Einer nach dem Anderen

Kraftidioten (2014), Norwegen / Schweden / Dänemark
Laufzeit: - FSK: 16 - Genre: Komödie / Krimi
Kinostart Deutschland: - Verleih: Neue Visionen

Einer nach dem Anderen Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Die Schneeräumung ist eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit. Nils (Stellan Skarsgård) geht ihr mit so einnehmender Zuverlässigkeit nach, dass er zum Bürger des Jahres gewählt wird. Doch schon kurz darauf verkehren sich die Vorzeichen von Nils' Ordnungsliebe. Als sein Sohn zufällig Opfer einer fatalen Verwechslung der Mafia wird, gerät der beste Bürger in einen ausschweifenden Drogenkrieg. Nils will seinen Sohn rächen und macht sich auf zu einer Reise an den Ursprung des Verbrechens. Einen Auftragskiller nach dem nächsten bringt er so akribisch zu Fall wie er einst seine Mitbürger von unerwünschten Schneemassen befreit hatte. Je mehr hochrangige Gesetzlose Nils aus der Welt schafft, desto verwundbarer wird das System. Bandenführer Papa (Bruno Ganz), der mit der Drogenmafia auf Kriegsfuß steht, wittert neue Chancen, die ungeliebten Konkurrenten ein für allemal aus dem Weg zu räumen. Es entspinnt sich ein kaum zu entwirrender, aber dafür umso komischerer Drogenkrieg, in dessen Zentrum Nils mit viel Recht und noch mehr Anarchie für so manche Überraschung sorgt.

Stellan Skarsgård, Bruno Ganz und Birgitte Hjort Sørensen | mehr Cast & Crew


DVD und Blu-ray | Einer nach dem Anderen

Blu-ray
Einer nach dem Anderen Einer nach dem Anderen
Blu-ray Start:
24.04.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 117 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Einer nach dem Anderen Einer nach dem Anderen
DVD Start:
24.04.2015
FSK: 16 - Laufzeit: 112 min.

Filmkritik Einer nach dem Anderen

Filmwertung: | 4/10


Nils (Stellan Skarsgård) wird zum Bürger des Jahres einer verschneiten norwegischen Provinz gewählt. Denn der pflichtbewusste Schneepflugfahrer ist ein perfekt in Norwegen integrierter Einwanderer. Doch als dann eines Tages der geregelte, normale Alltag von Nils durch den plötzlichen Tod seines einzigen Sohnes gestört wird, beginnt ein Katz-und Maus-Spiel um Leben und Tod. Selbst die Mafia hat nun nichts mehr zu lachen...

Ach ist das ärgerlich! „Einer nach dem Anderen“ hätte doch so gut sein können. Da geht man - Dank vielversprechendem Trailer - in freudiger Erwartung ins Kino, weil man sich einen typisch-trockenen und natürlich wahnsinnig komischen skandinavischen Film anschauen möchte und wird letztendlich leider enttäuscht.
Die Geschichte hinter "Einer nach dem anderen" ist so alt wie die Menschheit selbst - denn es geht um den Grundinstinkt der Vergeltung. Auf diesem Fundament entstehen immer wieder gern gesehene Thriller oder Action-Streifen und alle sind sich in gewisser Weise ähnlich. „Einer nach dem Anderen“ handelt ausschließlich vom Akt der Rache. Die Idee an sich, mit dieser Thematik eine Art Komödie zu erschaffen, ist nicht schlecht und hat eigentlich viel Potential um wirklich unterhaltsam zu sein. Doch es hapert an der richtigen Umsetzung und was bleibt ist ein Gefühl von: "Ich weiß nicht ob ich das lustig finden soll…"

Tatsächlich wurden im Trailer fast alle guten Szenen bereits verpulvert. Das liegt nicht unbedingt daran, dass der Film nicht mehr hergibt, sondern eher daran, dass an der Situationskomik einfach zu wenig gefeilt wurde. Man merkt durchaus, in welchen Momenten Regisseur Hans Petter Moland versucht hat einen gewissen Witz in die eigentlich schwermütige beziehungsweise dramatische Situation einzubauen. Gelungen ist ihm das irgendwie nicht, denn der Ernst bleibt meist erhalten, wodurch das gesamte Werk definitiv mehr einem Drama als einer Komödie ähnelt.

Was allerdings die schauspielerische Qualität betrifft, wurde hier ein wirklich grandioses und authentisches Team aufgestellt. Stellan Skarsgård (Der Medicus, Nymphomaniac), Bruno Ganz (Nachtzug nach Lissabon, The Counselor) und natürlich der Graf, gespielt von Pål Sverre Valheim Hagen (Kon-Tiki, Ich reise allein), brillieren in ihren Rollen und sorgen allein durch ihr Auftreten für so einige Schmunzler.
Der Graf ist hier das Parade-Beispiel eines modernen Mafioso. Pål Sverre Valheim Hagen spielt diese Rolle mit einer Inbrunst, dass es trotz des brutalen Konflikts nicht nur komisch ist, sondern auch auf beeindruckende Weise überaus authentisch wirkt. Die ideale Besetzung!

Neben äußerst kreativen Mafiosi-Namen, überforderten Polizisten und Schnee soweit das Auge reicht, sind es viele kleine Anekdoten, die den Witz in "Einer nach dem Anderen" ausmachen. Doch um den Witz auch gekonnt zu etablieren braucht es mehr als lustige Sprüche und gute Schauspieler. Vor allem die entsprechende musikalische Untermalung lässt leider zu wünschen übrig, wodurch der Humor in vielen Szenen verloren geht.
„Einer nach dem Anderen“ ist nicht schlecht, aber auch nur landschaftlich beeindruckend. Am Ende sind es eher gemischte Gefühle, mit denen man den Kinosaal verlässt. Wirklich schade…
by Aline Nickel

Bilder © Neue Visionen