Filmkritik Ein riskanter Plan
Filmwertung: |
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| 8/10 |
Story:
Nick Cassidy (Sam Worthington) war einst ein erfolgreicher Cop mit einem vollkommen normalen Leben. Doch plötzlich landet er im Gefängnis und wird für ein Verbrechen verurteilt, das er nicht begangen hat. Sein einstiger Partner Mike Ackermann (Anthony Mackie) steht ihm in dieser Zeit bei und versucht die Sache für ihn zu klären. Aus Verzweiflung nutzt Nick jedoch die erstbeste Gelegenheit, bei der Beerdigung seines Bruders, um sich zur Flucht zu verhelfen. Im nächsten Moment sieht man ihn in ein Hotel einchecken, in welchem er sofort aus seines Zimmers Fenster steigt - direkt auf den Fenstersims des Hochhauses. Von dort aus verlangt er von der bereits eingetroffenen Polizei ein Gespräch mit der Psychologin Lydia Spencer (Elizabeth Banks). Alle Beteiligten gehen derzeit davon aus, dass es sich hierbei um einen Selbstmordversuch handelt. Während unten die Menschenansammlung und das Polizeiaufgebot immer größer werden, spricht Nick in schwindelerregender Höhe über ein kleines Head-Set mit seinem zweiten Bruder Joey (Jamie Bell) und dessen Freundin Angie (Genesis Rodriguez). Aber was haben Sie vor? Warum begibt sich in Nick in solche Gefahr? Und warum kann ihm nur Psychologin Lydia helfen?
Kritik:
Nach einem etwas zähflüssigen Start schlägt "Ein riskanter Plan" zur zweiten Hälfte hin doch mit viel Nervenkitzel ein. Der dramarturgische Aufbau ist sehr gut gelungen, doch Regisseur Lorenzo di Bonaventura sollte bei seinem nächsten Werk mehr darauf achten, dass die Einleitung nicht zu arg in die Länge gezogen wird. Es wäre doch sehr schade, wenn das Publikum in der ersten Hälfte fast einschläft, denn man sitzt fast wie auf Starkstrom sobald sich die Ereignisse förmlich überschlagen.
Hauptprotagonist Sam Worthington (Avatar, Kampf der Titanen) der Nick Cassidy spielt, zeigt sich auch "am Abgrund" von seiner besten Seite. Das etwas stümperhaft-wirkende hin und her irren auf dem Hochhaussims verleiht seiner Figur Glaubwürdigkeit und Sympathie. Ebenso kommen die Nebenrollen hier nicht zu kurz. Zum Beispiel spielt Jamie Bell (Jumper, Jane Eyre) die Rolle des Bruders Joey einfach grandios. Während Golden-Globe Preisträger Ed Harris (A beautiful Mind, Das Vermächtnis des geheimen Buches) einen extrem authentischen kriminellen Geschäftsmann darstellt.
Da wäre aber auch noch Genesis Rodriguez (Entourage), die bisher nur in amerikanischen Serien zu sehen war, welche hierzulande allerdings weniger bekannt sind. Sie spielt Joey`s Freundin Angie und dabei macht sie nicht nur eine wahnsinnig gute Figur. Sie bringt einfach genau das richtige Temperament mit und sorgt so für charmante und witzige Momente. Ihr erster Leinwandauftritt kann sich also wirklich sehen lassen.
Auch wenn man schnell dahinter kommt, dass sich hoch oben noch ganz andere Sachen abspielen, so bleiben dennoch viele Fragen offen, die erst im weiteren Verlauf pö a pö geklärt werden und das macht die Story interessant und spannend, sodass keine Langeweile aufkommt.
"Ein riskanter Plan" ist kein Actionthriller, wie man es von Mission Impossible oder Stirb Langsam kennt. Denn es geht auch mal ohne knallharte Action, Mord und Totschlag. Mit ganz einfachen Mitteln hat Regisseur Lorenzo di Bonaventura versucht die Nerven des Zuschauers zum zerreißen Nahe zu spannen und für seinen ersten Kinofilm ist ihm das außergewöhnlich gut gelungen. Somit ist es auch ein Film für alle Altersgruppen.
"Ein riskanter Plan" überzeugt mit guter Story, Dramaturgie, Spannung, Humor und einer hochkarätigen Besetzung bis in die Nebenrollen.
Tja und wie hätte es anders sein können: Zu guter Letzt bekommt "das Mädchen" auch das, was es schon immer wollte.
Fazit: Sehr sehenswert!
by Aline Nickel
Bilder © Concorde Filmverleih GmbH