Filmkritik Die fantastische Welt von OZ
Filmwertung: |
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| 9/10 |
Mit "Die fantastische Welt von Oz" stellt sich Regisseur Sam Raimi (Spider-Man Triologie) der Frage, woher der beliebte Zauberer gekommen ist, der erstmals in L. Frank Baums Roman "Der Zauberer von Oz" auftauchte. L. Frank Baums 14 Romane über die Fanatsiewelt "Oz" haben nie den biografischen Hintergrund des Zauberers von Oz ausführlich erläutert. Genau darin lag der Reiz auch für Produzent Joe Roth (Alice im Wunderland, Knight and Day).
"Die fantastische Welt von Oz", so Sam Raimi, ist die Geschichte eines kleinen Zirkusmagiers, eines selbstsüchtigen Schwindlers und Scharlatans, der genau zum richtigen Zeitpunkt eine atemberaubende Welt entdeckt, die er letztlich retten soll und dabei über sich selbst hinauswächst.
James Franco (Spring Breakers, The Green Hornet), der Oscar Diggs alias "Oz" spielt, verkörpert den Zauberer auf eine Art, die ihm zwar nicht sehr viele Sympathiepunkte einbringt, ihn aber sehr authentisch macht. Vor allem die Überheblichkeit steht ihm irgendwie ganz gut. So kann man auch über Mila Kunis' (Ted, Freunde mit gewissen Vorzügen) Rolle als böse Hexe des Westens alias Theodora staunen. Zu Beginn scheint sie sich schwer damit zu tun ihre Emotionen mimisch umzusetzen, doch dann zeigt sie sich von einer ganz anderen Seite. Für Zuschauer, die sie aus anderen Rollen kennen, ist dies vielleicht erst etwas gewöhnungsbedürftig und dennoch überzeugt sie schauspielerisch auf der ganzen Linie. Ebenso gab es wahrscheinlich noch nie einen Film mit Michelle Williams (My Week with Marilyn, Shutter Island), in dem sie so liebevoll und bezaubernd über die Leinwand schwebte, wie in "Die fantastische Welt von Oz" als gute Hexe des Südens, Glinda.
Aber auch die Nebenrollen haben ihren Reiz, wie zum Beispiel der geflügelte Affe Finley (gesprochen von Zach Braff), der Oz auf seiner Reise begleitet und für genau die richtige Portion an Humor sorgt.
Dass die Reise durch Oz so facettenreich und atemberaubend gestaltet werden konnte, ist unter anderem Produktionsdesigner Robert Stromberg zu verdanken, der bereits für "Alice im Wunderland" und Avatar mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Als eine zentrale Kreativkraft von Raimis Team entwarf er insgesamt 24 komplette Sets für den Film. So designte er zum Beispiel ganz neue Schauplätze und Sets, wie den Thronsaal der bösen Hexe Evanora (Rachel Weisz), den Whimsie-Wald, in dem Oz erstmals Theodora begegnet, oder der Porzellanladen, dessen Bewohner aus Porzellan bestehen.
Aber auch legendäre Schauplätze wie der gelbe Ziegelsteinweg oder die Smaragdstadt tragen sozusagen seine Handschrift. Neben den berühmten Schauplätzen, die ebenso im Märchen "Der Zauberer von Oz" existieren, gibt es noch einige andere Parallelen. So ist beispielsweise Dorothy ebenfalls aus Kansas "eingeflogen", genau wie Oz. Auch die gute Hexe aus dem Märchen heißt "Glinda".
Insgesamt wurde in "Die fantastische Welt von Oz" mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Dabei passt der Stil mit den anfänglichen schwarz/weiß Szenen und dem schon fast vergessenen 4:3 Bildformat sehr gut zur Handlung und dem Verlauf des Films.
Einen Minuspunkt gibt es trotzdem für die Geschichte. Denn anfänglich geht die Handlung nur schleppend voran bis nach ca. der ersten halben Stunde alles etwas mehr Pepp bekommt und die Spannung stetig steigt.
Eines ist auf jeden Fall sicher: 3D lohnt sich zum ersten Mal seit langem wieder!
Hier beeindruckt die Fantasiewelt "Oz" voll und ganz. Für dieses Genre ein wirklich großartiger Film!
Fazit:
It's totally magic!
by Aline Nickel