Filmkritik Doctor Strange in the Multiverse of Madness
Filmwertung: |
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| 5/10 |
Das Marvel Cinematic Universe wurde so aufgebaut wie kein Filmuniversum zuvor. Sie wurden von allen Seiten bestaunt und es wurde versucht ihnen nachzumachen. Bis heute hat das aber keiner geschafft und auch das DCU hätte es mit ihren Helden definitiv gekonnt, jedoch hat auch das nicht funktioniert. Sie blieben die unangefochtene Nummer 1, jedoch passierte dann im Jahre 2021 etwas Furchtbares. Eine Produktion wurde vorgezogen, eröffnete damit eine neue Phase und sofort fiel ihre Vierte in sich zusammen, denn nun gibt es keinen roten Faden mehr und sie wollen sich in alle Seiten strecken, haben aber selbst keine Ahnung mehr wo es hingehen soll. Im Vorfeld konnte man gespannt drauf sein, wie man eben nach dem großen Endspiel weitermachen würde und es gab viele Ideen, doch dass sie sich selbst nach so vielen Jahren verlieren würden, hätte keiner erwartet. Nun ist das wohl größte Ereignis dieser neuen Phase da, eins wo es so viele Theorien und Wünsche der Fans gegeben hat. Doch es ist so ganz anders geworden als erwartet…
Die erste klare Stärke ist die Größe der Produktion. Man merkt hier direkt wieder, dass ein solcher Film einfach auf die große Leinwand gehört und er erst dort sein ganzes Potenzial ausspielt. Empfehlenswert wäre dabei aber eine 2D Vorstellung, denn es gibt mal wieder nicht einen einzigen guten Grund wieso man hier das 3D gebraucht hat. Es kracht ordentlich und es gibt einige gute Kämpfe in denen man bekannte Helden neu kennenlernen wird. Die Handschrift von Sam Raimi ist klar zu erkennen und er bringt zum ersten Mal das Horrorgenre in das Universum. Echte Genrefans werden es lächerlich finden was hier als Horror bezeichnet wird, doch der normale Kinogänger dürfte überrascht werden und hier wäre ein höheres FSK wünschenswert gewesen. Kinder werden jetzt schon verstört und sie kämen an einen FSK 16 Film nicht so leicht dran, damit könnte man aber noch mehr Horror loslösen und so kämen Genrefans noch mehr auf ihre Kosten.
Bisher musste alles einem Guss folgen und da konnte ein Film keine andere Einstufung bekommen, doch jetzt wo sie immer mehr für sich alleine stehen, ist so etwas nicht mehr unmöglich. Leider haben die Trailer aber zu viel verraten und etwas Falsches präsentiert. Man hört nicht auf die Fanwünsche, lässt viele Chancen liegen und das was vorkommt wusste man alles schon vorher. So gab es lange Zeit einen großen Trubel für gefühlt gar nichts. Er ist sehr erwartbar, chaotisch und man bleibt die ganze Zeit nur einen Außenstehender, fühlt sich aber von nichts mehr so betroffen wie es das mal war. Nach den zwei Stunden sagt man "Okay" und geht nach hause. Der Film hallt nicht lange nach und ist für das was er sein sollte zu egal. Er wird definitiv seine Fans finden und die werden damit glücklich sein, dass er mal so etwas ganz anderes ist. Doch jeder der sich im Vorfeld so viele Gedanken bezüglich mancher Cameos gemacht hat, wird komplett enttäuscht.
So wie es der Film macht, geht man mit den Erwartungen der Fans wirklich nicht um und nach "Spiderman - No Way Home" schien auch nichts unmöglich zu sein, was es noch trauriger macht. Man muss aber auch ehrlich sagen, dass dieses Werk vorher erscheinen sollte und so hätte man mit den Camos nicht gerechnet und wäre mit den Aktuellen zufrieden gewesen. Aber die größte Schwäche des Franchises ist zeitgleich auch das größte Problem dieses Films und bisher hat man den fehlenden roten Faden noch nicht so hart gespürt wie bei diesem Film.
Fazit: Zudem wirkt Doctor Strange in the Multiverse of Madnessziemlich zerschnitten, nutzt sein Potenzial nicht und die knapp 2 Stunden sind zwar für das jetzige Ergebnis in Ordnung, man hätte aber auch neben den Cameos aus der Handlung noch was rausholen können.
by Peter Brauer