Drachenreiter

Dragon Rider (2020), Großbritannien / Deutschland
Laufzeit: - FSK: 0 - Genre: Animation / Abenteuer / Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Constantin Film

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Drachenreiter Filmplakat -> zur Filmkritik

Inhalt

Der junge Silberdrache Lung hat es satt, sich ständig im Dschungel verstecken zu müssen. Er möchte der älteren Generation unbedingt beweisen, dass er ein richtiger Drache ist. Als die Menschen kurz davorstehen, auch noch den letzten Rückzugsort seiner Familie zu zerstören, begibt sich Lung zusammen mit Koboldmädchen Schwefelfell heimlich auf eine abenteuerliche Reise. Er möchte den „Saum des Himmels“ finden, den geheimnisvollen Zufluchtsort der Drachen. Auf ihrer Suche begegnen Lung und Schwefelfell Ben, einem Waisenjungen und Streuner, der sich als Drachenreiter ausgibt. Während sich Ben und Lung schnell anfreunden, wird Schwefelfell zunehmend misstrauischer und versucht, den Waisenjungen bei jeder Gelegenheit loszuwerden. Doch das ungleiche Trio muss lernen, an einem Strang zu ziehen, denn sie werden von Nesselbrand verfolgt. Das bösartige, drachenfressende Monster hat es darauf abgesehen, alle Drachen der Erde aufzuspüren und zu vernichten…



Drachenreiter - Trailer




Filmkritik Drachenreiter

Filmwertung: | 4/10


Im Jahre 1997 brachte Cornelia Funke den Fantasy-Roman "Drachenreiter" heraus, zu dem es nun im Kino den passenden Film gibt. Wie nah sich der Film aber ans Buch hält, kann ich leider nicht sagen, da ich das Buch nicht gelesen habe. So bewerte ich also den Film für sich alleinstehend.

Im Kern geht es hier um den jungen Drachen Lung, der von den anderen Drachen nicht beachtet wird. Er ist weicher als sie und lernt so eher für sich alleine zu bleiben bzw. den besonderen Wald nur mit seiner Freundin dem Koboldmädchen Schwefelfell zu besichtigen, als mit einem anderen Drachen. Als sie bei einem Spaziergang aber bemerken, dass der gemeinsame Feind: Der Mensch, sich weiter ausgebreitet hat und droht dies noch weiter zu machen, entschließt Lung über sich hinaus zu wachsen und ein neues Zuhause für die Drachen zu finden. Unterwegs trifft er auf den Menschen Ben (der anders wirkt als die gefürchteten Menschen, die er bisher beobachtet hat) und weckt das Interesse eines Drachentöters. Werden Lung und seine Freunde gut an ihrem Ziel ankommen oder sind die Gefahren auf ihrem Weg zu groß für die drei?

Szene aus Drachenreiter
Szene aus Drachenreiter © Constantin Film Verleih GmbH
Als erster positiver Punkt fällt auf, dass der Film von der Grafik und Auflösung viel besser wirkte, als ich es nach dem Trailer befürchtet hatte. So schafft es gelegentlich schöne Szenen zu präsentieren, wo man als Zuschauer gerne hingesehen hat. Neben dem Ansehen, war aber auch das Anhören sehr gut umgesetzt. Jeder Sprecher tut hier sein Bestes und Julian Bam beweist nach "Sonic" wieder, wie gut er einen solchen Film auf seinen Schultern tragen kann. "Drachenreiter" holt dabei vorallem junge Fans gut ab und lässt sie 100 Minuten ein farbenfrohes und amüsantes Abenteuer erleben.

Für alle die aber ein wenig älter sind und schon ein paar Filme gesehen haben, die in eine ähnliche Richtung gehen, die werden hier nichts Neues finden. Dies fällt schon beim Geschichtlichen auf. Es gab zwar eine Geschichte, der man gut folgen konnte und es hat auch Spaß gemacht, die drei Freunde zu begleiten, doch es fehlte leider durchgehend ein gewisser Tiefgang. Außerdem wird man einfach so in die Geschichte reingeworfen (was man definitiv besser hätte lösen konnte) und neben den dreien Protagonisten fehlte wirklich zu jeder anderen Figur ein Hintergrund. Am schlimmsten fiel es mir dabei bei den Drachen auf. Diese standen nämlich neben Lung eigentlich im Vordergrund und doch hat man über sie kaum etwas erfahren. Man sieht zwar, dass sie Lung ausschließen und "knallhart" sind, doch man fragt sich als Zuschauer auch die ganze Zeit, warum das eigentlich so ist. Da man sie nicht nachvollziehen kann, findet auch keine wirkliche Veränderung im Film statt und die Randfiguren sind am Ende genau da, wo sie am Anfang waren.

Szene aus Drachenreiter
Szene aus Drachenreiter © Constantin Film Verleih GmbH
Das Gleiche ist mir auch bei den Kobolden und Menschen aufgefallen. Zwar hätte nicht jede Figur bis ins kleinste Detail auserzählt werden müssen, aber etwas mehr hätte es schon durchaus sein dürfen. Auch der Humor möchte einfach nicht richtig zünden und ließ mich ziemlich kalt. Aber nicht nur mich hat er nicht erreicht, auch der Saal (mit sehr vielen Kindern) in dem ich war, war wirklich voll und ich kann mich nicht an einen einzigen Witz erinnern, wo die Mehrzahl des Saals wirklich gelacht hat, selbst die Kinder blieben sehr ruhig und das spricht nicht unbedingt für den Film. Er stützt sich zudem an so mancher Stelle auf "Drachenzähmen leicht gemacht" und wenn man den Vergleich wirklich ziehen möchte, kommt Mike Singer (Stimme von Ben, Drachenreiter) definitiv nicht an einen Daniel Axt (Hicks, Drachenzähmen) heran. Mike ist mir leider sehr negativ aufgefallen und auch sonst haben sich die Sprecher hier zwar wirklich Mühe gegeben, das heißt aber nicht automatisch, dass sie auch mit ihren Figuren unbedingt zusammenpassen und von dem Gedanken gab es hier 2-3, wovon Mike aber eben leider am schlimmsten war.

Fazit:
So ist 'Drachenreiter' mehr, als der es Trailer vermuten ließ und hat auch einen besseren Look als ich es erwartet hatte. Leider heißt das aber trotzdem nicht, dass der Film darum auch wirklich gut ist, denn das ist er leider nicht! Kinder kommen denke ich, bei vielen Punkten trotzdem auf ihre Kosten und auch ich hätte vor ein paar Jahren den Film wohl besser gefunden. Jetzt ist es aber 100 Minuten lang ein Mittelmaß, der nicht lange nachhallt, der aber Lust macht Julian Bam nochmal als Synchronsprecher zu hören.
by Peter Brauer

Bilder © Constantin Film