Filmkritik Die Eiskönigin - Völlig unverfroren
Filmwertung: |
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| 8/10 |
Die World Disney Animation Studis wappnen sich für die Weihnachtszeit. Mit "Die Eiskönigin - völlig unverfroren" erwartet uns ein 3D Wintermärchen, wie wir es beispielsweise auch mit Ebenezer Scrooge, aus der Erzählung von Charles Dickens, bei
Disneys „Eine Weihnachtsgeschichte" bewundern konnten – nur nicht ganz so angsteinflößend und schwermütig. Zusätzlich zu diesem winterlichen Erlebnis kommen die Studios als Einstieg mit einem niedlichen Micky Maus Kurzfilm um die Ecke, in dem eindrucksvoll demonstriert wird, wie faszinierend 3D Technik eigentlich sein kann.
Die Geschichte zu "Die Eiskönigin" entstand auf der Vorlage des berühmten Märchens "Die Schneekönigin" von Hans Christian Andersen. Die Filmemacher der Studios haben schon vor vielen Jahren überlegt das Märchen als Basis für ein neues Disney-Meisterwerk zu verwenden, wie 1989 „Arielle, die Meerjungfrau“, deren Geschichte ebenfalls aus einem Andersen-Märchen stammt. Regisseur Chris Buck (Könige der Wellen, Tarzan 1999) und zur Unterstützung dann später Jennifer Lee (Ralph reicht‘s), die ebenfalls das Drehbuch schrieb, haben sich dieser Herausforderung gestellt und mit einigen Disney-typischen Anpassungen einen traumhaften
Weihnachtsfilm geschaffen.
„Die Eiskönigin“ ist durchaus schwerer in ihrer Kost als so manch anderer Disney-Film - zumindest wenn man ihn mit dem Gedanken schaut, dass vor allem Kinder in die Kinosäle gelockt werden sollen.
Man hat irgendwie den Eindruck, dass der kleine, aber großartige Schneemann Olaf für diese Geschichte geschaffen wurde um die richtige Würze in das eher tragische Werk zu stecken. Zugegeben ist das gut gelungen, denn neben dem dropsigen Rentier Sven sorgt Olaf für eine riesige Ladung Humor und dadurch für ein gewisses Gleichgewicht. Denn schließlich wird „Die Eiskönigin“ als Komödie deklariert, obwohl der Kern der Story stark dramatisch ist. Durch gewisse Handlungs-Komponenten ist auch die Definition der Zielgruppe etwas schwieriger. Erwachsene werden vielleicht die Augen rollen und manche Kinder werden wahrscheinlich mit der Story etwas zu kämpfen haben, aber wenn man sich auf „Die Eiskönigin“ einlässt bzw. einlassen kann, zieht sie einen mit und verzaubert auch die Herzen eines jeden Zuschauers.
Aber mal noch ganz nebenbei: Was hat sich Walt Disney Germany eigentlich bei der Übersetzung des Titels „FROZEN“ gedacht? Mit „Die Eiskönigin“ kann man ja, mit einem Auge zudrücken, noch konform gehen, aber der Zusatz „völlig unverfroren“ ist so unpassend und lächerlich, dass man eigentlich nur noch mit dem Kopf gegen eine Wand schlagen möchte. Deutsche Übersetzungsausrutscher bei Filmtiteln gab es ja bereits zu Hauf, aber in diesem Falle hat man sich damit mal wieder besonders viel Mühe gegeben.
Mit „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ bietet sich eindrucksvolles 3D-Erlebnis mit Figuren, die nicht nur phänomenal gelungen sind, sondern die auch jeder in sein Herz schließen wird. So kitschig einige Handlungsstränge bisweilen sein mögen - ihr wisst schon: Liebe, viel Gesinge und so - so schön sind sie aber eigentlich auch. Disney hat es wieder mal geschafft und ein fulminantes Winter-Weihnachtsmärchen für die ganze Familie geschaffen. Ein Kinobesuch, der sich lohnt und sicher niemanden unberührt lässt.
by Aline Nickel