Filmkritik Für immer Single?
Filmwertung: |
 |
| 6/10 |
Der Regisseur und Drehbuchschreiber Tom Gormican liefert mit seinem Debütfilm „Für immer Single“ (Originaltitel: „That Awkward Moment“, US, 2014) eine typische, aber doch auch unterhaltsame Komödie über drei Single-Männer in New York.
Jason (Zac Efron), Daniel (Miles Teller) und Mickey (Michael B. Jordan) sind seit Jahren gute Freunde und führen ein angenehmes Leben in New York City. Die Endzwanziger sind sowohl erfolgreich im Berufsleben als auch bei den Frauen. Mickey, der Krankenhausarzt, ist sogar verheiratet. Doch auf einmal möchte seine Frau Vera (Jessica Lucas) die Scheidung und er steht wieder vor der Herausforderung des Singledaseins. Um ihn zu unterstützen schwören Jason und Daniel ebenfalls Beziehungsabstinenz, um das Singleleben mit all seinen Vorteilen genießen zu können. Doch diese Idee wird bei Jason durch die bezaubernde Ellie (Imogen Poots) und bei Daniel durch die kecke beste Freundin Chelsea (Mackenzie Davis) kräftig gestört. Auch Mickey scheint sich nicht so richtig an die Vereinbarung halten zu wollen.
Tom Gormican bedient mit seinem ersten Film alle Erwartungen, die man als Zuschauer an eine amerikanische Komödie, welche für ein jüngeres Publikum bestimmt ist, stellt. Die Figuren führen ein fast schon luxuriöses und sorgenfreies Leben. Sie arbeiten in stylishen Büros, sie leben in großen, hübsch aufgemachten Apartments und gehen oft stilvoll aus. So sind die einzigen Probleme der drei Männer, wen sie als nächstes erobern. Damit erinnert es im Konzept an die Erfolgsserie „Sex and the City“ (1998-2004), in der die größte Sorge immer nur der Liebe und den Männern galt. Der Film zeigt uns eine Welt, die wenig mit der Realität zu tun hat und deren Probleme alle durchweg banal wirken. So verläuft die Geschichte ohne größere Überraschungen oder unerwartete Wendungen. Doch wenn man gewillt ist, darüber hinwegzusehen, kann man sich gut unterhalten lassen. Mit ausgefeilten, witzigen Dialogen manövrieren sich die drei Jungs durch den Film und bekommen am Schluss alle ihr wohlverdientes Happy End, wie man es bei so einer Art Film erwartet. Die Schauspieler wurden alle passend ausgewählt. In ihren Rollen sind sie im Äußeren wie auch charakterlich alle sehr verschieden und decken ein großes Spektrum an Geschmäckern ab. Allen voran der (ehemalige) Teenie-Star Zac Efron wird bei diesem Film das ein oder andere Mädchenherz zum Hüpfen bringen. Auch die Frauenfiguren sind in Stereotypen angelegt. Obwohl alle Figuren mit typischen Charaktereigenschaften versehen wurden, schafft es der Film trotzdem, sie als Sympathieträger zu inszenieren und somit das Interesse an der Geschichte beim Betrachter zu bewahren. Im Gesamten ist der Film durch die passende Musik, die lockere Darstellung, den teils recht koketten Humor und die gut gewählten Darsteller sehr gefälliges Unterhaltungskino geworden, das seine Zielgruppe auf jeden Fall findet und glücklich macht.
Fazit: Der Film „Für Immer Single“ ist in seiner Thematik recht banal. Die Geschichte selbst verläuft dabei genretypisch. Doch trotzdem, wenn man sich darauf einlässt, bietet der Film gute Unterhaltung und bringt den einen oder anderen Zuschauer zum Schmunzeln.
by Doreen Matthei