Ein Junge namens Weihnacht

A boy called Christmas (2021), Tschechien / Slowakei / Großbritannien
Laufzeit: - FSK: 6 - Genre: Familie
Kinostart Deutschland: - Verleih: StudioCanal

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Ein Junge namens Weihnacht Filmplakat -> zur Filmkritik

Inhalt

Kaum zu glauben, aber wahr: Der Weihnachtsmann war nicht immer ein dickbäuchiger, graubärtiger Mann! Auch er war mal ein kleiner Junge – mit großen Träumen! Der elfjährige Nikolas (Henry Lawfull) wächst in bescheidenen Verhältnissen in einer kleinen Holzhütte mitten in Finnland auf. Als sein Vater Joel (Michiel Huisman) aufbricht, um das sagenhafte Dorf „Wichtelgrund“ zu finden, übernimmt die unwirsche Tante Carlotta (Kristen Wiig) die Betreuung des Jungen. Doch die Sehnsucht nach seinem Vater ist so groß, dass sich Nikolas auf den Weg in den hohen Norden macht, um ihn zu suchen. Eine abenteuerliche Reise, umgeben von jeder Menge Schnee, beginnt: Begleitet von seinem besten Freund, der Maus Miika, trifft Nikolas nicht nur auf eine mysteriöse Elfe, einen aufgebrachten Troll und richtige Wichtel, sondern auch auf ein fliegendes Rentier! Seine fantastischen Erlebnisse lassen in ihm einen Gedanken reifen – was wäre, wenn er die Welt zu einem besseren Ort machen würde?

Henry Lawfull, Maggie Smith und Jim Broadbent | mehr Cast & Crew


Ein Junge namens Weihnacht - Trailer




Filmkritik Ein Junge namens Weihnacht

Filmwertung: | 8/10


Passend zur Weihnachtszeit 2021 erschien ein Film, der leider so ziemlich aus der Zeit gefallen ist. Einer, der noch vor ein paar Jahren neben "Der Polarexpress" und "Es ist ein Elch entsprungen" perfekt gewesen und bestimmt zu einem der Filme geworden wäre, der hätte überdauern können. Einer der man sich jedes Jahr zu Weihnachten anschaut und sich daran erfreut. Doch diese Zeit ist vorbei und nun ist auch das jüngere Publikum leider an etwas Anderes gewöhnt und nicht mehr daran interessiert. So bekommt dieser Film nicht die Aufmerksamkeit, die er verdient hätte. Im Mittelpunkt geht es hier um den elfjährigen Jungen Nikolas, der aus Finnland kommt und sehr gerne einer bestimmten Geschichte seines Vaters lauscht. Als dieser jedoch eines Tages losgeschickt wird, sich um etwas zu kümmern, nicht zurückkehrt und sich Nikolas selbst aufmacht, wird aus der Geschichte sehr viel mehr. Zum Glück ist der Junge aber nicht alleine, sondern findet Unterstützung in Form eines Rentiers und einer Maus. Wird das ungleiche Team den Auftrag erledigen und den Zauber von Weihnachten für sich und das ganze Dorf finden und gelingt es ihnen vielleicht sogar herauszufinden, wieso Nikolas Vater nicht zurückgekehrt ist?

Nikolas (Henry Lawfull), Maus Miika (deutsche Stimme: Sascha Grammel) und Pixie die Wahrheitselfe (Zoe Margaret Colletti) müssen aus Wichtelgrund fliehen.
Nikolas (Henry Lawfull), Maus Miika (deutsche Stimme: Sascha Grammel) und Pixie die Wahrheitselfe (Zoe Margaret Colletti) müssen aus Wichtelgrund fliehen. © Studiocanal
Diese Geschichte wird sich vermutlich nicht komplett an reale Fakten halten und doch ist es schön mal zu sehen, was sich hinter dem "Nikolaus" verbirgt. Jeder kennt diesen Namen, doch kennt auch jeder die Legende? Vermutlich nicht! So ist es fast schon Zeit, dass man sie mal in einem größeren Rahmen präsentiert und das macht man auf eine so liebevolle Art und Weise, dass es nicht nur die Kleinsten ansprechen, sondern auch ihren erwachsenen Begleiter etwas mitgeben wird. Es ist ein sehr gelungenes Märchen, das Platz zum Träumen lässt und genau weiß, wie es sein Publikum begeistern kann. Es gibt einen sehr passenden Helden, dem man hier gerne folgt, eine sehr amüsante und geniale Maus und eine Maggie Smith in einer perfekten Rolle. Man kann sich so gut vorstellen, wie auch die reale 86-Jährige ihren Enkelkindern abends "Gute Nacht" Geschichten vorliest und als Großmutter brilliert und dass sie das nun auch in einem größeren Rahmen zeigen darf, funktioniert so gut. Sie ist tatsächlich die beste größere Besetzung dieses Films und trotz einiger großer Namen ist sie die, der man das am meisten abnimmt. Sie schafft es perfekt, mit ihrer Figur zu verschmelzen und wieder einmal zu zeigen, was die Fans so an ihr lieben.

Nikolas (Henry Lawfull) freundet sich mit Rentier Blitz an.
Nikolas (Henry Lawfull) freundet sich mit Rentier Blitz an. © Studiocanal
Man kann nur hoffen, dass man sie in Zukunft noch mehr in so liebevollen "Oma Rollen" sehen wird. Sie trägt tatkräftig dazu bei, den Zauber dieses Films zu erzeugen. Einen Zauber, der schien in den letzten Jahren fast vergessen worden zu sein. Trotzdem ist sie nicht das Highlight dieses Films. Das ist in diesem Fall mal wieder der Sidekick des Protagonisten. Diese kleine Maus, die ihm zur Seite steht und ihn begleitet. Sie sorgt für reichlich Lacher und kann wahrhaftig mehr, als es den Anschein macht. Jedoch spürt man bei diesem Film an so vielen Punkten, dass er einfach für eine andere Zeit gemacht wurde. Auch die Effekte und Ausstattung sind dem angepasst. Für heutige Verhältnisse sehen sie nicht wirklich überzeugend aus. Wäre der Film aber früher gekommen, dann wären auch sie sehr viel erträglicher.

Fazit:
Ein Junge namens Weihnacht ist ein sehr liebevolles, warmherziges, märchenhaftes und gelungenes Werk. Eines, das Vieles sehr richtig macht. Jedoch merkt man hier an allen möglichen Punkten, dass er ein falsches Timing hat. Wäre er in den Jahren 2003-2007 erschienen, hätte er perfekt in die Zeit gepasst. So wird er aber leider zu sehr an den Kinokassen untergehen, da es jetzt einfach eine andere Zeit ist und selbst Kinder anderes interessiert. Wirklich schade!
by Peter Brauer

Bilder © StudioCanal