Black Swan

Black Swan (2010), USA
Laufzeit: - FSK: 16 - Genre: Drama / Thriller
Kinostart Deutschland: - Verleih: 20th Century Fox

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Black Swan Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Die junge, aufstrebende Ballerina Nina (Natalie Portman) bekommt die Doppelrolle ihres Lebens: In „Schwanensee“ soll sie sowohl den unschuldigen weißen als auch den dämonischen schwarzen Schwan verkörpern. Während sie die perfekte Besetzung für den weißen Schwan ist, muss sie für den Gegenpart der Figur lernen loszulassen und die dunkle Seite in sich hervorbringen. Angetrieben von dem charismatischen Ballettdirektor Thomas Leroy (Vincent Cassel) versucht sie verzweifelt ihre Blockaden zu überwinden. Ausgerechnet die neue, attraktive Kollegin Lily (Mila Kunis) hat all das, was Nina zu fehlen scheint. Droht Nina sogar die Rolle an Lily zu verlieren?
Ninas Verzweiflung wächst und sie stößt einen ebenso befreienden wie selbstzerstörerischen Prozess an, bei dem die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen. Aber ungeachtet aller Gefahren treibt Nina ihre Vorbereitungen für die Premiere des Stücks weiter – denn für sie zählt nur eines: Vollkommenheit.


Natalie Portman, Winona Ryder und Mila Kunis | mehr Cast & Crew


Black Swan - Trailer






DVD und Blu-ray | Black Swan

Blu-ray
Black Swan (inkl. Digital Copy) Black Swan (inkl. Digital Copy)
Blu-ray Start:
10.06.2011
FSK: 16 - Laufzeit: 108 min.
DVD
Black Swan Black Swan
DVD Start:
10.06.2011
FSK: 16 - Laufzeit: 103 min.

zur DVD Kritik

Filmkritik Black Swan

Filmwertung: | 9/10


Alle Jahre wieder versucht die Filmindustrie mit einem Tanzfilm die faulen Couchpotatoes von ihren Sitzen zu erheben und auch Black Swan gehört in diese Schublade – oder nicht? Zumindest ein Tanzfilm ist es, das sei an dieser Stelle festgehalten. Doch im Gegensatz zu den eher mäßigen Teilen der Step Up – Reihe, bietet uns Regisseur Darren Aronofsky einen Stoff an, der es in sich hat: Ballett.

Ballett? Oh Gott!? Bitte nicht!

Bevor die Masse an Filminteressierten das Weite sucht, lasst euch eines gesagt sein: wenn ihr diesen Film verpasst, geht an euch eines der vielleicht besten und eindrucksvollsten Werke dieses Genres vorbei. Dies ist „Black Swan“ zweifelsohne, denn erzählt der Regisseur die Geschichte um eine Tänzerin, die sich danach sehnt, die Hauptrolle im Schwanensee zu spielen, so entsteht mit wachsender Laufzeit so viel mehr als der plumpe Versuch einer Erzählung über eine „Verliererin“, die am Ende zur glänzenden Heldin werden soll. Im Gegenteil: zu keinem Moment des Films weiß man als Zuschauer, was als nächstes passieren wird oder vermag auch nur annähernd zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Zu genial verbunden sind die Grenzen beider geistiger Welten und so entwickelt sich aus einer einfachen Darbietung ein solcher Psychothriller, dass man selbst nicht mehr weiß, wo vorne oder hinten ist.

Der Hauptgrund hierfür ist die hervorragende und zurecht mit dem Oscar ausgezeichnete Leistung der Hauptdarstellerin Natalie Portmann, die in diesem Film so viel mehr zeigt als noch zu früheren Star Wars-Zeiten. Man könnte wirklich sagen, dass sie seit dem gereift ist und über Jahre auf eine solche Rolle wie die der in sich gekehrten, schüchternen, prüden, aber zum Erfolg und zur Überwindung ihrer Selbst verdammten Balletttänzerin Nina.
Zu Beginn fällt einem die Besonderheit ihrer schauspielerischen Performance zwar noch nicht wirklich auf, doch je weiter das Geflecht zwischen Fiktion und Realität gesponnen wird, desto mehr verfällt der Zuschauer dieser atemberaubenden Hauptdarstellerin und klebt förmlich an ihren Lippen. Sobald dieser magische Moment des Hingebens beim Zuschauer erfolgt ist, zieht der Film ihn in einen solchen Bann, dass aus dem vermeintlich langweiligen Thema „Ballett“ ein von Spannung kaum zu überbietender Thriller wird, der nicht nur den Darstellern, sondern auch einem selbst den Schweiß auf die Stirn treibt.

Dies ist zudem dadurch gewährleistet, dass auch die anderen Schauspieler zur Höchstleistung auflaufen, wie beispielsweise die vermeintliche Kontrahentin Lily, gespielt von Mila Kunis, und auch der herrischen, aber auftrumpfende Balletdirektor Thomas, verkörpert durch Vincent Cassel in seiner Paraderolle. Alle drei Charaktere verwandeln die Leinwand in ein derart glaubhaftes und dicht verstricktes Netz, dass man wirklich gefesselt wird und mit ihnen nicht nur mitleidet, sondern vielmehr mitfühlt.

Der einzige Kritikpunkt, der an diesem wunderbaren Film geltend gemacht werden kann gilt der Tatsache, dass es viele Charaktere im Film gibt, die kurz auftauchen, aber sonst keine nennenswerte Bedeutung für die filmische Weiterentwicklung haben. Hier hätte man den Fokus mehr auf die Hauptakteure richten können, aber dieser Kritikpunkt ist wirklich schon der Kategorie „Meckern auf hohem Niveau“ zuzuschreiben.

Abschließend an alle Herren der Schöpfung: dies ist der ideale Film, um seiner Freundin einen Gefallen zu tun, aber gleichzeitig auch euch, denn während sie sich an den tollen Bildern und den Charakteren erfreut, habt ihr die Qual der Wahl, welche der Schwanentänzerin euch am ehesten zusagt.

Ein wirklich guter Film, der sogar bei gestandenen Männern den Wunsch erweckt, sich womöglich zum ersten Mal ins Ballet zu bewegen – was könnte ein Film mehr erreichen?
by Sven Hensel

Bilder © 20th Century Fox