Glass

Glass (2019), USA
Laufzeit: - FSK: 16 - Genre: Mysterie / Science-Fiction / Thriller
Kinostart Deutschland: - Verleih: Walt Disney

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Glass Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

„Split“ war noch lange nicht das Ende. In GLASS verfolgt David Dunn (Bruce Willis) jeden einzelnen Schritt von Crumbs (James McAvoy) übermenschlichen Wesen – dem Biest. Dabei drohen die Zusammenstöße von Gejagtem und Jäger immer weiter zu eskalieren. Gleichzeitig scheint aus dem Verborgenen heraus Elijah Prince (Samuel L. Jackson) die Fäden des grausamen Spektakels in der Hand zu halten. Zudem verbirgt er Geheimnisse, die Dunn und Crumb zum Verhängnis werden könnten...

Bruce Willis, Samuel L. Jackson und James McAvoy | mehr Cast & Crew


Glass - Trailer




DVD und Blu-ray | Glass

Blu-ray
Glass Glass
Blu-ray Start:
23.05.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 130 min.

zur Blu-ray Kritik
Glass (4K Ultra HD) Glass (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
23.05.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 130 min.
DVD
Glass Glass
DVD Start:
23.05.2019
FSK: 16 - Laufzeit: 124 min.

Filmkritik Glass

Filmwertung: | 6/10


„Glass“ ist der dritte und letzte Teil der sogenannten „Easttrail 177“-Reihe (so nannte sich der entgleiste Zug aus dem Film „Unbreakable“) von Regisseur und Drehbuchautor M. Night Shyamalan (The Sixth Sense, The Visit).
Hier kommt nun zusammen, was zusammen gehört: Bruce Willis (Sin City, Stirb Langsam) als David Dunn und Samuel L. Jackson (Star Wars, Marvel's The Avengers) als Elijah Price aka Mr. Glass, deren Geschichte in „Unbreakable“ aus dem Jahr 2000 ihren Lauf nahm. 2016 folgte der Auftritt von James McAvoy (X-Men: Zukunft ist Vergangenheit, Split) als Kevin Wendell Crumb in „Split“, der schließlich in „Glass“ das mit übermenschlichen Fähigkeiten ausgestattete Trio vervollständigt. Alle drei Charaktere sind auf ihre eigene Art und Weise besonders. Während der Bösewichte verfolgende David Dunn beinahe unverletzbar ist, gilt der Comicbücher liebende Elijah Price als Genie. Kevin Wendell Crumb wiederum teilt seinen Körper mit 23 Persönlichkeiten, wovon eine 24. gewalttätig und extrem stark ist und sich „Die Bestie“ nennt.

Glass: (James McAvoy) und (Bruce Willis)
Glass: (James McAvoy) und (Bruce Willis) © Universal Pictures / Photo Credit: Jessica Kourkounis
Regisseur M. Night Shyamalan beginnt „Glass“ dort wo „Split“ geendet hat.
Kurz darauf treffen wir auf David Dunn (Bruce Willis), der mittlerweile mit seinem Sohn Joseph (Spencer Treat Clark) eine Sicherheitsfirma führt und in seiner Freizeit für die Sicherheit von Philadelphia sorgt. Da er durch seine Heldentaten in das Visier der Polizei geraten ist, muss er sich aber bedeckt halten. Doch als er davon hört, dass Kevin Wendell Crumb (James McAvoy) und seine „Horde“ (wie man alle seine Persönlichkeiten gemeinsam nennt) mal wieder Mädchen entführt haben um sie dem „Biest“ zum Fraß vorzuwerfen, macht sich Dunn auf den Weg ihn zu finden. Schnell treffen die beiden im Versteck Crumb's aufeinander und kämpfen, bis sie von der Polizei unterbrochen und festgenommen werden.
Sie werden in eine psychiatrische Einrichtung gebracht, in der sie von Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson) behandelt werden, die wiederum das Ziel verfolgt ihre Patienten davon zu überzeugen, dass sie keine Superhelden sind und keine übernatürlichen Kräfte besitzen. In dieser Einrichtung kommt es anschließend zu einer Reunion. Denn auch der mysteriöse Elijah Price alias Mr. Glass (Samuel L. Jackson) ist hier seit 16 Jahren in Behandlung.

Glass: Casey Cooke (Anya Taylor-Joy)
Glass: Casey Cooke (Anya Taylor-Joy) © Universal Pictures / Photo Credit: Jessica Kourkounis
James McAvoy ist vor allem für seine eher außergewöhnlichen Rollen bekannt und berühmt geworden. Im Film-Vorgäger „Split“ hat sich McAvoy bereits von seiner talentiertesten Seite gezeigt und mindestens 8 von 23 verschiedenen Persönlichkeiten überragend dargestellt ohne, dass es in irgendeiner Form verwirrend wird. Der Mann hat bewiesen, dass er unglaublich wandelbar ist und es schafft, in Sekunden ein Wechselbad der Gefühle glaubhaft zu vermitteln.
Seine Performance in „Split“ war schon Oscar-reif und in „Glass“ hat diese nicht nachgelassen.

Samuel L. Jackson gehört zu den ganz Großen in Hollywood und liebt es scheinbar besonders den Bösewicht zu spielen. Zumindest sieht und merkt man, dass er sich in der Rolle des Mr. Glass wohlzufühlen scheint. Auch wenn er zu Beginn so gar nicht zum Zuge kommt und einfach nur lethargisch in seinem Rollstuhl sitzt, so ist er immer noch aktiver, als die Figur des Bruce Willis. Denn David Dunn kommt in „Glass“ eigentlich am schlechtesten weg innerhalb dieses Trios. Dafür, dass er eigentlich die Heldenrolle inne hat, kommt er nur aus sich heraus, wenn Kampfszenen drohen. All das hängt natürlich mit dem Drehbuch zusammen, um welches sich Shyamalan selbst gekümmert hat. Er selbst sagt, dass er eine derartige Filmreihe nie zuvor realisiert hat, weshalb die Produktion von „Glass“ für ihn eine gewisse Nostalgie und viele Emotionen mit sich brachte, denn „Unbreakable“ und „Split“ waren sehr erfolgreich und individuell.

Glass: Samuel L. Jackson als Elijah Price/Mr. Glass
Glass: Samuel L. Jackson als Elijah Price/Mr. Glass © Universal Pictures / Photo Credit: Jessica Kourkounis
Leider liegt an dieser Stelle auch der Hund begraben. Den letzten Teil seiner Triologie zu verstehen, in dem zwei von drei Hauptcharakteren das letzte Mal vor 18 Jahren auf der Leinwand flimmerten, ist sehr schwierig.
Die Tatsache, dass der Zusammenhang zwischen den ersten beiden Teilen erst durch die letzte Szene in „Split“ so richtig zum Vorschein gekommen ist, vermittelt den Anschein, dass der Regisseur zwar den Überraschungseffekt für sich nutzen, aber auch dadurch für weiterführendes Interesse an „Glass“ sorgen wollte. Sprich, wer „Glass“ im Kino genießen und verstehen will, der MUSS sich eigentlich auch vorab mit „Unbreakable“ und „Split“ auseinandersetzen.

Möglicherweise ist das alles also nicht ganz uneigennützig, denn nach 18 Jahren ist es absolut verständlich, wenn selbst „Unbreakable“-Fans den Film noch einmal Revue passieren lassen müssen.

In Teilen hat man bei „Glass“ auch den Eindruck, dass Figuren in die Geschichte integriert werden mussten, damit es noch einen überraschenden Twist gibt und alles viel aufregender und nicht zuletzt emotionaler wird.
Letztlich ist festzuhalten, dass Shyamalans Vorstellungen für den Abschluss seiner Triologie vielleicht doch etwas ambitioniert waren. „Glass“ lässt einige Fragen offen – unabhängig von seinen Vorgängern.

Und noch eine kleine Bemerkung am Rande: Dem eigentlichen Hollywood-Hochglanz-Look von „Glass“ steht das Aussehen von Elijahs Mutter gegenüber, die erneut von der mittlerweile 65-jährigen Charlayne Woodard (Unbreakable, Bones – Die Knochenjäger) verkörpert wird. Hier hat die Maske etwas dick aufgetragen. Denn das künstliche Ältermachen der Schauspielerin ist wirklich deutlich zu erkennen. Merkwürdig, dass sich am Set niemand daran gestört hat.

Fazit:
„Glass“ ist an sich gesehen ein spannendes „Superhelden“-Mysterie-Drama, was mit reichlich Actionszenen verziert wurde und in dem drei überragende Hollywood-Größen zusammentreffen. Regisseur M. Night Shyamalan hat sich mit diesem letzten Teil seiner Triologie zwar kinematografisch wieder ordentlich ins Zeug gelegt, nur kommt er in puncto Story nicht an die beiden Vorgänger heran - obwohl er im Grunde sehr viel Zeit dafür hatte. Das Potential seines Werkes hat er leider nicht in Gänze ausgeschöpft und deshalb ist „Glass“ hauptsächlich für diejenigen ein Highlight, die sich vorab mit den Helden-Charakteren ausgiebig befasst haben.
by Aline Nickel

Bilder © Walt Disney