Genre: Animation / Komödie / 3D
Kinostart Deutschland: - Verleih: Sony Pictures

-> Trailer anschauen

Hotel Transsilvanien Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Willkommen im Hotel Transsilvanien, dem luxuriösen 5-Sterne-Ressort von Dracula (RICK KAVANIAN). Hier können Monster und ihre Familien ihre Urlaubsträume ausleben und sich ungestört von Menschen die Freiheit nehmen, die Monster zu sein, die sie gerne sein möchten. An einem bestimmten Wochenende hat Dracula einige der berühmtesten Monster der Welt eingeladen - Frankenstein und seine Braut, die Mumie, den Unsichtbaren Mann, eine Werwolffamilie (darunter NORA VON WALDSTÄTTEN als Werwolfmama Wanda) und viele andere -, um den 118. Geburtstag seiner Tochter Mavis (JOSEFINE PREUß) zu feiern. Das Catering für all diese legendären Monster stellt für Dracula kein Problem dar, aber seine Welt könnte in sich zusammenbrechen, als plötzlich Jonathan (ELYAS M'BAREK), ein ganz gewöhnlicher Junge, in das Hotel stolpert und ein Auge auf Mavis wirft.



Hotel Transsilvanien - Trailer




DVD und Blu-ray | Hotel Transsilvanien

Blu-ray
Hotel Transsilvanien Hotel Transsilvanien
Blu-ray Start:
07.03.2013
FSK: 6 - Laufzeit: 91 min.

zur Blu-ray Kritik
Hotel Transsilvanien (Blu-ray 3D) Hotel Transsilvanien (Blu-ray 3D)
Blu-ray Start:
07.03.2013
FSK: 6 - Laufzeit: 91 min.
DVD
Hotel Transsilvanien Hotel Transsilvanien
DVD Start:
07.03.2013
FSK: 6 - Laufzeit: 88 min.

Filmkritik Hotel Transsilvanien

Filmwertung: | 6/10


An Animationsfilmen für Kinder besteht zur Zeit wahrlich kein Mangel. Studios wie Pixar, DreamWorks und Illumination Entertainment haben 2012 bereits einige bunte, kindgerechte Abenteuer auf die Leinwand gezaubert. Mit "Hotel Transsilvanien" ist nun der Kandidat von Sony Pictures Animation am Start. Aber kann Sonys jüngstes Werk mit den Qualitäten von "Merida" oder "Madagascar 3" mithalten?

Aus Angst vor den Menschen hat sich Graf Dracula auf sein Schloss in Transsilvanien zurückgezogen, um dort, abgeschnitten vom Rest der Welt, seine Tochter Mavis großzuziehen. Damit das Leben nicht zu eintönig gerät, wird das Schloss zum Hotel für Monster aller Art umfunktioniert und jedes Jahr zu Mavis' Geburtstag checkt eine ganze Armada von durchgeknallten Ungeheuern ein, um das Wiegenfest von Draculas Tochter zu feiern, darunter Frankensteins Monster, die Mumie, der Wolfsmensch und der Unsichtbare. Als jedoch Mavis' hundertachtzehnter Geburtstag ansteht beginnt sie, sich nach der Welt außerhalb der tristen Mauern des Hotels zu sehnen. Und als wäre Dracula noch nicht beschäftigt genug damit, seine Gäste zufrieden zu stellen und seiner Tochter das Fernweh auszutreiben, geschieht plötzlich der Super-GAU: Ein Mensch klopft an die Tür des Hotels... er heißt Jonathan... und er hat keine Ahnung, worauf er sich einlässt.

In den ersten Sekunden, deren Stimmung an die eines Stummfilms der zwanziger Jahre erinnert, keimt kurz die Hoffnung auf, dass hier tatsächlich etwas geboten wird, was man noch nicht zur Genüge kennt. Dieser Eindruck wird jedoch durch den ersten Auftritt von Graf Dracula persönlich zunichte gemacht, der sehr schnell klarstellt, was von den nächsten 90 Minuten zu erwarten ist: ein schrilles, überdrehtes Feuerwerk aus Gags und virtuellem Overacting; der einfachste, aber nicht unbedingt originellste Weg um Kinder über eine Laufzeit von eineinhalb Stunden zu unterhalten und zum Lachen zu bringen. Die wenigen ernsteren und ruhigeren Stellen haben kaum dramatisches Gewicht und wirken eher wie Erholungspausen zwischen den quitschbunten Slapstick-Einlagen. So wird den emotionalen Konflikten der Charaktere nie genug Raum gegeben, um sich angemessen entfalten zu können.

Obwohl ständig und überall etwas passiert, kommt die Handlung von "Hotel Transsilvanien" zu keinem Zeitpunkt richtig in Fahrt. Das bisschen Story, das letztendlich zu stande kommt, passt auf einen Bierdeckel und ist für jeden, der schon mal einen Film gesehen hat, vorhersehbar. Auch die obligatorische, mit dem Holzhammer transportierte Botschaft ist zwar richtig, mittlerweile aber schon aus etlichen anderen Kinderfilm bekannt. Es fehlt an Wendungen, Hindernissen und Überraschungen.
Ein echtes Highlight wiederum ist der Bösewicht: der frustrierte, kleinwüchsige, jähzornige Koch Quasimodo mit seiner brutalen Badass-Ratte Esmeralda, der endlich mal wieder eine Pastete aus Menschenfleisch zubereiten möchte. Leider hat dieser wirklich tolle Antagonist viel zu wenig Screentime, um wirklichen Einfluss auf die Handlung nehmen zu können. Im Finale taucht er gar nicht mehr auf. Schade.

Doch genug gemeckert, denn trotz allem, was man dem Streifen vorwerfen kann, hat "Hotel Transsilvanien" durchaus seine Stärken. Da wären zunächst die liebenswerten Charaktere, allen voran Graf Dracula und sein ungebetener menschlicher Gast. Die Szenen zwischen den beiden machen sehr viel Spaß, nicht zuletzt wegen der sehr gelungenen deutschen Lokalisierung. Besonders Elyas M'Barek als Jonathan ist stets witzig und unterhaltsam.

Die eigentlichen Stars des Films sind jedoch nicht die Protagonisten, sondern die Monster, deren ideenreiche Gestaltung einen Hingucker nach dem anderen bietet. Auch die Umsetzung von bekannten Horror-Figuren wie Frankenstein oder der Mumie sind derart liebevoll und kreativ, dass man sich auf jede Szene mit ihnen freut. Außerdem bieten diese Charaktere natürlich jede Menge Stoff um Klischees und Filmzitate zu zelebrieren, was vor allem dem erwachsenen Publikum das eine oder andere Grinsen und ab und zu auch einen Lacher abgewinnen dürfte.

Insgesamt markiert "Hotel Transsilvanien" den soliden Durchschnitt aktueller Mainstream- Animationsfilmkunst. Die Qualitäten liegen hier vor allem in der kreativen Gestaltung, die zwar einigen Unterhaltungswert besitzt, es jedoch nicht schafft, die narrativen Schwächen auszubügeln.
Somit ist "Hotel Transsilvanien" zwar nicht unbedingt schlecht, kann jedoch weder in technischer noch in erzählerischer Hinsicht in Konkurrenz zum Klassenprimus Pixar treten.
by Gregor Duchstein

Bilder © Sony Pictures