Da geht noch was

Da geht noch was (2012), Deutschland
Laufzeit: - FSK: 6 - Genre: Komödie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Constantin Film

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Da geht noch was Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Seine Familie kann man sich nicht aussuchen – und deshalb beschränkt Conrad (FLORIAN DAVID FITZ) die Besuche bei seinen Eltern auf ein absolutes Minimum. Sein Vater Carl (HENRY HÜBCHEN) ist ein mürrischer alter Knochen, der kein gutes Haar an seinem Sohn oder dessen Frau Tamara (THEKLA REUTEN) lässt. Sohn Jonas (MARIUS HAAS) geht daher bei den Besuchen ganz pragmatisch auf Nummer sicher – Codewort „Erdbeerkuchen“ heißt: Abgang! Beim diesjährigen Geburtstagstreffen überrascht Mutter Helene (LESLIE MALTON) allerdings mit Neuigkeiten. Sie hat Carl verlassen und bittet Conrad um einen Gefallen: einen Besuch im Elternhaus, mit ungeahnten Folgen ...
Denn dort versinkt Carl nicht nur in leeren Bierdosen, sondern auch in jeder Menge Selbstmitleid. Trotzdem findet er noch genug Energie für seine zynischen Spitzen. Als Carl sich jedoch bei einem Sturz heftig verletzt, muss Conrad notgedrungen in seinem alten Jugendzimmer wiedereinziehen. Drei Generationen unter einem Dach – ob das gutgehen kann?


Florian David Fitz, Henry Hübchen und Leslie Malton | mehr Cast & Crew


Da geht noch was - Trailer


DA GEHT NOCH WAS - Trailer


DVD und Blu-ray | Da geht noch was

Blu-ray
Da geht noch was Da geht noch was
Blu-ray Start:
13.02.2014
FSK: 6 - Laufzeit: 101 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Da geht noch was Da geht noch was
DVD Start:
13.02.2014
FSK: 6 - Laufzeit: 97 min.

Filmkritik Da geht noch was

Filmwertung: | 6/10


Familie – was für den einen Freud, ist für den anderen Leid. So oder so ähnlich kann man meist die familiären Beziehungen der Neuzeit beschreiben. Aber da man sich seine Familie bekanntlicherweise nicht aussuchen kann, muss man halt mit ihr leben. Ist man dem elterlichen Heim erst einmal entflohen, wird der Kontakt zu den Eltern mittels Pflichtbesuche oder –anrufe aufrecht erhalten. Auch für Conrad (Florian David Fitz) ist das Treffen mit seinen Eltern jedes Mal eine Belastungsprobe, zumal es mit der Beziehung zu den Eltern nicht gerade zum besten steht. Als seine Mutter ihm offenbart, dass sie und sein Vater künftig getrennte Wege gehen, gerät Conrad vom Regen in die Traufe. Die alljährlichen Pflichtbesuche drohen sich zu verdoppeln. Doch da sich das Leben nun einmal nicht planen lässt und meist sowieso alles anders kommt als geplant, fällt bereits der Urlaub ins Wasser. Nach einem unverhofften Unfall des griesgrämigen Carl (Henry Hübchen), sieht sich Conrad dazu genötigt, schweren Herzens vorerst dessen Pflege zu übernehmen. Ganz zum Leidwesen von Enkel Jonas (Marius Haas), der seine Ferien in weiter Ferne verbringen wollte.

TV-Regisseur Holger Haase greift in seinem Kinodebüt „Da geht noch was“ die schwierigen Beziehungen zwischen Vater und Sohn auf und inszeniert daraus eine amüsante Komödie. Mit Vater, Sohn und Enkelsohn trifft ein ungleiches Männertrio aufeinander, dass vom Schicksal zu einem Aufenthalt unter dem gleichen Dach gezwungen wird.
Die zahlreichen Verkettungen unglücklicher Situationen bringen die Beziehungen unter den einzelnen Familienmitgliedern mit einem Augenzwinkern auf die Leinwand. Dabei zeigen sich sorgfältig in Szene gesetzte Detailbeobachtungen, die das menschliche Miteinander in all seinen schwachen und starken Momenten skizziert. Humorvoll, aber auch mit einem Hang zur Übertreibung, sorgen die unterschiedlichen Charaktere für Unterhaltung. Die Wortwitze des kauzigen Großvaters, ironische Bekundungen des Sohnes und pubertäre Äußerungen des Teenagers vermischen sich zum Alltagshumor, der zwischenzeitlich etwas gezwungen daher kommt. Dennoch trifft Holger Haase mit seiner Komödie, die auf einem biografischen Erlebnis basiert, den Nerv des Publikums. Das kuriose Aufeinandertreffen von Vater und Sohn bietet Momente, die den Zuschauer an das eigene Leben erinnern lassen. Nur das melancholische Ende, das mit einer Prise Dramatik gewürzt ist, will sich nicht so ganz an den ansonsten heiteren Handlungsfaden anknüpfen lassen. Die dramatische Wendung, die sich aus einem Gespräch von Mutter und Sohn ergibt, wirkt etwas gezwungen. Die lockerleichte Heiterkeit bekommt zwischenzeitlich einen Dämpfer, der auch im Epilog nachhallt.

Florian David Fitz („Vincent will Meer“), der am Schreiben des Drehbuchs beteiligt war, setzt sich selbst souverän in Szene. Wie auch aus seinen vorigen Filmen gewohnt, verkörpert er den sympathischen Mann von nebenan. Er passt sich jeder Situation an und versucht diese stets fröhlich und besonnen zu meistern. Etwas mehr Dynamik oder ein richtiger Wutausbruch wären hier wünschenswert gewesen, um seiner Figur mehr Esprit zu verleihen. Der alte Fernsehhase Henry Hübchen schafft es hingegen als griesgrämiger Carl zu überzeugen. Charismatisch und konsequent verkörpert er den Muffel, auch wenn seine Allüren teils etwas zu aufgesetzt wirken. Der junge Marius Haas sorgt für einen jugendlichen Blickwinkel der Familienstreitigkeiten und kann sich als Teenager neben seinen älteren Schauspielkollegen in ruhigen Momenten durchaus glaubwürdig in Szene setzen.

Fazit: Regisseur Holger Haase gelingt mit seinem Kinodebüt nicht der große Knaller. Seine tragisch-humorvolle Betrachtung einer komplizierten Vater-Sohn-Beziehung wechselt zwischen Komik und Dramatik. Doch dabei entstehen einige Szenen, die das Potenzial zum Lachwerk haben.
by Sandy Kolbuch

Bilder © Constantin Film