Doktorspiele

Doktorspiele (2014), Deutschland
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: 20th Century Fox

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Doktorspiele Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Der 17jährige Andi (MERLIN ROSE) ist total verstört, seit er Frauenschwarm Bobby (JANNIS NIEWÖHNER) nackt unter der Dusche gesehen hatte. Nicht weil Andi schwul ist. Sondern weil er sich angesichts Bobbys Riesengemächt an ein traumatisches Doktorspiel erinnert. "Soo klein..." hatte Sandkastenfreundin Lilli (LISA VICARI) einst geunkt. Wie soll Andi es mit seinem Schniepel-Komplex im Hinterkopf jemals schaffen, bei seinem Schwarm Katja (ELLA-MARIA GOLLMER) einzuparken? Und dann kommt auch noch Lilli zu Besuch, so frech wie damals, aber viel hübscher...

Merlin Rose, Lisa Vicari und Jannis Niewöhner | mehr Cast & Crew


Doktorspiele - Trailer




DVD und Blu-ray | Doktorspiele

Blu-ray
Doktorspiele Doktorspiele
Blu-ray Start:
05.02.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 120 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Doktorspiele Doktorspiele
DVD Start:
05.02.2015
FSK: 12 - Laufzeit: 115 min.

Filmkritik Doktorspiele

Filmwertung: | 4/10


Ach wie schön war doch die Jugend, als das Leben noch vor einem lag und man sich nicht den Kopf über Job, Familie und Rentenvorsorge zerbrechen musste. Wer solche Gedanken hegt, hat aber meist vergessen, dass die Jugend selbst ihre ganz eigenen Probleme hatte, mit der sie fertig werden musste. Spätestens in der Pubertät könnte man bei Aktivitäten mit den Mitschülern schnell ins Grübeln geraten. Wer hätte sich nicht gelegentlich bei Gesprächsthemen rund um die Sexualität ein schwarzes Loch gewünscht, um sich darin zu verstecken und den quälenden Fragen der Freunde zu entgehen. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei und man muss sich nur in Teenie-Komödie wie „Doktorspiele“ daran zurückerinnern.
„Schule“-Regisseur Marco Petry widmet sich in seinem neuesten Werk dem triebgesteuerten Verhalten der heutigen Jugend. Was eigentlich ein deutsches Pendant zum amerikanischen Kulthit „American Pie“ werden sollte, entwickelt sich auf der Kinoleinwand zu einem recht überraschungsarmen Desaster. Die Jungdarsteller tun ihr Möglichstes, um das Drehbuch authentisch umzusetzen. Leider wirkt dies bei dem Großteil der Szenen aufgesetzt.

Der Titel „Doktorspiele“ verspricht mehr, als die Handlung halten kann. Denn bis auf einen Vergleich der Geschlechtsorgane im Kindesalter, einen überdimensionalen Gummi-Dildo und eine verunglückte Enthaarung der Bikinizone, hat der Film keine brisanten Szenen zu bieten. Die Handlung ist von vorne bis hinten zu erahnen und hält keine Überraschungen bereit. Die Jugendlichen entsprechen den gängigen Klischees, die in ihrer gesamten Tragbreite ausgemerzt werden. Von der überheblichen Klassenschönheit, über den Frauenschwarm bis hin zum schüchternen Versager sind alle Stereotypen vertreten.
Der Humor bleibt gerade wegen seiner primitiven Gestaltung auf der Strecke. Peinlich berührt von den bewusst unanständigen Szenen rutscht man als Zuschauer unweigerlich tiefer in seinen Kinositz. Die gewählte Jugendsprache wirkt künstlich, sodass man sich des Öfteren fragt, wer von den Kids heute wirklich so reden würde. Und spätestens hier stellt sich die Frage, welche Zielgruppe mit dem Film überhaupt angesprochen werden soll. Die auf dem gleichnamigen Roman von Jaromir Konecny basierende Filmhandlung ist auf keinem Fall so schlüpfrig, wie erwartet. Jugendliche um die vierzehn Jahre sind durch das heutige Fernsehen und das Internet wesentlich brisantere Inhalte gewohnt, sodass die Handlung schlichtweg harmlos ausfällt. Und ob man Kinder zwischen sechs und zwölf guten Gewissens in einen Film schicken will, in dem es um die Suche nach dem ersten Sex geht, ist mehr als fraglich. Somit bleibt die Frage unbeantwortet im Raum stehen.
Auch die Besetzung ist nicht wirklich geglückt. Merlin Rose verrennt sich als verunsicherter Andi in peinliche Situationen, die keineswegs komisch sind. Lisa Vicari kann zwar ein süßes Lächeln bieten, bleibt aber mit ihrer Figur an den Klischees ihrer Generation haften und schafft es nicht, darüber hinaus zu begeistern. Maximilian von der Groeben („Fack ju Göhte“) amüsiert mit seinem pubertären Gehabe, schießt jedoch gelegentlich über das Ziel hinaus und verliert sich im Overacting. Eine Meisterleistung kann man bei Weitem also nicht erwarten. Die “frivole” Coming-of-Age-Geschichte ist somit leider auf der großen Leinwand völlig verschenkt und würde im Nachmittagsprogramm des einen oder anderen Fernsehsenders vermutlich mehr Zuschauer anlocken.

Fazit:
Mit „Doktorspiele“ kann Marco Petry leider keine Meisterleistung vorweisen. Der Versuch, den gleichnamigen Roman als schlüpfrige Teenie-Komödie auf die Leinwand zu bringen, scheitert vollends. Weder die Geschichte, noch die Darsteller geschweige die Umsetzung des Ganzen können punkten.
by Sandy Kolbuch

Bilder © 20th Century Fox