Das Verflixte 3. Jahr

L'amour dure trois ans (2011), Frankreich
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Prokino Filmverleih GmbH

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Das Verflixte 3. Jahr Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Marc Marronnier (Gaspard Proust), tagsüber ein von der Welt gelangweilter Literaturkritiker, abends ein scharfzüngiger und feierwütiger Gesellschaftskolumnist, lässt sich von seiner Frau Anne scheiden. Zu diesem Zeitpunkt ist er sich vollkommen sicher, dass wahre Liebe "das verflixte dritte Jahr" nie überdauern kann. Sogar ein Pamphlet hat er als Beleg seiner These geschrieben, allerdings unter Pseudonym. Als er auf einer Familienfeier der schönen Alice (Louise Bourgoin) begegnet, gerät seine Überzeugung jedoch schwer ins Wanken…

Gaspard Proust, Louise Bourgoin und Joey Starr | mehr Cast & Crew


Das Verflixte 3. Jahr - Trailer




DVD und Blu-ray | Das Verflixte 3. Jahr

DVD
Das verflixte 3. Jahr Das verflixte 3. Jahr
DVD Start:
29.11.2012
FSK: 12 - Laufzeit: 93 min.

zur DVD Kritik

Filmkritik Das Verflixte 3. Jahr

Filmwertung: | 7/10


Die Liebe währt ewig? Von wegen! Wenn man dem Regiedebüt von Bestsellerautor Frédéric Beigbeder („39,90“) Glauben schenken darf, dann währt die Liebe lediglich drei Jahre. Basierend auf den eigenen Erlebnissen seiner Scheidung schrieb der Autor seine Leidensgeschichte im Jahr 1997 nieder. Jahre später adaptiert er seinen eigenen Roman, den er einige Veränderungen unterzog, für die Kinoleinwand. In seinem Regiedebüt skizziert er eine moderne Beziehungskomödie, die er mit Aspekten der Konsumkritik und Ansichten über die Highsociety spickt. Als Hauptfigur stellt er den Literaturkritiker Marc Marronier (Gaspard Proust) in den Fokus, dessen Ehe am Alltag scheitert. Nach dem Vorbild des Regisseurs schreibt Marc seine wechselseitigen Gefühle der jüngsten Vergangenheit in einem Roman nieder, der alsbald zum Bestseller erhoben wird. Der Kinobesucher erlebt die Entwicklung der Figur und deren Gefühlswelt aus unmittelbarer Nähe mit. Gemeinsam mit ihr lernt man das Leben von einer melancholischen und pessimistischen Seite kennen. Mit gezogen von dem Strudel der düsteren Gedanken erhebt man sich selbst zu der Annahme „Im ersten Jahr schafft man sich Möbel an, im zweiten stellt man sie um und im dritten teilt man sie auf!“, die der Hauptprotagonist bereits zu Beginn des Films erörtert. Diese These analysiert er während des ersten Drittels des Films ausführlich, um recht schnell eines Besseren belehrt zu werden. Denn wenn der ewige Zyniker dann auf Alice (Louise Bourgoin) - die Frau seines Cousins - trifft, wird er unwiderruflich von seinen selbst erstellten Thesen heimgesucht. Als Zuschauer atmet man zunehmend auf, wenn man gemeinsam mit dem Hauptprotagonisten erkennt, dass es noch immer Hoffung für Romantiker gibt. Denn die neue Frau in Marcs Leben gelingt es, ihn aus seiner Lethargie zu entreißen und neuen Mut zur Liebe zu fassen. Und somit erhält der Film eine notwendige Wendung, in der die Liebe wieder unter dem romantischen sowie emotionalen Geschichtspunkt betrachtet werden kann.

Bis dahin werden aber die Gefühlswelten des gepeinigten Literaturkritikers durchaus nachvollziehbar dargestellt und dem Kinopublikum vor Augen geführt. Die französische Liebesgeschichte zeichnet sich insgesamt durch eine erfrischend überraschende Inszenierung aus, in der sich der Autor selbst nicht zu schade für narzisstische Selbstreflexionen ist. Dies verdeutlichte er auch mit der Äußerung „Marc Marronnier, das bin ich, nur noch viel schlimmer“. Wer zunächst im Hinblick auf die selbstmörderischen Ansichten von Marc zu verzweifeln droht, sollte nicht zu schnell urteilen, sondern der Geschichte eine Chance geben. Es lohnt sich. Zumal die überzeugenden Haupt- und Nebenfiguren, wie Nicolas Bedos als Marcs betrogener Cousin oder Annie Dupery als extrovertierte Mutter, die mit Ironie gespickte Handlung über die Unmöglichkeit der Liebe tragen.

Fazit: Leicht angehauchte autobiografische Regie-Arbeit von Bestseller-Autor Frédéric Beigbeder über die scheinbare Unmöglichkeit der Liebe.
by Sandy Kolbuch

Bilder © Prokino Filmverleih GmbH