Filmkritik Der Grinch (3D)
Filmwertung: |
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| 6/10 |
Pünktlich zur Weihnachtszeit hat das Studio Illumination Entertainment, die die vor allem durch ihre drei “Ich einfach unverbesslich“ Teile und dem 2015 erschienen Spin Off “Minions“ bekannt sind, den perfekten Weihnachtsfilm für die ganze Familie parat. In den letzten Jahren schafften sie es aber, neben ihren sehr gefeierten und heiß geliebten Minions, auch mit Filmen wie “
Pets“ oder “Sing“ sich als Studio gut auf dem Markt zu platzieren und da werden sie wohl auch noch ein paar Jahre bestehen bleiben. In diesem Film wird nun die bekannte Geschichte des grünen Monsters Grinch, das Weihnachten verabscheut und nichts damit zu tun haben möchte, auf eine sehr kindliche Art neu in Szene gesetzt. Es ist die Geschichte von des grünen Miesepeter, der hoch über dem fröhlichen Dörfchen Whoville in einer tristen Höhle wohnt und nichts mehr verbscheut, als die ganze Freunde rund ums Weihnachtsfest. Nichts und niemand ist vor seinen Launen sicher, nur sein treuer Hund Max steht treu zu ihm. Als nun wieder mal das Fest vor der Tür steht, fasst der Grinch einen absurden wie genialen Plan: Er wird Weihnachten stehlen und der Freude ein für alle Mal ein Ende setzen. Doch dabei rechnet er nicht mit der kleinen Cindy-Lou, die unbedingt dem Weinachtsmann auf seiner alljährlichen Runde begegnen und ihn darum bitten möchte, ihrer sehr überarbeiteten Mutter zu helfen. Als sie beim Warten auf das Rentiergeläute dem Grinch begegnet, ahnt sie nicht von seinen Absichten. Sie erzählt dem grünen Monster von ihrem Wunsch und löst etwas noch nie dagewesenes aus. Schafft sie es tatsächlich, den Grinch zu stoppen und ihm vom Glanz von Weihnachten zu überzeugen?
Szene aus Der Grinch (2018) © Universal Studios
Diese Geschichte ist schon so alt und wurde auch schon dutzende Male verfilmt - Die wohl bekannteste ist aber die 2000eder erschienen Version mit Jim Carrey (Der Dummschwätzer) in der Titelrolle - oder als Theaterstück aufgeführt und doch gibt es auch heute noch genügend Fans. Es ist eine Geschichte die zeigt, dass auch jeder noch so grimmige Mensch irgendwo ein Herz hat und man mit den richtigen Mitteln auch diesen umstimmen kann und dass Weihnachten nicht dafür da ist, das größte und teuerste Geschenk zu bekommen, sondern sich zu besinnen, zusammen zu kommen und Danke zu sagen. Diese zwei Punkte schafft der Film perfekt darzustellen und den Kindern näher zu bringen. Er ist auch eher, anders als die anderen Filme des Studios, für Kinder ausgelegt. Die Figur des Grinch ist, genauso wie die gesamte Aufmachung des Films, sehr liebevoll und kindgerecht geworden und in keinsterweise gruselig. Man kann ihn gut nachvollziehen und versteht seine Gründe für eben diesen Raub. Otto Waalkes Stimme ist dazu auch eine sehr gute Ergänzung, auch wenn ich ihn persönlich in anderen Rollen mehr mag und auch passender finde. Neben dem Grinch kann hier aber auch sein Hund Max sehr überzeugen, die beiden sind einfach ein perfektes Paar und ergänzen sich sehr gut.
Dem Film gelingt es also, einer altbekannten Geschichte einen neuen Look zu verpassen und sie liebevoll neu zu erzählen. Er hat so manchen Wortwitz zu bieten – auch wenn die Trailer hier sehr viel vorwegnehmen – und kommt nicht mit seinen Witzen so krampfhaft daher wie das “Minions“ Spinn-Off oder auch “Pets“. Er hat überraschend viele nachdenkliche und emotionale Momente, vor allem zum Ende hin, zu bieten und auch eine Message die man, wenn man die Geschichte nicht vorher schon kannte, nicht vorhergesehen hat.
Szene aus Der Grinch (2018) © Universal Studios
Doch auch dieser Film hat seine Schwachpunkte. Seine, nicht allzu vielen, Witze wurden alle bereits in den drei Trailern gezeigt und konnten hier nicht mehr überzeugen. Er erfindet die Geschichte in keinsterweise neu und wiederholt nur etwas schon dagewesenes, ohne wirkliche neue Ideen. Außerdem bleibt er, bis auf sehr wenige Momente, zu oberflächlich und hat es schwer seine Figuren interessant darzustellen. Er bietet wie bereits erwähnt, anders als die anderen Filme des Studios, nur etwas für Kinder und holt die komplette Familie hier nicht so wirklich ab. Außerdem ist Otto hier nur ein Name um mehr Besucher hereinzulocken. Ich hatte mich sehr auf ihn gefreut und wurde dann leider ein wenig negativ überrascht. Es fehlt einfach an seinem Charme und den Dingen die ihn ausmachen. Da hätte man sich auch einen anderen Sprecher für diese Rolle holen können.
Fazit: “Der Grinch“ ist ein liebevoll inszenierter Film, der vor allem Kinder sehr begeistern wird. Er fühlt sich nicht so gezwungen an, wie es andere Filme des Studios tun, und hat überraschend viel emotionale Momente zu bieten. Die Witze funktionieren hier, solange man nicht alle drei Trailer zuvor gesehen hat, sehr gut und machen Spaß. Auch wenn Otto hier leider nicht so ganz zu der Rolle passt, ist es doch schön seine Stimme auch nochmal neben dem Faultier Sid aus der “ICE AGE“ Reihe in einem animierten Film hören zu dürfen.
by Peter Brauer
Bilder © Universal Pictures Intl.