Chase

Last Seen Alive (2022), USA
Laufzeit: - FSK: 16 - Genre: Action
Kinostart Deutschland: - Verleih: Leonine

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Inhalt

Will (Gerard Butler) und Lisa (Jaimie Alexander) sind auf dem Weg zu Lisas Eltern. Die beiden stecken in einer Ehekrise und Lisa will einige Zeit bei ihren Eltern verbringen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Als sie an einer Tankstelle halten, verschwindet Lisa plötzlich spurlos. Will gerät in Panik und ruft die örtliche Polizei um Hilfe. Die Ermittlungen kommen erst langsam in Gang, da es keine Anzeichen für ein Verbrechen gibt. Als Sheriff Patterson Will verdächtigt, beschließt dieser, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Er beschafft das Überwachungsvideo der Tankstelle, auf dem ein Mann zu sehen ist, der Lisa anspricht. Will beginnt eine verzweifelte Jagd nach Lisas Entführer, während ihm die Polizei dicht auf den Fersen ist.

Gerard Butler, Jaimie Alexander und Russel Hornsby | mehr Cast & Crew


Chase - Trailer




Filmkritik Chase

Filmwertung: | 4/10


Es gibt diese Actionfilme für die in den meisten Fällen ein Liam Neeson angefragt wird. Wenn er aber keine Zeit oder Lust hat, springen auch mal andere Darsteller ein. Einer von ihnen ist Gerard Butler und der passt so gut zu diesem Werk, dass man von Glück reden kann, dass er diese Rolle übernehmen durfte. Im Mittelpunkt geht es hier um ihn und seine Frau. Bei den beiden ist jegliche Form von Gefühlen zueinander vergangen und sie leben nur noch miteinander. Als sie eines Tages zu ihren Eltern fahren, müssen sie vorher nochmal tanken gehen. Leider passiert aber genau in dem Moment ein Unglück und die Frau wird entführt. Er weiß nicht, von wem und warum, nur dass er alles dafür tun wird, dass sie so schnell wie möglich wieder zurückkommt. Desto mehr Zeit aber vergeht, umso mehr Zweifler sammeln sich gegen ihn und irgendwann muss er sich selbst fragen, ob er für all das nicht eigentlich doch schuld ist und seine Frau seinetwegen weg ist.

 Will (Gerard Butler) ist zu allem bereit.
Will (Gerard Butler) ist zu allem bereit. © LEONINE
Die erste Stärke ist Gerard Butler. Dieser kann diesen Film mit Leichtigkeit auf seinen Schultern tragen und geht selber an einigen Stellen so weit, dass man nie genau wusste, was er als Nächstes machen würde. Er hatte etwas von einem wütenden Bären und dem Konsumenten wird sofort klar, dass man sich mit ihm nicht anlegen möchte. Das macht diese Figur aber noch interessanter, weil sie eben nicht einzuschätzen ist und alles machen könnte. Dem ist sich auch der Film bewusst und hat einige Wendungen und auch wenn der Trailer mal wieder zu voll gewesen ist, bleiben hier doch einige Überraschungen vorhanden. Bedeutet also, im Mittelpunkt, war alles ideal und gut umgesetzt. Jedoch fangen die Schwächen an, wenn man daneben schaut. Er hatte nämlich keine Chemie mit seiner Kollegin und man hat ihnen die Liebe zueinander nicht geglaubt. Sie hatten zwar Streit und haben sich etwas voneinander entfernt, doch man hatte auch nicht das Gefühl, dass da mal überhaupt so was wie Liebe gewesen ist. Aus dem Grund waren seine Beweggründe nicht ganz nachvollziehbar und fühlten sich eher so an, als hätte es im Drehbuch gestanden und die Schauspieler hätten es einfach nur versucht umzusetzen und dabei gibt es dieses Sprichwort "Show don't tell" und genau das hat man hier an zwei Stellen komplett falsch gemacht.

 Lisa (Jaimie Alexander) kauft sich an der Tankstelle ein Wasser.
Lisa (Jaimie Alexander) kauft sich an der Tankstelle ein Wasser. © LEONINE
Zum einen eben mit diesem Paar. Man muss sich nicht von den Protagonisten anhören, dass sie sich lieben und alles füreinander tun würden, man sollte es auch fühlen, ansonsten ist es kein gutes Paar. Zudem ist aber auch der Schurke viel zu schnell besiegt, bekommt keinen guten Beweggrund, hat kaum Szenen mit Butler zusammen und da wird auch alles ausgesprochen. So hätte man sich seine Frau und den Schurken eigentlich komplett sparen können, nur dann hätte der Film nicht mehr viel Sinn ergeben. Man interessiert sich für keine der Figuren und selbst Butler bleibt recht blass. So ist man die gesamte Zeit Zuschauer, aber nie Mitfühler. Eine Geschichte ist eigentlich nicht vorhanden, Rückblenden bringen einen immer wieder raus, es gibt zum Ende eine Explosion, die wirklich schlecht ausgesehen hat. Das hätte man anders umsetzen müssen und wenn man nicht das Geld für eine Gute gehabt hätte, hätte man sich etwas ganz anderes einfallen lassen können und abschließend bleibt wirklich nichts im Kopf und man hat ihn sofort wieder vergessen. Es ist also ein Film, den man auch so ohne Probleme als Original auf einer Streamingplattform veröffentlichen könnte und das spricht nicht unbedingt nicht für seine Qualität. Es würde mich aber sehr wundern, wenn er im Kino wirklich gut laufen würde und

Fazit:
Chase ist ein Film, wo mehr Gründe gegen den Film sprechen als dafür und einer, der sein Publikum spalten wird. Im Gesamten ist das definitiv kein Werk, das frei ist von Schwächen, aber im Genre ist er gut geworden, spannend, unvorhersehbar, brutal, kurzweilig und eben genau das, was man sich nach dem Trailer erwarten hat und was man als Butler Fan sehen möchte. Nur darf man hier eben nicht daneben schauen.
by Peter Brauer

Bilder © Leonine