Dune

Dune (2020), Kanada / Ungarn / USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Science-Fiction / Abenteuer / Drama
Kinostart Deutschland: - Verleih: Warner Bros.

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Inhalt

„Dune“ erzählt die packende Geschichte des brillanten jungen Helden Paul Atreides, dem das Schicksal eine Rolle vorherbestimmt hat, von der er niemals geträumt hätte. Um die Zukunft seiner Familie und seines gesamten Volkes zu sichern, muss Paul auf den gefährlichsten Planeten des Universums reisen. Nur auf dieser Welt existiert ein wertvoller Rohstoff, der es der Menschheit ermöglichen könnte, ihr vollständiges geistiges Potenzial auszuschöpfen. Doch finstere Mächte wollen die Kontrolle über die kostbare Substanz an sich reißen. Es entbrennt ein erbitterter Kampf, den nur diejenigen überleben werden, die ihre eigenen Ängste besiegen.

Timothée Chalamet, Rebecca Fergusson und Oscar Isaac | mehr Cast & Crew


Dune - Trailer




Filmkritik Dune

Filmwertung: | 9/10


Sehr lange Zeit galt ein Buch als niicht verfilmbar. Es war der Roman "DUNE", der 1965 im Handel erschien und nach 19 Jahren und vielen Fanwünschen 1984 doch erstmalig verfilmt wurde. Kult Regisseur David Lynch hatte nämlich den Wunsch der Fans mitbekommen und auch wenn er wusste, dass es nicht leicht werden würde, wollte er ihnen diesen Wunsch erfüllen. Jedoch waren die Fans mit dieser Verfilmung überhaupt nicht zufrieden. Das erste Buch ist nämlich zu groß und sperrig um es in nur einem Film unter zu bekommen. Mit seinem Abspann ging dieser Film gerade einmal (rund) 130 Minuten und das ist für ein solches Werk definitiv zu kurz. So wirkte der Film nicht gerade rund und viel zu gepresst. In den letzten Jahren ist aber ein gewisser Name immer mehr aufgefallen und schnell war den Fans klar, wenn es einer schaffen würde, dieses Werk umzusetzen, die Fans glücklich zu stellen, aber auch um dem normalen Kinogänger etwas mitgeben zu können, dann Denis Villeneuves. Er hat schon in den Filmen davor gezeigt, was er es drauf hat und dass er für einen solchen Stoff der Richtige ist, doch spätestens seit "Arrival" und "Blade Runner 2049" ist es wirklich jedem klar, dass dieser Mann die einzig vernünftige Wahl war.

Dune: Timothée Chalamet
Dune: Timothée Chalamet © Warner Bros.
Zum Glück hatte auch er schon lange genug selber Interesse am Stoff, was die Überredung nochmal deutlich leichter machte, den Fans direkt die Sicherheit gab sich darauf zu freuen und tatsächlich stand kurz darauf fest, dass dieser Film kommen würde. Durch Covid-19 wurde er dann aber doch nochmal deutlich verschoben und die Fans benötigten mehr Geduld. Mit gutem Gewissen und der Hoffnung, es würde gut werden, warteten sie aber gerne etwas länger und nun, 56 Jahre nach dem Erscheinen des Buchs, ist der Film tatsächlich endlich da und rundum perfekt. Durch die Tatsache, dass seit der ersten Verfilmung aber nochmal viel mehr Zeit vergangen ist, hatte Villeneuves nicht nur den Wunsch den Fans das zu geben, was sie wollten, sondern auch zu hinterfragen, was das eigentlich genau ist. Was mögen die Fans an diesem Buch? Was ist ihnen wichtig? Was darf er auf gar keinen Fall vergessen? Allen dieser Fragen geht er nach und man versteht auch als Außenstehender sofort, was die Antworten darauf sind. So entsteht hier letztendlich ein Fest für alle Fans und für alle, die es noch werden wollen und da kann man nur hoffen, dass das Einige sein werden. Man kann diesem Film nämlich nur das Glück wünschen, zahlreich gesehen zu werden. Natürlich ist nach "Blade Runner 2049" kein Kinoflop ausgeschlossen und es wird vermutlich auch einer werden, doch vielleicht überrascht er ja und wird doch erfolgreich. Kinofilme machen kann Denis Villeneuve nämlich und es wäre wirklich schade, wenn er nach ein paar zu vielen Flops kein Verleih, sondern nur eine Streamingseite bekommen würde.

Seine neuen Filme möchte ich nicht beim ersten Schauen auf Netflix, Prime Video, Disney+ oder anderen Seiten sehen. Denn dann haben sie nicht mehr die Wirkung wie auf der Leinwand. So ist es also ein Appell an euch, sich diesen Film anzuschauen und das möglichst, ohne zu viel Vorwissen. Der Film ist nämlich umso besser, desto weniger man vorher über ihn weiß und genau das wissen auch die Trailer. Sie haben zwar viele Eindrücke und zeigen auch verdammt viel, es ist aber nicht so, dass sie den ganzen Film verraten, was heutzutage leider immer mehr Werbungen zu PR Gründen machen. So hinterlässt er einen klaren Eindruck, aber verrät dennoch gefühlt nichts. Ebenso kann der Film, die Versprechen des Trailers konstant halten, ohne besser oder schlechter zu werden. Wer also den Trailer mag, wird sich daran erfreuen, dass der Film genau auf derselben Ebene ist. Wer ihn jedoch schon eigenartig und fraglich findet, wird beim Schauen das Gleiche empfinden. Dadurch vermutet man aktuell auch, dass dieser Film floppen könnte. Fans der Bücher wissen nämlich genau auf was sie sich einlassen und was sie erwarten dürfen, der Standard Kinogänger weiß das allerdings nicht. Sie sehen den Trailer, sind verwirrt und halten sich dann eher davon fern. Man kann den Film zwar mit einem "STAR WARS" vergleichen, doch dieser ist zugänglicher. Da versteht man sofort (auch wenn man im Vorfeld keine Ahnung hat) wer ist, welche Absichten er hat und was es mit dem Film auf sich hat.

Dune: Sandwurm
Dune: Sandwurm © Warner Bros.
"DUNE" ist jedoch nicht so. Er gibt zwar ein paar Erklärungen, baut aber auch sehr auf Vorwissen, das die Meisten eben leider nicht haben und ja, das ist ein Gegenspruch. Der Film wirkt besser, wenn man keine Ahnung hat. Er benötigt aber auch das Vorwissen, um alles zu verstehen. Daher ist mein Tipp, erstmal ins Kino gehen ohne Wissen. Sich dann überzeugen, danach Informationen holen und dann ihn ein zweites Mal sehen. Wer den Film nämlich bereits gesehen hat, wird zustimmen, dass man den Film danach nicht nur nochmal schauen muss, man möchte ihn danach auch nochmal schauen! Der Film macht sofort Lust darauf und wird im Nachhinein tatsächlich sogar immer besser, weshalb man spätestens dann, einem zweiten Anschauen nicht mehr abgeneigt ist. Wer sich also auf den Film einlässt, wird als Erstes erkennen mit was für einer Macht "DUNE" auffährt. Selbst die größte Leinwand, wirkt bei diesem Epos zu klein und ihn Zuhause auf dem Fernseh, PC oder gar auf dem Handy zu schauen ist eine pure Schande. Daher bin ich (wie bereits gesagt) über glücklich, dass der Film im Kino und eben nicht per Streaming heraus gekommen ist.

Wenn man den Trailer gesehen und die Leinwand ausgewählt hat, kann der Film starten und direkt von Anfang an fällt auf, was es wieder einfach mal für geniale Aufnahmen sind. Es ist bestimmt auch die ein oder andere Millionen an Gage für die Schauspieler drauf gegangen, doch der Film zeigt klar, was man auch mit Geld machen kann, wenn man es bei einem Spielfilm an den richtigen Stellen einsetzt. Solche Bilder hätte es vor 56 Jahren nicht gegeben und es ist beachtlich, dass man heute so etwas erschaffen kann und mal sehen was beim Finale in einigen Jahren für neue Technik existiert. Villeneuve kam dafür auch auf die Idee, zumindest das erste Buch in der Mitte zu trennen, um eben nicht das selbe Problem der ersten Verfilmung zu haben. Auch er hätte wohl versagt, das Buch in einem Film unter zu bekommen und in zwei Parts läuft ein solcher Film deutlich besser.

Dune: Rebecca Ferguson
Dune: Rebecca Ferguson © Warner Bros.
Das Besondere ist aber, dass man einen ersten und zweiten Part meistens in einem Finale macht. "Harry Potter", "Die Tribute von Panem", "The Avengers", "Die Bestimmung" und andere hatten gespaltete letzte Teile, aber einen ersten Teil in zwei Teile zu brechen ist fast einmalig und ich wüsste kein anderes Beispiel, wo es so etwas schonmal gab. Ebenfalls besitzt "DUNE" einen enorm krassen Sound und einen perfekten Soundtrack. Auch Hans Zimmer darf sich hier einmal mehr austoben und zeigen, was er darauf hat und das ist auch bei ihm Einiges. Er ist ein Filmkomponist, wie kaum ein Zweiter und schafft es tatsächlich jeden Film zu einem Erlebnis zu machen. Auch wenn ein Film mal nicht nach viel aussieht, wenn dieser Name darauf steht, weiß man eines ganz klar: Der Soundtrack wird einen umhauen und ist absolut genial!

Hinter der Kamera ist also alles stimmig, gut gewählt und passend. Man merkt den beiden Männern an, dass sie genau wussten, auf was es bei diesem Stoff ankommt und dass sie es möglichst gut umsetzen wollten. Doch ein solcher Film steht und fällt auch mit seinen Schauspielern. Auch diese sind gut gewählt und stimmig. Keiner von ihnen hat in irgendeinem Film bisher schlecht gespielt - falls doch dann lag es oftmals am Drehbuch und nicht an ihnen - doch dieser Film bietet ihnen allen eine ihrer besten Rollen. Leider muss ich für meinen Teil aber gestehen, tue ich mich mit Timothée Chalamet oftmals wirklich schwer. Er ist aktuell ein sehr gefragter, beliebter und wirklich nicht schlecht spielender Schauspieler. Trotzdem ist er für mich, der Schwächste des Casts und jemand, der sich schwertut diesen Film auf seinen Schultern zu tragen.

Dune: Zendaya
Dune: Zendaya © Warner Bros.
Doch auch hier könnte ein möglicher zweiter Teil einiges retten und mich vielleicht doch endlich mit diesem Schauspieler "anfreunden". Er muss nämlich etwas haben, warum er derzeit neben einer Zendaya, einem Tom Holland oder auch einem Taron Edgerton als "Upcoming Star" gefeiert wird. Ich muss nur noch erkennen, was es ist. Ebenfalls ist dieser Film wirklich lang geraten und teilweise in die Länge gezogen. Man merkt ihm seine Lauflänge deutlich an und ein paar Minuten kürzer, hätten hier nicht geschadet. Außerdem ist er wirklich sehr speziell und man benötigt die richtige Verfassung, Energie und Lust "DUNE" nicht nur zu konsumieren, sondern auch mitzudenken und zu erleben.

Fazit:
So bleibt hier ein spannender, ernster, unvorhersehbarer, aber teilweise auch sehr spezieller Film. Auf ihn haben Fans seit vielen Jahren gewartet und ich hoffe, dass sie mit dem Endprodukt zufrieden sind und dass auch die anderen Kinogänger reingehen und dafür sorgen werden, dass die Reise in dieser Welt weiter geht und wir in einigen Jahren tatsächlich ein Finale bekommen. Nicht auf einem Bildschirm Zuhause, sondern auf der großen Leinwand, denn wie heißt es so schön: Kino, dafür werden Filme gemacht!
by Peter Brauer

Bilder © Warner Bros.