Hangover 3

The Hangover Part III (2013), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Warner Bros.

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Hangover 3 Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Dieses Mal gibt’s keine Hochzeit. Keinen Junggesellenabschied. Was soll also schiefgehen? Aber wenn sich das Wolfsrudel dieser vier Jungs auf den Weg macht, ist alles möglich.
„Hangover 3“ führt Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis und Justin Bartha wieder zusammen als Phil, Stu, Alan und Doug. Außerdem wieder dabei sind Ken Jeong als Mr. Chow, Heather Graham als Jade und Jeffrey Tambor als Alans Vater Sid. In einer weiteren Hauptrolle ist John Goodman zu sehen.


Bradley Cooper, Zach Galifianakis und Ed Helms | mehr Cast & Crew


Hangover 3 - Trailer


HANGOVER 3 - offizieller Trailer #3 deutsch HD


DVD und Blu-ray | Hangover 3

Blu-ray
Hangover 3 Hangover 3
Blu-ray Start:
04.10.2013
FSK: 12 - Laufzeit: 100 min.
DVD
Hangover 3 Hangover 3
DVD Start:
04.10.2013
FSK: 12 - Laufzeit: 120 min.

Filmkritik Hangover 3

Filmwertung: | 3/10


Ein Witz, so lautet wenigstens ein alter Grundsatz, werde nicht komischer, wenn man ihn mehrmals erzählt. Der aktuelle Franchise-Wahn in Hollywood jedoch lässt eher auf folgende Philosophie schließen: Funktioniert ein Witz einmal, lässt er sich beliebig oft wiederholen, und meistens geht diese Rechnung auf; ob man über „Hangover 3“ lachen kann hängt somit im Wesentlichen davon ab, ob man über die beiden Vorgänger lachen konnte. Die Zahlen – rund 400 Mio. US-Dollar spielte bei vergleichsweise niedrigen Produktionskosten der erste Teil ein, Teil 2 gar 581 Mio. - sprechen dahingehend eine eindeutige Sprache: Sehr viele haben gelacht über Phil, „Stu“, Alan und Doug, die nach einer durchzechten Nacht – und dem dazugehörigen „Hangover“ (umgangssprachlich für „Kater“) - nicht nur mit einem Tiger im Bad, sondern auch mit der Einsicht konfrontiert werden, dass in ihrer Welt nichts mehr so sein wird, wie es war. Und selten war es lukrativer, die Masse zum Lachen zu bringen. Doch worüber eigentlich? „Hangover 3“ ist – wie schon die beiden Vorläufer – ein Film für und über Männerbünde, sozusagen ein filmgewordener Vatertagsausflug mit Tendenz zum Extremen. Todd Phillips erzählt seinen Witz diesmal zwar unter anderen Vorzeichen, aber mit der gleichen Pointe.

Es gibt keinen verhängnisvollen Rausch mehr, kein böses Erwachen, keinen „Hangover“. Im Mittelpunkt steht diesmal Alan (Zach Galifianakis), der Kindskopf des „Wolfsrudels“, der nach dem Tod seines Vaters in eine Art „Midlife Crisis“ gerät; mühsam überreden ihn Phil, Stuart und Doug dazu, sich helfen zu lassen, woraufhin sie sich erneut zu viert auf den Weg machen: Nicht Las Vegas ist das Ziel, obgleich sie natürlich trotzdem wieder genau dort landen werden, sondern eine Nervenklink, in der sie niemals ankommen. Unterwegs werden sie aufgehalten von Gangsterboss Marshall (John Goodman): Ihm wurden 21 Millionen US-Dollar in Goldbarren gestohlen, und zwar von niemand geringerem als Leslie Chow (der Chinese und schwul ist und damit getreu des eher reduzierten und auf „Political Incorrectness“ geeichten Humorkonzepts gleich in zweifacher Hinsicht Gaglieferant), der bereits in Teil 1 und 2 als Stein des Anstoßes fungierte. Das „Wolfsrudel“ soll Chow und das gestohlene Geld aufspüren – andernfalls stirbt Doug. Dass von nun an wieder schiefgeht, was nur schiefgehen kann, bedarf kaum einer gesonderten Erwähnung.

Dies klärt jedoch noch lange nicht die eingangs gestellte Frage, worüber hier eigentlich gelacht werden soll. Neben dem schwulen chinesischen Kleingangster sind es diesmal eine Giraffe, deren Kopf von einer zu niedrigen Autobahnbrücke abgeschlagen wird und damit eine Massenkarambolage auslöst, Zach Galifianakis als Alan, der am Grab seines Vaters mit engelsgleicher Stimme Schuberts „Ave Maria“ intoniert sowie unzählige ermüdende Anspielungen auf Heist- und Gefängnisfilme, die hier zum groß angelegten kollektiven Schenkelklopfen animieren sollen; andere Witze, etwa Alans Wortkreation „Chillaxen“ oder seine Frage danach, ob der „Caesars Palace“ in Las Vegas tatsächlich der echte Palast von Julius Cäsar gewesen sei, werden schlichtweg recyclet. So sehr die gesamte Reihe auf dem Prinzip des Austestens der Grenzen des Zumutbaren aufbaut, so vorhersehbar sind die Verwicklungen, so naheliegend die Gags, die sich aus ihnen ergeben, changierend wahlweise zwischen als Situationskomik missverstandenem Overstatement und juvenilem, gern latent homophobem Jungshumor. Frauen haben in dieser Welt selbstverständlich keinen Platz, und wenn doch, dann sind sie (Ex-)Stripperinnen oder – zielgruppengerecht platziert und diesmal nur mäßig komisch - Melissa McCarthy. „Hangover 3“ ist der (laut Aussage der Macher wenigstens endgültige) Tiefpunkt der Reihe: Die Affronts gegen den sogenannten guten Geschmack sind allenfalls kalkuliert, die Zoten repetitiv, das Strickmuster bekannt. Ob hier noch ebenso viele mitlachen werden wie bei Teil 1, der wenigstens einen gewissen Überraschungseffekt sein Eigen nennen konnte? Selbst das bleibt am Ende fraglich.
by Siegfried Bendix

Bilder © Warner Bros.