Guardians of the Galaxy Vol. 2

Guardians of the Galaxy Vol. 2 (2017), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Action / Science-Fiction / Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Dibsfilm

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Guardians of the Galaxy Vol. 2 Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Das Drehbuch stammt erneut aus der Feder von Kreativkopf James Gunn („Guardians of the Galaxy“, „Slither“), der auch wieder die Regie übernimmt. Zusammen mit ihm kehren sämtliche Hauptdarsteller des ersten Teils zurück, darunter Chris Pratt („Jurassic World”) als Peter Quill alias Star-Lord, Zoe Saldana („Star Trek Into Darkness”) als Gamora, Dave Bautista („James Bond 007 – Spectre”) als Drax, Vin Diesel („Fast & Furious 7”) und Bradley Cooper („Joy: Alles außer gewöhnlich”) als Originalstimmen von Baumwesen Groot und Waschbär Rocket, Michael Rooker („Jumper”) als Yondu, Karen Gillan („The Big Short”) als Nebula und Sean Gunn („Gilmore Girls”) als Kraglin. Neu im Darsteller-Ensemble sind Pom Klementieff („Oldboy”), Elizabeth Debicki („Der große Gatsby,” „Everest”), Chris Sullivan („The Knick,” „The Drop – Bargeld”) und Kurt Russell („The Hateful Eight,” „Fast & Furious 7”).
Vor dem akustischen Hintergrund eines brandneuen „Awesome Mix Vol. 2“ brechen die abgefahrensten Helden der Galaxie nun in neue Abenteuer auf, während sie das Geheimnis von Peter Quills wahrer Herkunft lüften müssen.


Chris Pratt, Zoe Saldana und Karen Gillan | mehr Cast & Crew


Guardians of the Galaxy Vol. 2 - Trailer




DVD und Blu-ray | Guardians of the Galaxy Vol. 2

Blu-ray
Guardians of the Galaxy Vol. 2 Guardians of the Galaxy Vol. 2
Blu-ray Start:
07.09.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 136 min.

zur Blu-ray Kritik
Guardians of the Galaxy Vol. 2 (2D & 3D Steelbook Edition) Guardians of the Galaxy Vol. 2 (2D & 3D Steelbook Edition)
Blu-ray Start:
07.09.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 136 min.
Guardians of the Galaxy Vol. 2 (4K Ultra HD) Guardians of the Galaxy Vol. 2 (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
07.09.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 136 min.
DVD
Guardians of the Galaxy Vol. 2 Guardians of the Galaxy Vol. 2
DVD Start:
07.09.2017
FSK: 12 - Laufzeit: 130 min.

Filmkritik Guardians of the Galaxy Vol. 2

Filmwertung: | 5/10


Als im Jahre 2014 der erste Teil der „Guardians of the Galaxy“ herauskam, musste man fast eine Offenbarung erwarten. Christopher Nolans mehr oder weniger geglückter Trilogie Abschluss „The Dark Knight Rises“ und der allenfalls als netter Versuch eines Superman-Äquivalents kategorisierbare „Man of Steel“ aus dem Hause Snyder hallten noch in der Blockbuster-Landschaft nach. Guardians of the Galaxy Vol. 2 SzenenbildBeide noch in der Euphorie von „The Dark Knight“, der bewiesen hatte, dass auch Comic-Verfilmungen durchaus in der internationalen Kritik gut wegkommen können, bestritten sie weiter den Exodus aus dem lieblich-albernen Zeiten der Superhelden ins Gelobte Land der finsteren Realität. Was mit der literarischen Vorlage in den 80er Jahren noch sehr gut funktioniert hatte („Watchmen“ findet sich nicht zu Unrecht in Snyders früherer Filmographie), schien den zeitgenössischen Comic-Fan nicht zu begeistern. Auftritt: Chris Pratt und seine charmant zusammengewürfelte Bande an Outlaws, die der grauen Welt der Post-Nolan-Zeit den Mittelfinger entgegenreckte. Die Guardians waren bunt, cool, groovy und vor allem - und das ist vielleicht besonders wichtig - nicht die Avengers.

Das Konzept des farbenfrohen und abenteuerlichen Teams hatte sich ja schon einmal erfolgreich durchgesetzt. Die Guardians gingen einen Schritt weiter, drehten die Leichtherzigkeit und den Funk weiter auf - sie kamen als neuartig daher; war die Vorlage im Gegensatz zu den Abenteuern um Iron Man & Co. doch noch weitaus unbekannter im Leben des X-beliebigen Blockbuster-Fans. Aber auch für etwas mehr Interessierte und Cineasten war etwas dabei - hinter der Kamera stand James Gunn. Ein Mann, der nach bisherigem Kenntnisstand weder Bryan Singer, noch Joss Whedon ist. Guardians of the Galaxy Vol. 2 SzenenbildNach seiner Vergangenheit bei Troma und dem 2010 erschienenen „Super - Shut up Crime“, in dem Superhelden eher dekonstruiert als popularisiert werden, konnte er sich auch alleinstehend ein Image als Filmemacher mit Stimme und Idee einheimsen. Ihm jetzt eine große Marke in die Hand zu geben, machte „Guardians of the Galaxy“ umso interessanter.

Inwieweit man noch eine Handschrift oder eine Idee im Film erkennen konnte, sei mal dahingestellt. Wichtig ist, dass es funktionierte. Der poppige Mix aus Lavalampe, David Bowie und schlagfertigen Banditen war ein voller Erfolg. So erfolgreich sogar, dass in den ersten Trailern nicht einmal der Titel des Fortsetzung genannt werden musste. Sofort war klar, 2017 heißt: Die Guardians sind zurück!

Deshalb ist dieser Text auch ziemlich nutzlos für den einschlägigen Marvel-Fan. Denn er hat jetzt schon Karten für zwei Vorstellungen gebucht, ohne sich von irgendetwas beeinflussen zu lassen. Für jemanden, der vielleicht noch mit seiner Entscheidung hadert, mag es aber relevant sein.

Denn schon im Vorspann wird klar, worauf man sich einzulassen hat: Die Crew um Starlord und Konsorten - jetzt quasi eine Patchwork-Familie - soll für die ‚Sovereign‘ eine Handvoll mächtiger Batterien vor einem gigantischen Monster beschützen. Logischerweise streiten sie sich dabei primär darüber, wie wichtig die aufgebaute Musik-Anlage für die Untermalung des Kampfgeschehens ist. Guardians of the Galaxy Vol. 2 SzenenbildUnd während der kleine Groot durch das Schlachtgetümmel tanzt, erleuchten farbenfroh die Credits auf der Leinwand. Nach ihrer Entlohnung für den Auftrag, hat das gülden glänzende Volk aber noch eine Rechnung mit unseren Helden offen, denn sie haben es sich nicht nehmen lassen, ein paar der Batterien für die eigene Kasse einzustecken. Bei der hitzigen Verfolgungsjagd stranden sie auf einem fremden Planeten, der Peter auf die Spur seines vermissten Vaters führt. Auf die Guardians steht jetzt eine hohe Belohnung, während der verlorene Sohn seine vermeintliche Heimat erkundet. Auch der Rest hat noch mit losen Strängen und ungelösten Familienproblemen zu kämpfen, die sich im Laufe des Filmes zu einem wendungsreichen Abenteuer verstricken.

Direkt ist zu sehen: man ist sich treu geblieben. Die Helden sind in Form, die Sprüche hageln im Sekundentakt und 70er Jahre Popsongs spielen in einem Tempo, dass selbst Scorseses Gangster-Streifen Konkurrenz macht. Abermals ist der Film von Starpower vor und hinter der Kamera übersät, große Namen geben sich im Vorspann die Klinke in die Hand. Kompetenz ist ein Begriff, den sich „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ durchaus auf die Fahnen schreiben kann. Ein anderer ist leider auch „ermüdend“.

Denn wir leben in einer Zeit, in der der Superheld sich selbst überholt hat. Gefühlt alle drei Minuten erscheint ein Blockbuster, der mit gigantischem Budget, atemberaubenden Special Effects, tollen Schauspielern und begabten Regisseuren daherkommt - aber keine neue Idee ins Land holt. Guardians of the Galaxy Vol. 2 SzenenbildAuch der Teaser zu „The Last Jedi“ hat das eindrucksvoll demonstrieren können. Die Subversion, die Disney mit seinen Teams an den Tag legt, ist zum Stillstand gekommen, denn sie hat sich mittlerweile etabliert und ist selbst zum Standard geworden, den sie eigentlich persiflieren wollte. Das macht einen Film wie „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ sehr frustrierend, denn über seine satte Laufzeit von 137 Minuten ist er überaus berechenbar. Das soll nicht heißen, dass einzelne Szenen oder Gags nicht funktionieren würden, das tun sie durchaus, aber genau in diesem Wort liegt der springende Punkt. Der Film funktioniert. Aber darüber hinaus birgt er wenig Potential für neue Entdeckungen. Der prägende Stil des Films nutzt sich dadurch schnell ab und der andauernde Schlagabtausch zwischen den Figuren, gepaart mit den bunten Bildern und den immerwährenden Oldies wird schnell zu einer Masche, die durch ihre Berechenbarkeit wenig emotionale Investition zulässt. Aus der interessanten Grundidee als Balance zu den recht glattpolierten Avengers ist nun ein Zeichen des kulturellen Stillstands im Blockbuster geworden. Die postmoderne Herangehensweise an die Materie ist mittlerweile einfach nicht mehr interessant, sodass es umso spannender ist, dass Filme wie „Kong - Skull Island“ jetzt wie ein frischer Wind wirken; einfach, weil sie sich nicht über ihresgleichen Stellen und ehrlich albern und bescheuert sind.

Zwischen den einzelnen witzigen Momenten und wirklich beeindruckenden Einstellungen, die über den Film verteilt sind, muss auch erwähnt werden, dass die „höher, weiter, schneller“ - Mentalität hier nicht wirklich greifen kann. Dass die Crew als Hüter der Galaxis auch entsprechend jene zu beschützen haben, ist logisch, doch nutzen auch die imposantesten Spezialeffekte wenig, wenn es einen nicht kümmert was passiert. Guardians of the Galaxy Vol. 2 SzenenbildUnd so wird der finale Showdown zur reinen Pixelorgie, die ebenso wenig spannend ist, wie der Kampf im Vorspann.

Es ist dabei ungemein frustrierend, sich während dieses Spektakels zu langweilen, denn man hat hier Potential für die besten Blockbuster, die es seit langem gegeben hat und man kann nicht behaupten, dass es genutzt wird. Zurück bleibt ein überlanges Farb-theater mit sympathischen Figuren und hin und wieder amüsanten Sprüchen, die sich aber schnell sattgesehen haben und man wirklich mit sich selbst hadern sollte, ob man die schlussendliche Einblendung „The Guardians of the Galaxy will return“ wirklich noch mit frohen Erwartungen entgegennimmt.

Fazit:
Play it safe in Überlänge. Aus den bunten und abenteuerlichen Guardians wird eine Excel-Tabelle. Rundum leider eine enttäuschende Fortsetzung für einen eigentlich nett anmutenden ersten Teil.
by Janosch Steinel

Bilder © Dibsfilm