Filmkritik Guglhupfgeschwader
Filmwertung: |
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| 7/10 |
Über das deutsche Kino wird immer wieder gemeckert und für viele Konsumenten können die Filme, die aus unserem Lande kommen, nichts. Kritiker und Kinogänger sind sich da immer wieder einig. Und doch gibt es diese Stoffe, die aus der Masse hervorstechen und mehr können. Zu diesen Werken gehört schon seit 2013 die "Eberhofer" Reihe, von denen die Meisten zwar sicherlich noch nichts gehört bzw. nichts von gesehen haben und doch geht sie besonders in Bayern immer wieder gut ab und hat dafür auch ganz klaren Gründe. Welche das sind, werden die Fans ganz sicher wissen, doch auch jeder Neueinsteiger wird es schnell merken. Es ist ganz einfach hier einzusteigen, wenn man noch keinen der bisherigen Teile gesehen hat und auch die Fans bekommen genau das, was sie sich von diesem Werk erwarten.
Ohje, gibt es etwa Ärger beim Dreamteam Eberhofer (Sebastian Bezzel) / Birkenberger (Simon Schwarz)? © Constantin Film Verleih / Bernd Schuller
Im Kern geht es hier wieder um Franz. Dieser ist Polizist in seinem Kaff und wird von den Meisten nicht ganz ernst genommen, doch er ist ein Familienmensch und es ist ihm wichtig im Team zu arbeiten, auch wenn er das selbst noch nicht weiß. Als sein bester Freund Rudi ihm aber einen neuen Hund schenkt, seine Freundin Susi eine Paartherapie möchte und es böse Männer auf den Lotto-Otto abgesehen haben, beginnt ein neuer Fall, in dem wohl auch noch der Eberhofer etwas lernen kann.
Die erste Stärke ist diese enorme Grundsympathie, die dieser Film präsentiert. Man fühlt sich beim Schauen sofort gut und bekommt Lust, Franz und Rudi zu begleiten. Diese beiden haben wirklich eine tolle Chemie, können den Film gut auf ihren Schultern tragen und von ihnen gehen die besten Witze aus. Doch auch sonst ist es hier sehr leicht zu lachen, selbst wenn man durch den Dialekt nicht jedes Wort verstehen sollte. Er hält die Qualität des Trailers konstant durch und beinhaltet keine negative Überraschung. Es ist vollkommen fair, dass man genau das bekommt, was man haben will. Die Fans werden sich auch bestimmt einig darüber sein, dass er auch sonst an nichts verloren hat und man auch bei diesem achten Teil noch einige gute Ideen übrig hatte. Es fühlt sich nicht so an wie achte Teile vieler anderer Reihen, sondern noch immer frisch. Zudem kommen diese Filme beinahe im Jahrestakt raus (2013 - 2022, 8 Filme) wodurch man denken könnte, dass man hier eher nach Masse als nach Klasse gehen würde, doch auch davon spürt hier nicht sehr viel.
Theresa (Stefanie Reinsperger, l.), Lotto-Otto (Johannes Berzl, m.) und Rudi (Simon Schwarz, r.) geraten in einen regelrechten Glücksspielrausch. Franz (Sebastian Bezzel) ist eher skeptisch. © Constantin Film Verleih / Bernd Schuller
Jedoch muss man schon zugeben, dass die Handlung nicht die größte Stärke ist, die emotionalen Momente nicht funktionieren und er am Ende ein wenig überdreht + man eine gewisse Wendung schon vorab hat kommen sehen. Alles Gründe, wodurch ebenfalls viele Filme schlechter werden würden. Doch auch davon lässt sich dieses Werk nicht beirren. Viel eher wusste das Produktionsteam genau, was das Werk ausmachen würde und hat es konsequent durchgezogen. Auch die Fans gehen nämlich nicht unbedingt wegen eines tollen Antagonisten oder einer starken Handlung rein, sondern wegen des Spaßes und der kommt hier ganz klar nicht zu kurz.
Fazit: So bleibt hier ein sehr faires Projekt ohne negative Überraschungen und eine gelungene Fortsetzung, der man echt nicht anmerkt, dass es schon der achte Teil ist. Fans kommen auf ihre Kosten und werden auch dieses Werk wieder lieben und auch Neueinsteiger werden hier ganz klar gut reinkommen können und schnell begreifen, wodurch der Hype entstanden ist. Eine echte Empfehlung und sehr viel besser als erwartet, denn auch ich bin mit diesem Teil in die Reihe eingestiegen und habe die anderen Filme nicht gesehen.
by Peter Brauer