Filmkritik Fast and Furious Five
Filmwertung: |
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| 7/10 |
Quietschende Reifen, brennende Auspuffe und fahrerische Selbstordkommandos, die nur Hollywood so produzieren könnte – das alles sind Dinge, die Anhänger der Reihe zu schätzen und lieben wissen und nun steht mit Fast & Furious Five der fünfte Teil in den Startlöchern, doch findet die Crew um Fahrerkönig Vin Diesel dieses Mal zu alter Stärke zurück?
Nach dem einschlagenden Erfolg des ersten Teils und dem darauffolgenden Ausstieg Vin Diesels, verschlechterte sich nicht nur das Niveau der Reihe sondern auch dessen Image und so war es zwangsläufig vorauszusehen, dass die alten Helden im vorherigen Teil wieder ein Stelldichein auf der Leinwand geben würde. Leider hat man hierbei zu sehr gehofft die ehemaligen Zugpferde würden die Wagen schon schaukeln, was nicht nur die Zuschauer, sondern auch Kritiker eher enttäuschte.
Doch nun genug der Vergangenheitsbewältigung! Was kann der neue Teil der Reihe?
Zuerst einmal gilt es aufzuatmen, denn der neue Teil ist nicht nur einer der besten der Reihe, er schafft es sogar den tollen ersten Teil in Vergessenheit geraten zu lassen! Dieser fünfte Teil glänzt mit hervorragenden Action-Sequenzen, die nicht nur in Drift- oder Überholmanövern bestehen, sondern überzeugt durch wahnsinnige Stunts. Fängt der Film noch relativ ruhig an, zeigt der Stunt-Koordinator in der letzten halben Stunde, was heute tricktechnisch möglich ist. Zwar erinnern einige Szenen an Bad Boys 2, aber durch die vielen unterschiedlichen Einsätze der wie immer heißen Schlitten in Kombination mit einem hohen Anteil an Action außerhalb der vier Räder, wird der Zuschauer bestens unterhalten und hat speziell gegen Ende hin kaum eine Sekunde Verschnaufpause – Fast & Furious at its best.
Allerdings bleiben diesem tollen Film durch einige selbstverschuldete Fehler der Sprung auf den Chrom-Thron verwehrt, denn hat man beispielsweise am Ende kaum Zeit zum atmen, fällt besonders in der Mitte des Films auf, dass man ihn gut um eine Viertelstunde hätte kürzen können. Durch ein Auslassen der für die Handlung wenig relevanten Minuten, hätte der Film deutlich an Fahrt aufgenommen und dem Zuschauer wären ein paar langweilige Momente erspart gewesen.
Ebenfalls verbesserungswürdig wäre das Drehbuch an der Stelle, dass der Fokus zwar deutlich auf den Hauptcharakteren um Vin Diesel herum liegt und durch Dwayne Johnson noch hervorragende Verstärkung erhält, aber den Bösewicht des Films sieht man nur selten und dadurch bekommt man kaum eine emotionale Bindung zu ihm. Leider verschenkt der Film hier viel Potenzial, denn ist die Geschichte durchaus gut und die Einbindung eines neuen starken Charakters, der Vin Diesel nicht nur körperlich Konkurrenz macht, gut gelungen, entsteht kein wirklich negatives Gefühl dem Hauptgegner gegenüber.
Leider fallen die angesprochenen Probleme des Films doch etwas negativ auf, allerdings sollten diese keinen Kinogänger daran hindern diesen erstklassigen Actionfilm zu sehen. Wer Lust auf 130 Minuten pure Unterhaltung hat und zudem noch verschmerzen kann, dass man ausnahmsweise keinen Hass auf den Bösewicht eines Films hat, der sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen – er ist immerhin einer der besten der Reihe, wenn nicht sogar der Beste!
by Sven Hensel
Bilder © Universal Pictures Intl.