Filmkritik Brave Mädchen tun das nicht
Filmwertung: |
 |
| 9/10 |
In den letzten Jahren fiel Lucy Hale besonders in Horrorfilmen wie "Wahrheit oder Pflicht" und "
Fantasy Island" auf und konnte dort nicht alle komplett von sich überzeugen. Dies lag aber nicht unbedingt an ihr, sondern die Drehbücher beider Filme sorgten dafür, dass es nicht anders ging und man konnte richtig spüren, dass da eigentlich mehr hätte funktionieren können und genau dieses "Mehr", kann sie nun in ihrem neusten Film präsentieren.
Lucy Hale in Brave Mädchen tun das nicht © capelight pictures
In dem Film "Brave Mädchen tun das nicht" spielt sie ein junges Mädchen namens Lucy Neal, die eigentlich ein glückliches Leben führt, in dem sie sich wohlfühlt. Einziges Problem daran ist nur, dass sie in den Augen ihres Freundes sehr verkrampft erscheint. Selbst beim gemeinsamen Geschlechtsverkehr ist sie mit ihren Gedanken nicht bei der Sache, was ihn ziemlich nervt und so kommt es wie es kommen muss und sie erwischt ihn bei dem Besuch bestimmter Seiten, was ihr wiederum nicht passt. So bricht die Beziehung auseinander und sie ist erstmal traurig, als aber ihre Freundinnen ihr den Tipp geben, sich doch Mal locker zu machen und auch Mal Dinge zu probieren, die "Brave Mädchen nicht tun würden" verändert das ihr Leben und könnte schon bald den Mr. Right herbeilocken.
Was bei dem Film schnell auffällt, ist wie liebevoll der Film mit Themen wie Sex, Pornos und vielen ähnlichen Dingen umgeht. Da wo einige Dramen vorher wegschwenken hält der Film vollkommen drauf, ohne dabei an einer einzigen Stelle wirklich erotisch zu werden. Es sind Themen die jeden betreffen und wo jeder eine Meinung zu hat und doch gibt es viele Menschen, die darüber viel eher schweigen und es nicht schaffen selbst aus sich herauszukommen. Für diejenigen kann ein solcher Film wichtig sein und vielleicht sogar etwas Mut machen. Es ist zwar kein Film der seine Zuschauer aufklären und ihnen das Sexualverhalten näher bringen möchte, doch er kann vielleicht manch einem die Augen öffnen, dass manche Dinge doch anders sind, als man sie denkt und das man sich vielleicht auch Mal mehr ausprobieren sollte. Außerdem kann man an so vielen Stellen merken, dass es Lucy Hale wirklich Spaß macht die Szenen so zu spielen. Ich würde sogar sagen, sie sollte in Zukunft viel eher solche Filme probieren als schon wieder einen Horrorfilm, wo sie einfach nicht das zeigen kann, was sie drauf hat und das ist mehr als manch einer denkt.
Brave Mädchen tun das nicht Lucy Hale als Lucy Neal © capelight pictures
Der Film erfindet das Genre nicht komplett neu und hat den gleichen Ablauf wie andere Romcoms. Es ist ein Streifen, wo man sich beim Schauen wirklich, dass ein oder andere Mal fragt, ob dafür wirklich die Kinoleinwand notwendig gewesen wäre, Zuhause auf dem Bildschirm (z.B. Als Netflix Original) hätte der Film nämlich die gleiche Wirkung gehabt. Es ist auch eher ein Film fürs weibliche Publikum, die solche Erfahrungen vielleicht selbst schon gemacht haben oder vielleicht noch machen werden und wird nicht jeden Mann abholen. Das ist nicht unbedingt eine Schwäche des Films und ich finde es auch gut, dass es Filme gibt, die ein Geschlecht eher ansprechen, nur sollte man sich dem dennoch vielleicht bewusst sein bevor man sich diesen Film ansieht.
Fazit: Ich persönlich kann mich aber nicht dran erinnern, wann ich das letzte Mal nach einem Film so glücklich war als nach diesem. Es ist kein Meisterwerk und auch kein Film der was Neues erbringt, der das Genre komplett neu erfindet oder wo man etwas bekommt was man noch nie zuvor gesehen hat, aber er macht einfach Spaß und das ist manchmal auch vollkommen ausreichend. Auch wenn das die Geschichte eigentlich nicht zulässt, würde ich mich auch über eine Fortsetzung sehr freuen.
by Peter Brauer
Bilder © capelight pictures