Filmkritik Breaking News in Yuba County
Filmwertung: |
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| 2/10 |
Immer wieder kommt es vor, dass die besten Szenen eines Films bereits im Trailer gezeigt wurden. Die besten Witze einer Komödie, die besten Actionszenen eines Actionfilms oder teilweise auch sogar fast der gesamte Film. Dies stört mich jedesmal und nimmt mir so den Spaß am fertigen Film. Beim Film "Breaking News in Yuba County" gab es aber nicht viel, was man hätte vorher zeigen können. Er hat bisher in Deutschland nur einen Trailer von etwas mehr als 30 Sekunden und dieser sagt wirklich nichts aus.
Bevor ich in den Film gegangen bin, hatte ich daher keine Ahnung was eigentlich auf mich zu kommen würde.
Sue Buttons (ALLISON JANNEY, l.) und ihre Halbschwester Nancy (MILA KUNIS) © Constantin Film
Nun ist der Film gesehen und ich muss sagen, es war wirklich schön Mila Kunis nochmal auf der großen Leinwand sehen zu können und zu merken, dass, auch wenn sie jetzt ein paar Jahre weg war (Zuletzt 2018: "Bad Spies"), sie noch immer so ist wie es die Fans erwarten. Sie ist für mich oft ein Grund mir einen Film anzusehen und tatsächlich auch der Einzige bei diesem Film. Sie war die symphatischste Figur im gesamten Film und quasi die einzige Schauspielerin die es wirklich geschafft hat aus einem schlechten Drehbuch etwas herauszuholen. Ich habe ihr jedoch nie geglaubt, dass sie die Schwester von Allison Janney im Film war. Da hätte eine Mutter Tochter Beziehung deutlich besser funktioniert und sie haben sich auch verhalten, als wären sie genau das. Da hätte man vielleicht etwas mehr drauf achten können, sonst war sie aber wieder stimmig. Ebenfalls überzeugen konnte hier auch Awkwafina als Schurkin. Das ist eine Schauspielerin, von der man in Zukunft noch einiges hören wird und auch wenn sie hier ebenfalls so spielt, wie man es von ihr gewohnt ist, ist es schön, dass sie dies Mal auf der Antagonistenseite zeigt. Der Film geht überraschend mutig mit seinen Figuren um und macht am Ende etwas, mit dem man nicht direkt rechnen würde.
Mina (AWKWAFINA, l.) droht Sue (ALLISON JANNEY, r.) © Constantin Film
Daneben hatte der Film aber nicht viel. Neben den beiden besagten Schauspielern, war der komplette restliche Cast sehr unsympathisch, austauschbar und zum Vergessens. Janney konnte diesen Film nicht einmal auf ihren Schultern tragen und auch wenn der Film am Ende mutig war, so hatte man zu keiner der Figuren (Außer der besagten Zwei) eine Bindung. Es war einem vollkommen egal, was mit ihnen passiert ist. Das Drehbuch gab nicht viel her und hat sich selbst kein Gefallen damit getan, 95% der Figuren charakterschwach und ziemlich arrogant zu schreiben. Es wundert mich nicht, dass es um diesen Film keine große Werbung gibt. Bei all den starken Filmen, die bald starten werden, wird er es schwer haben sein Publikum zu finden und das leider vollkommen zurecht.
Fazit: Diesen Film kann man sich ansehen, muss man aber wirklich nicht. Er gibt einem zu wenig mit und wenn zwei Schauspieler das einzig Gute am Film sind, merkt man schnell, dass er nicht viel kann. Nach dem besagen Trailer, hatte ich aber keine Erwartungen und wurde auch nicht enttäuscht. Nichts erwartet, nichts bekommen... Passt.
by Peter Brauer