Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch

Puss in Boots: The Last Wish (2022), USA
Laufzeit: - FSK: 6 - Genre: Animation / Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Universal Pictures Intl.

-> Trailer anschauen

Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch Filmplakat -> zur Filmkritik

Inhalt

Auch ein Kater kann ein unangenehmes Erwachen haben. Nach unzähligen riskanten Reisen und achtlosen Abenteuern muss der gestiefelte Kater entsetzt feststellen, dass seine Leidenschaft für Gefahren letztlich ihren Preis hatte – in seiner Abenteuerlust hat er bereits acht seiner neun Leben verbraucht. Um für die dringend nötige neue Vitalität zu sorgen, begibt sich der charmante Schnurrhaargauner auf den langen Weg in den Schwarzen Wald, um dort den mythischen Wunschstern zu finden.

Leider entpuppt sich dieses Unterfangen mit nur einem verbleibenden Leben auf dem Katerkonto als ungewohnt risikoreich, sodass nicht nur ernsthafte Zurückhaltung gefragt ist, sondern auch ein wenig Unterstützung in Form der so hinreißenden wie hinterhältigen Kitty Samtpfote und des gutgelaunt geschwätzigen Vierbeiners Perro. Gemeinsam muss das ungewöhnliche Trio die Stiefel in die Hand nehmen, um sowohl Goldlöckchen und ihren drei berüchtigten Bandenbären als auch dem fiesen Kopfgeldjäger großer böser Wolf immer einen Schritt voraus zu sein.




Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch - Trailer




Filmkritik Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch

Filmwertung: | 7/10


Einst waren die Abenteuer rund um den Oger Shrek und seinen Freunden sehr beliebte Filme. Eine ganze Generation ist damit aufgewachsen und es war eine perfekte Trilogie, auch wenn sie nie als solche geplant war, hat sie sich stimmig angefühlt. Da die Filme aber so erfolgreich waren, wollte man mehr rausholen und brachte 2010 dann Teil 4 ins Kino. Dieser setzte die ganze Idee nochmal auf 0, leider vergaß er dabei den Charme und bis auf die Liebe zwischen Shrek und Fiona und die Frage bei ihnen nach der wahren Liebe, das Herzliche. Auch das Projekt, das danach kam, konnte nicht mehr überzeugen und "Der gestiefelte Kater" ist zwar eine tolle Figur und kann leicht einen Film auf seinen Schultern stemmen, doch auch dieses Werk hätte man nicht gebraucht und es gab viele Probleme. 11 Jahre nach diesem Teil kommt nun aber tatsächlich eine Fortsetzung und dass das funktionieren kann, sah man zuletzt auch bei "Die Croods 2" oder "Boss Baby 2", auch da war die Fortsetzung entweder gleich gut oder sogar besser und auch da hat man 4 oder sogar 8 Jahre gewartet. Die Hoffnung war also auch hier vorhanden und die Tatsache, dass auch Shrek, Esel, Fiona und Co. bald wieder kommen sollen, machte einen ebenfalls neugierig darauf, ob sie es nun hinbekommen werden. Als der Film beginnt und ein Lied angestimmt wird, konnte man aber erstmal etwas skeptisch werden, ob das hier was werden wird. Doch dann geht der Film weiter und irgendwann ist man dann drin und kann mit diesem Projekt zufrieden sein, hierfür hat sich das Warten definitiv gelohnt und er ist nach Teil 3 und 15 Jahren endlich wieder ein Beweis dafür, dass man dieses Franchise versteht und es nicht Tod bleiben muss!

Die erste Stärke ist wieder einmal der Kater. Dieser ist einfach so charmant und cool, dass man ihn einfach gerne haben muss. Er bekommt auch mit Antonio Banderas im Original und Antonio Banderas im Deutschen seine Sprecher spendiert, die ihn schon seit dem ersten Auftritt in "Shrek 2" in allen Werken gesprochen haben. So verändert sich nicht nur die Figur, sondern auch vom Stimmlichen her bleibt alles beim Alten. Er bekommt auch wieder Unterstützung von Kitty Samtpfote, diese kennt man bereits aus dem Vorgänger und auch sie passt hier wieder gut. Man spürt noch immer eine Chemie zwischen ihnen, sie ergänzen sich gut und natürlich lebt der Film durch ihn, aber ohne sie hätte etwas gefehlt. Es wäre daher auch schön, wenn man sie vielleicht in einem fünften Film der Hauptreihe vorkommen lassen würde. Bei Filmen für die ganze Familie darf aber auch eine wichtige Rolle nicht fehlen: Der Sidekick. Auch diesen hat man hier perfekt getroffen und bringt mit einem Hund eine so süße Figur hinein. Am Anfang könnte er zwar den ein oder anderen nerven, doch genauso wie auch der Film als solcher, wird er einem immer sympathischer und auch von ihm darf in Zukunft gerne mehr kommen.

Es ist definitiv eine Steigerung zu dem miserablen Humpty Dumpty aus Teil 1 und auch beim Thema Schurken steigert man sich deutlich. Jack & Jill haben auch genervt, aber hier hat man tatsächlich den besten Antagonisten der kompletten Reihe. Es ist ein großer böser Wolf, der eine besondere Aufgabe bekommt. Er hat auch ein solches Lächeln und leuchtende Augen, dass das Bild einem im Kopf bleibt und es für Kinder ab 6 schon teilweise zu krass sein wird. Trotzdem ist er einfach nur interessant, hinterlässt eine Wirkung und man wird sofort zum Fan von ihm. Es gibt schöne Kämpfe und auch der neue Look des Films - Eher so wie ein Comic - hat besser funktioniert als erwartet. Es gibt nur hier zwei klare Schwächen. Zum einen gibt es zu viele Figuren und zu viele Gegenspieler, wo besonders eine dickliche Figur (gesprochen von Oliver Kalkofe) unnötig auffällt. Sie hätte man nicht gebraucht. Das liegt aber nicht an Kalkofe, er spricht hier auch eine süße Grille (angelehnt an die aus Pinocchio) und als diese funktioniert er großartig. Auch ein Mädchen mit drei Bären passt hier nicht rein. Das sind demnach 4 Figuren, die man streichen könnte und es würde sich dadurch nichts ändern, im Gegenteil sogar. Kater, Kitty, Perro der Hund treten gegen den bösen Wolf an, das wäre direkt aufgeräumter und besser! Eine weitere Schwäche ist aber auch noch die Frage, wo der Film eigentlich spielt. Denn es gibt hier einige Gastauftritte bekannter Figuren, doch es ist eigentlich ein Vorfilm und damit dürfte es dazu nicht kommen. Easter Eggs sind fein, aber nicht wenn man damit die Chronologie durcheinander bringt.

Fazit:
Dieser Film wollte zu viel sein und hat sich dadurch zu sehr vollgemüllt. Wenn man diese vier Figuren rausstreichen würde, wäre er sehr viel besser. So ist er gelungener als seine beiden Vorgänger, aber es gibt noch Potenzial nach oben. Ich muss jedoch trotzdem zugeben, dass ich nach Teil 3 und dem 15 Jahre Warten nun endlich wieder zum Fan geworden bin & Lust auf mehr aus dieser Welt bekommen habe.
by Peter Brauer

Bilder © Universal Pictures Intl.