Gnade

Gnade (2012), Deutschland
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Drama
Kinostart Deutschland: - Verleih: Alamode

-> Trailer anschauen

Gnade Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Polarnacht am Rande des Eismeers – zwei Monate lang übersteigt die Sonne nicht den Horizont. Inmitten von Schnee, Eis und Dämmerung startet eine deutsche Auswandererfamilie hoffnungsvoll den Neuanfang: Niels (JÜRGEN VOGEL), Maria (BIRGIT MINICHMAYR) und Sohn Markus (HENRY STANGE). Schon nach kurzer Zeit spüren Niels und Maria, dass auch das neue Umfeld die erkaltete Beziehung nicht retten kann: Niels stürzt sich in seine Arbeit als Ingenieur und beginnt eine Affäre. Maria schiebt Überstunden im Hospiz und Markus muss an der Schule seinen Platz finden. Aber dann passiert in eisiger Nacht ein schrecklicher Unfall, der alles in Frage stellt. Die anfängliche Erstarrung weicht und wie durch ein Wunder wird dieses Unglück für die kleine Familie zum Wendepunkt: Das Geheimnis, das Maria und Niels fortan teilen, zwingt sie zur Auseinandersetzung – und führt sie auf einen Weg zu Erlösung und Gnade.

Jürgen Vogel, Birgit Minichmayr und Henry Stange | mehr Cast & Crew


Gnade - Trailer




DVD und Blu-ray | Gnade

Blu-ray
Gnade Gnade
Blu-ray Start:
26.04.2013
FSK: 12 - Laufzeit: 134 min.
DVD
Gnade Gnade
DVD Start:
26.04.2013
FSK: 12 - Laufzeit: 131 min.

zur DVD Kritik

Filmkritik Gnade

Filmwertung: | 6/10


„Es gibt kein Leben ohne Schuld.“ (Jürgen Vogel, über den Film „Gnade“)
Schuld, Gerechtigkeit, Reue und Verzeihen sind zu tiefst menschliche Themen, die im Leben eines Menschen immer eine wichtige Rolle spielen. Der Film „Gnade“ (Deutschland, 2012) von Matthias Glasner beschäftigt sich intensiv mit der Schuldfrage und damit, wie ein einzelnes Ereignis Menschen verändern kann.

Niels (Jürgen Vogel) und Maria (Birgit Minichmayr) sind mit ihrem Leben in Hamburg unglücklich. Also wagen sie einen Neuanfang und ziehen mit ihrem Sohn Markus (Henry Stange) nach Hammersfest in Norwegen. Dort arbeitet Niels als Ingenieur und Maria in einem Hospiz. Doch nach kurzer Zeit stellt sich der Alltag wieder ein und Niels betrügt seine Frau erneut. Erst als Maria eines Abends einen Menschen aus Versehen anfährt und danach keine Hilfe leistet, ändert sich das Verhältnis der Beiden. Sie beschließen den Vorfall für sich zu behalten und kommen sich dadurch näher, indem sie lernen wieder miteinander zureden. Der restliche Film zeigt, wie das Ehepaar weiterhin in der kleinen Gemeinde mit ihrer Schuld ohne Chance auf Wiedergutmachung leben.

Das Drama von Matthias Glasner („This is Love“) ist eine deutsch-norwegische Produktion mit einem Drehbuch von dem Dänen Kim Fupz Aakeson („Perfect Sense“, „Ein Mann von Welt“). Es wurde in Hamburg und Hammerfest (Norwegen) gedreht. Das Ensemble besteht aus deutschen und norwegischen Schauspielern. Glücklicherweise wurde auf einheitliche Synchronisation verzichtet und so reden die Charaktere entweder deutsch, norwegisch oder englisch. Dies verleiht dem Film eine große authentische Wirkung. Die Landschaftsaufnahmen Norwegens, vor allem aus der Zeit der zwei Monate lang andauernden Finsternis, sind natürlich schön und erzeugen eine passende Stimmung. Für diese Bilder und auch anderen Momentaufnahmen lässt sich der Film viel Zeit und gibt der Geschichte Raum zum Atmen. Leider tut es dem 131minütigen Film nicht immer gut, was ihm eine gefühlte Länge verleiht. Doch ungeachtet dessen, schafft es der Film den Zuschauer in diese seltsame Stimmung hineinzuziehen und über die Schuldfrage intensiv nachzudenken. Der Film überlässt es auch dem Publikum die Innenwelt der Charaktere zu ergründen. Die knappen Dialoge reichen nicht aus, um aufzuzeigen, was die Protagonisten bewegt. Auch sind die Szenen mit dem Sohn Markus interessant, welche dem Film durch Einsatz horrorfilmtypischer Elemente zusätzlich noch eine unheimliche Ebene verleihen. “Gnade“ besitzt seine starken Momente, in denen das Menschliche zutiefst sichtbar wird und kann wie mit dem großartigen Abschlussdialog andere Schwächen ausgleichen.
Die deutsche sowie die norwegische Besatzung war gut gewählt und spielen ihre Rollen überzeugend, menschlich und mit Stärke. Vor allem Birgit Minichmayr, welche auch extra norwegisch für den Film gelernt hat, zeigt die vielen Facetten ihrer Figur ausdrucksstark. Die kargen Dialoge werden durch die symbolische Landschaft erweitert. Die ganze Produktion, das Ensemble und vor allem die grandiosen Aufnahmen Norwegens sind rundum gelungen.

Fazit: Trotz ein paar Längen schafft der Film „Gnade“ es, die Zuschauer zu fesseln und über das Thema Schuld nachzudenken. Die aufgenommen Bilder und Landschaften vermitteln gut, wie es ist, an so einem Ort zu leben. Der gesamte Film ist ein gut gelungener Querschnitt durch die menschliche Natur.
by Doreen Matthei

Bilder © Alamode