Fast & Furious 8

The Fate of the Furious (2017), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Action / Thriller
Kinostart Deutschland: - Verleih: Universal Pictures Intl.

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Fast & Furious 8 Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Nun – da Dom und Letty ausgiebig ihre Flitterwochen genießen, sich Brian und Mia ganz ihrer kleinen Familie widmen und dem Leben auf der Überholspur abgeschworen haben, die übrigen Crewmitglieder freigesprochen sind – führen alle ein ganz normales Leben. Ihr friedliches Dasein wird jedoch schlagartig hinweggefegt, als eine mysteriöse Frau (Oscar® Preisträgerin Charlize Theron) auftaucht. Sie lockt Dom in eine zutiefst kriminelle Welt, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt. Das grenzenlose Vertrauen seiner Crew in ihn droht zu zerbrechen – der Familie stehen Prüfungen von ungeahnten Ausmaßen bevor.
Von den Sonnenstränden Kubas über die vibrierenden Straßen New Yorks bis hin zu den arktischen Eispisten der Barentssee – die rasante Elitetruppe jagt kreuz und quer über den Planeten, um eine radikale Gegnerin zu stoppen, die weltweit Chaos und Anarchie verbreitet. Und um den Mann nach Hause zu bringen, der einst aus einem wilden Haufen verwegener Rennfahrer eine Familie schmiedete – ihre Familie.


Vin Diesel, Dwayne Johnson und Jason Statham | mehr Cast & Crew


Fast & Furious 8 - Trailer




DVD und Blu-ray | Fast & Furious 8

Blu-ray
Fast & Furious 8 Fast & Furious 8
Blu-ray Start:
24.08.2017
FSK: 16 - Laufzeit: 136 min.
Fast & Furious 8 (Steelbook) Fast & Furious 8 (Steelbook)
Blu-ray Start:
24.08.2017
FSK: 16 - Laufzeit: 136 min.
Fast & Furious 8 (4K Ultra HD) Fast & Furious 8 (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
24.08.2017
FSK: 16 - Laufzeit: 136 min.
DVD
Fast & Furious 8 Fast & Furious 8
DVD Start:
24.08.2017
FSK: 16 - Laufzeit: 130 min.

zur DVD Kritik

Filmkritik Fast & Furious 8

Filmwertung: | 7/10


Auch die größten Kritiker müssen neidlos anerkennen, dass es kaum einer Franchise in der Filmgeschichte gelungen ist, sich über so viele Filme und Jahre derart energiereich und vor allem durchschlagend erfolgreich zu halten wie die „Fast & Furious“-Reihe. Alles fing vor 16 Jahren mit einer schon zigmal gesehenen, aber sehr solide inszenierten Undercover-Cop-Geschichte an, die damals zur Abwechslung im Milieu illegaler Autorennen angelegt war. Fast & Furious 8 SzenenbildNiemand hätte es wohl zu dem Zeitpunkt für möglich gehalten (gerade nach dem relativen Misserfolg des dritten Teils „Tokyo Drift“), dass man nun im Jahr 2017 den bereits achten Teil dieser irrwitzigen Reihe präsentieren kann, nachdem man die mit insgesamt fast vier Milliarden Dollar weltweiten Einspielergebnis erfolgreichste Franchise der Universal-Geschichte stellen konnte.

Doch hier ist er nun, „Fast & Furious 8“, oder wie er auch im Original treffend und mit für die Serie bekanntem Zahlen-Wortspiel „The Fate of the Furious“ benannt ist. Zum ersten Mal seit dem dritten Teil muss die Reihe nun ohne den tragischerweise verstorbenen Paul Walker auskommen, der in Teil 7 noch in einem verdient sentimentalen Finale in den Sonnenuntergang und seinen Film-Ruhestand gefahren ist. Sein Brian O’Conner wird so nur einmal am Rande erwähnt, gesehen wird er überhaupt nicht.

Der achte Teil der Reihe präsentiert tatsächlich eine interessante dramaturgische Prämisse, die dem Film willkommenen Schwung verleiht. Dominic Torretto (Vin Diesel) wird von der international gesuchten Cyber-Terroristin Cipher (Charlize Theron) mit einem sehr persönlichen Druckmittel erpresst, ihr eine nukleare Massenvernichtungswaffe zu verschaffen, weshalb er aus heiterem Himmel seine Gang (bzw. seine „Familie“) verrät. Der Hintergrund der Erpressung wird erst etwa zur Mitte der Hälfte offenbart und auch wenn es nicht völlig sinnig erscheint, warum Dom seinen Buddies nicht einfach von seinem Dilemma berichtet, ist seine Misere aus menschlicher Hinsicht nachvollziehbar. Fast & Furious 8 Szenenbildo werden dann aus Kollegen erst mal Feinde, auch wenn Doms großer Liebe Letty (Michelle Rodriguez) klar ist, dass ihr Mann mit dem Herzen aus Gold sie nie betrügen wird und bestimmt sehr gute Beweggründe für sein scheinbar irrationales Handeln hat. Schließlich beginnt dann eine internationale Hetzjagd, bei der die Crew Jagd auf Dom und Cipher macht, wobei natürlich enorme Massenzerstörungsorgien, jede Menge extravagante Absurditäten, riesige Schauwerte, treffende Selbstironie und coole Sprüche vorprogrammiert sind.

Serien-Neuling F. Gary Gray, der gerade vom großen Kritiker-Erfolg „Straight Outta Compton“ mit geschwellter Brust hervorkommt und sowohl Charlize Theron und Jason Statham bereits in „The Italian Job“ im Jahr 2003 als auch Vin Diesel im unterschätzten Rache-Thriller „Extreme Rage“ inszenieren durfte, findet sich problemlos im sich immer weiter transformierenden „Fast & Furious“-Universum ein. Was als Filme über illegale Autorennen begann, erfand sich mit dem fünften Teil als Heist-Film überraschend neu und entwickelt sich nun zu einem Spionage- und Cyberterrorismusthriller, der den gesamten Globus umspannt. Auch wenn dieser achte Teil an sich völlig redundant erscheint, ist es erstaunlich, wie viel Spaß der Film letzten Endes doch macht. Beginnend mit einer wunderbar irrsinnigen Eröffnungssequenz in Havanna etabliert er hier erfolgreich die Tonalität, die die Serie gerade zu ihren Anfängen so aus- und bei Fans so beliebt gemacht hat. Dieses anfängliche Old-School-Rennen durch die Straßen Kubas Hauptstadt erweist sich als herrlich augenzwinkernder, erfindungsreicher und schließlich feuriger Wahnsinnsspaß, der sich seiner eigenen Überzogenheit und Absurdität völlig bewusst ist und das erwartungsreiche Publikum mit offenen Armen einlädt und sicher den ein oder anderen Applaus oder zumindest gehobene Siegerfäuste provoziert.

Fast & Furious 8 Szenenbild Nach und nach gelingt es Gray und dem Serien-Stammdrehbuchautor Chris Morgan sogar, die Figuren so effektiv mit reichlich Exposition zu etablieren, dass sogar Neueinsteiger erstaunlicherweise ohne echte Verwirrung dem Film folgen können. Nach und nach wird hier eine Figur nach der anderen eingeführt, neben der bestens aufgelegten und eingespielten Gang (Rodriguez, Tyrese Gibson, Chris Bridges und Nathalie Emanuel) erhält Dwayne Johnsons ehemaliger Special Agent Luke Hobbs eine glorreich komische Szene, die ihn als Coach einer Mädchen-Fußballmannschaft präsentiert, bei der auch seine eigene Tochter mitspielt. Dem charismatischen Hünen gehören auch weiterhin die gelungensten Szenen des Films, wenn er sich unzählige urkomische Macho-Wortgefechte und Schwanzvergleiche mit Jason Stathams Deckard Shaw, dem Antagonisten aus „Furious 7“, liefert. Beide Akteure spielen ihre ganze Ausstrahlung und ihr gerne unterschätztes komödiantisches Timing voll aus, bei dem ein doofer Spruch besser sitzt als der andere. Das alles kulminiert schließlich in einer wunderbar albernen, comichaft überzogenen Gefängnis-Schlägerei, bei der Johnson die Gummigeschosse der Gefängniswärter ebenso unberührt von sich abprallen lässt wie ihre unzähligen Schläge und Tritte. Wie bei diesem Kampf der Titanen jede Logik und Physik außer Kraft gesetzt wird und man plötzlich eine Art überhöhten Superheldenfilm zu sehen bekommt, ist schon ein besonderes Ereignis. Keine Frage, diese beiden Action-Ikonen stehlen den Film mit jedem ihrer Auftritte.

Dass Statham schließlich Teil des Teams wird, gehört mittlerweile auch zu den Hauptzutaten der Reihe, wo aus Erzfeinden schließlich Freunde werden und die Crew nur stetig weiter wächst. Die Gruppendynamik gehört zu den großen Stärken dieser Serie und fühlt sich auch im bereits achten Teil tatsächlich frisch wie eh und je an. Fast & Furious 8 SzenenbildAuch Kurt Russell, der nach dem siebten Teil wieder als Mr. Nobody mit von der Partie ist und die Jagd auf Cipher und Dom initiiert und das Team zusammentrommelt, hat sichtlich Spaß an seinem Part. Hinzu kommt noch Neuling Scott Eastwood als Nobodys grundanständige und streng nach Vorschrift handelnde rechte Hand, die immer wieder insbesondere von Gibsons Roman Pearce und Bridges Tej Parker sehr amüsant aufgezogen wird.

Doch zurück zur Action: „Fast & Furious 8“ bietet reihenweise gigantisches Spektakel, gerade als man dachte, dass man mit den Vorgängerfilmen schon das Limit erreicht hat. Herzstück des Films ist sicher eine irrwitzige Szene, die sich mitten in Manhattan abspielt und dank unzähliger von Cipher gehackten und ferngesteuerten Autos das größte Autochaos und den massivsten Blechschaden der Serie darstellt. Auch wenn man gelegentlich die computergenerierten Effekte spürt, ist dieser atemlose und völlig wahnsinnige Part des Films hoch gelungen und sorgt für einige fassungslose Blicke. Höchstens bei dem etwas zu lange gezogenen und auf Dauer leicht monotonen Finale des Films, das sich in einer russischen Eislandschaft abspielt, geht dem Film gelegentlich etwas die Luft aus. Doch immer wenn man diesen Eindruck erhält, packen Gray und Co. nochmal einen wunderbar irrsinnigen Einfall aus (etwa wenn Johnson per Hand einen Torpedo umlenkt, der von dem gigantischen nuklearen U-Boot abgeschossen wurde, das die Crew verfolgt), der einen dann doch nochmal bei der Stange hält. Eine sich parallel mit Statham abspielende Sequenz an Bord von Ciphers Flugzeug (die sich direkt in Stathams größte Momente seiner Karriere reiht) toppt aber nochmal alles und darf auf keinen Fall hier gespoilert werden – ebenso wie die Cameo-Auftritte eines weiteren Ex-Fieslings der Reihe und einer Oscar-gekrönten britischen Schauspiel-Königin.

Fast & Furious 8 Szenenbild Dass die Motive hinter Ciphers großem Weltbeherrschungsplan gar nicht wirklich genauer erläutert werden, ist dann letztlich genauso nebensächlich wie die vielen abwechselnd offensichtlichen und verschwurbelten Expositionsdialoge. „Fast & Furious 8“ macht einfach auf die altbekannte Art der Serie viel Spaß, doch es ist gerade dieses nun völlige selbstironische Annehmen der eigenen Absurdität und Überzogenheit, das den Film nochmal frisch und lebendig erscheinen lässt. Auch Grays sehr gutes Gefühl für Action-Inszenierung, bei der man tatsächlich nie den Überblick verliert, machen aus dem achten Teil dieser scheinbar unzerstörbaren Serie eine gelungene und erstaunlich herzensreiche Angelegenheit, die Fans auch weiter zum Jubeln bringen wird und vielleicht sogar noch ein paar neue gewinnen kann.

Fazit:
Der achte Teil der größten Filmfranchise dieser Generation präsentiert sich dank herrlich komischer Selbstironie und seiner hervorragend aufgelegten und harmonierenden Besetzung weitestgehend frisch und sehr spaßig. Gepaart mit tatsächlich übersichtlich inszeniertem, aber glorreich überzogenem und erfindungsreichem Spektakel übertrumpft dieser Teil zumindest seine beiden überfrachteten Vorgänger.
by Florian Hoffmann

Bilder © Universal Pictures Intl.