Die Addams Family 2

The Addams Family 2 (2021), USA
Laufzeit: - FSK: 6 - Genre: Animation / Abenteuer / Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Universal Pictures Intl.

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Inhalt

Selbst eine so unheimliche Sippe wie die Addams‘ bleibt vor dem größten Horror nicht verschont: der Pubertät. Während Tochter Wednesday und Sohn Pugsley unaufhaltsam heranwachsen, befürchten Papa Gomez und Mama Morticia, sie könnten sich zu sehr von ihnen entfernen. Die rettende Idee: Gomez entstaubt das alte Wohnmobil für eine gemeinsame Reise, um die Familie wieder einander näherzubringen.
So macht sich die gesamte Familie Addams, einschließlich Onkel Fester und Butler Lurch sowie dem eiskalten Händchen am Steuer, auf einen schrägen Roadtrip quer durch die USA. Keine Sehenswürdigkeit wird ausgelassen und ebenso keine Gelegenheit, den einheimischen Normalos einen gehörigen Schrecken einzujagen! In all dem Trubel merkt niemand, dass ihnen ein fieser Schurke auf den Fersen ist, dessen düsteres Geheimnis die Familie auseinanderreißen statt zusammenbringen könnte...




Die Addams Family 2 - Trailer




Filmkritik Die Addams Family 2

Filmwertung: | 6/10


Wer damals nicht mit der Serie oder den zwei Filmen der "Addams Family" aufgewachsen ist, hätte sich 2019 vermutlich etwas wundern können, als sie ein Remake erhalten haben und dieses wirklich besonders aussah. Während nämlich in den letzten Jahren Animationsfilme eher glatt geschliffen und ohne Ecken und Kanten erschienen sind, ließ dieser auch etwas mehr zu und das war man als Publikum nicht unbedingt gewohnt. Im Vergleich gab es auch drei Filme der "Hotel Transylvanien" Truppe und wenn man diese beiden Projekte miteinander vergleicht, ist schnell klar welche Reihe eher zu den letzten Jahren gepasst hat und welcher Film mehr wollte. Dabei muss aber "Mehr" nicht unbedingt schlecht sein, es ist nur nicht das, was man unbedingt gewohnt ist. Das hielt den Film aber nicht davon ab, so erfolgreich zu laufen, dass nun bereits zwei Jahre später eine Fortsetzung ins Kino kommt.

Szene aus Die Addams Family 2
Szene aus Die Addams Family 2 © Universal Pictures
In diesem Film geht es erneut um die Familie Addams. Sie könnten eigentlich glücklich sein, nur sind es nicht. Wednesday und ihr kleiner Bruder Pugsley wollen mit ihren Eltern immer weniger zu tun haben und ihre eigenen Leben führen. Sie würden gerne auf eigenen Beinen stehen und ziehen sich immer mehr zurück, was wohl jede Eltern durchleben müssen, wenn ihre Kinder in der Pubertät kommen. Das möchte aber besonders Vater Gomez nicht wahrhaben, er vermisst die schöne Familienzeit und als dann noch plötzlich ein Mann auf der Familieneinfahrt erscheint und meint, Wednesday könnte keine Addams sein, ist klar: Die Familie muss weg. Es ist Zeit für Familienzeit! Sie holen das alte Addams Auto aus dem Schuppen und sind bereit für eine Reise, die sie näher zusammenführen soll. Nur wird das auch gelingen?

Im Vorfeld könnte einem der Look des Films etwas abschrecken und einen fern halten, doch wenn man sich auf diesen Film einlässt, wird man schnell merken, dass er trotzdem alle nötigen Zutaten eines gelungenen Familien-, Animationsfilms hat. Er besitzt eine Protagonistenfamilie, die man nachvollziehen kann und wo es besonders Spaß macht Wednesday zu begleiten. Sie hat hier einige besondere Ideen, unter denen besonders ihr kleiner Bruder leiden muss, die aber das Publikum sehr belustigen wird. Auch über die anderen Figuren kann man bei diesem Film sehr viel Lachen und Schmunzeln, sehr viel mehr als der Trailer es hätte vermuten lassen. Dieser hat nämlich mal wieder alles Relevante des Films vorab gezeigt und war dabei nicht wirklich lustig. Die gleichen Witze funktionieren aber eingebaut in dem finalen Spielfilm sehr viel besser. Mit Ausnahme von Snoop Doggs Figur Vetter It, der auf Krampf lustig sein sollte, es aber nicht einmal war. Es war der typische Sidekick eines Animationsfilms, doch es fiel bei ihm komplett an einer Bindung und er hätte einem tatsächlich nicht egaler sein können. Nur lustig reicht leider nicht aus für eine gute Figur und dabei hatte der Film selber ein Sidekick, der zeigt wie es richtig geht. Er hatte einen Humor, über den sich die Fans freuen konnten und der für Kinder amüsant war, die Figur selber hatte aber zeitgleich auch genug Tiefgang. So hätte auch Snoop Dogg seine Figur gerne anlegen können. Hätte er es getan, hätte es auf der "lieben" Seite nicht eine einzige misslungene Figur gegeben. Dass dort aber alles so wunderbar war, liegt auch an dem wunderbar gewählten Cast, wo Jeder aus dem Vorgänger zurückkommt und der sich mit Charlize Theron, Oscar Isacc, Bill Hader, Wallace Shawn, Allison Janney, Chloe Grace Moretz und eben Snoop Dogg sehen lassen kann. Alle hatten Spaß erneut ihre Rollen anzunehmen und machen hier auch einen perfekten Job.

Szene aus Die Addams Family 2
Szene aus Die Addams Family 2 © Universal Pictures
Bedauerlicherweise sieht es aber auf der "bösen" Seite nicht so gelungen aus. Dort bekommt man mal wieder einen Schurken vorgesetzt, der eindimensional geschrieben wurde, sodass auch möglichst jeder sofort versteht, auf welcher Seite er steht. Es gibt bei ihm keine Wandlung, keine Entwicklung, nur reine Boshaftigkeit und das ist genauso fatal wie eine Figur nur lustig zu machen. So kommt es, dass der Film besonders mit diesen beiden Figuren, zwei besitzt, denen es an nötigen Punkten fehlt und die dafür sorgen, dass er bei der Auswahl der Figuren nicht rundum perfekt ist. Auch möchte der Film am Ende zu viel und baut einen Kampf, der so verrückt ist, dass man dabei als Kinogänger gedanklich aussteigt. Ebenso kommen sowohl die Tochter, als auch die Frau des Antagonisten nicht gut weg und könnten bei den jüngeren Zuschauern besonders für Angstzustände sorgen, wenn sie diese nicht eh schon durch andere Punkte dieses Films haben. Doch diese beiden Figur fand ich persönlich ein wenig zu speziell und hätte mir gewünscht, man hätte sie gar nicht erst mit aufgenommen.

Fazit:
Die Addams Family 2 ist ein Film, der mit seinem stimmlichen Cast überzeugen kann. Es gab ein ideales Casting, wo jeder des Casts erneut sichtlich Spaß hatte und alleine deswegen ist ein dritter Film nicht unbedingt ausgeschlossen. Man kann hier oft Lachen und der ursprünglich misslungene Trailer, sieht als ganzes Produkt viel besser aus. Doch der Film hatte auch drei spürbare Schwächen, die es nicht gebraucht hätte.
by Peter Brauer

Bilder © Universal Pictures Intl.