Black Panther

Black Panther (2018), USA
Laufzeit: - FSK: 12 - Genre: Action / Science-Fiction
Kinostart Deutschland: - Verleih: Walt Disney

-> Trailer anschauen

Black Panther Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Im Anschluss an den dramatischen Konflikt zwischen den Mitgliedern der Avengers kehrt T’Challa alias Black Panther in seine Heimat Wakanda zurück. Nach dem Tod seines Vaters muss der Thronfolger seinen rechtmäßigen Platz als König des isolierten, doch technisch weit fortgeschrittenen afrikanischen Staates einnehmen. Doch als sich ein alter Feind des Landes aufs Neue erhebt, werden nicht nur die Kräfte des legendären Helden BLACK PANTHER auf die Probe gestellt, sondern auch die Fähigkeiten T’Challas sein Volk durch diese Krise hindurch zu führen. Sollte er dem Kampf nicht gewachsen sein, steht nicht nur das Schicksal Wakandas, sondern das der ganzen Welt auf dem Spiel.

Chadwick Boseman, Michael B. Jordan und Lupita Nyong'o | mehr Cast & Crew


Black Panther - Trailer




DVD und Blu-ray | Black Panther

Blu-ray
Black Panther Black Panther
Blu-ray Start:
19.07.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 134 min.
Black Panther (3D Steelbook) Black Panther (3D Steelbook)
Blu-ray Start:
19.07.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 134 min.
Black Panther (4K Ultra HD) Black Panther (4K Ultra HD)
Blu-ray Start:
19.07.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 134 min.

zur Blu-ray Kritik
DVD
Black Panther Black Panther
DVD Start:
19.07.2018
FSK: 12 - Laufzeit: 129 min.

Filmkritik Black Panther

Filmwertung: | 8/10


Da haben wir ihn: den nächsten Einschlag ins Marvel Cinematic Universe (MCU). Diesmal ist es Ryan Coogler ( Creed ), der mit Black Panther dem MCU ein Stück weit seinen Stempel aufdrücken darf. Für diesen Stempel versammelt er Chadwick Boseman als den titelgebenden Superhelden, Michael B. Jordan, Lupita Nyong’o, Danai Jekesai Gurira, Forest Whitaker, Andy Serkis und nicht zuletzt Martin Freeman vor der Kamera. Rausgekommen ist ein recht spannender Politthriller, und reiht sich somit nahtlos in die Genrediversität des MCU ein.

Black Panther/T'Challa (Chadwick Boseman)
Black Panther/T'Challa (Chadwick Boseman) © Marvel Studios
Nach den Ereignissen des Civil War kehrt T’Challa (Chadwick Boseman) nach Wakanda zurück, um seinen Platz als neuer König offiziell anzutreten. Doch das Erbe seines Vaters bietet ihm nicht nur ein herrliches Königreich. Die Sünden der Väter brechen prompt auf ihn ein. Denn während sich der Black Panther in seiner neuen Position einfindet, macht sich Erik Killmonger (Michael B. Jordan) dazu auf, ihm den Thron streitig zu machen. Mit der Hilfe von Ulysses Claw (Andy Serkis) bereitet er sich auf die Infiltration von Wakanda bereit. Mit der Hilfe von seinem Schwarm Nakia (Lupita Nyong’o), CIA-Agent Everett Ross (Martin Freeman) und seiner treuen Dora Milaje (u. a. Danai Jekesai Gurira) muss er sich der dem Vermächtnis seines Vaters und der neuen Bedrohung stellen.

So, da haben wir die grobe Handlung. Aber worum geht es denn wirklich. Im Grunde geht es vordergründig um die Fragen “Wer bin ich?” und “Wer möchte ich sein?”. Die gesamte Zeit hadert unser Held damit, ob er die Traditionen seiner Vorfahren aufrechterhalten sollte oder ob er der Welt die Hilfe anbietet, die so manch ein Elend in der Welt beenden könnte. Auch geht es darum, zu erkennen, dass der Mythos, den man um seine unmittelbaren Bezugspersonen spinnt, mehr als nur brüchig ist. Es zeigt sich, dass oftmals nur ein kleiner Schubs ausreicht, um die Fassade unwiederbringlich zu zerstören. Die Taten unserer Eltern können nicht nur sie selbst wieder einholen, sondern auch in der Nachfolgegeneration bleibt man nicht unbedingt davon verschont, die Verantwortung für die Handlungen der Eltern übernehmen zu müssen.

T'Challa/Black Panther (Chadwick Boseman)
T'Challa/Black Panther (Chadwick Boseman) © Marvel Studios
Natürlich sind diese Themen mit der Subtilität eines Dampfhammers ausgearbeitet. Aber es stellt in meinen Augen eine überfällige Weiterentwicklung der allgegenwärtigen Comicverfilmungen dar, sich solchen Themen zu widmen und die ganze Sache mal wieder auf eine eher persönliche Geschichte zu reduzieren, ohne dass krampfhaft versucht wird, die Figuren mit nichtssagenden Storys für das kommende Mainevent des MCU zu positionieren. Nach dem doch recht flachen Thor - Tag der Entscheidung mit dieser relativen Tiefgründigkeit konfrontiert zu werden, tut dem ganzen ausgesprochen gut und fühlt sich fast schon wie eine Frischzellenkur für das Comicgenre an. Durch das Ausbreiten dieser eher persönlichen Agenda fühlen sich die Interaktionen für einen Comicfilm sehr viel natürlicher und weniger erzwungen an, als es im letzten Beitrag des MCU noch der Fall war. Das kommt der Umsetzung dieser Themen im gesamten Film wirklich zugute, welche ich an dieser Stelle wirklich als gelungen ansehe.

Black Panther (Chadwick Boseman) im Kampfmodus
Black Panther (Chadwick Boseman) im Kampfmodus © Marvel Studios
Dabei fällt die schauspielerische Leistung durchweg gut aus. Die Harmonie zwischen den Figuren wird hervorragend durch die Darsteller auf die Leinwand transportiert. Dieser fast schon familiäre Umgang miteinander macht es nur noch intensiver, wenn die Katastrophe über unseren Helden und seine Gefährten einbricht. Dadurch wird das Engagement jeder einzelnen Figur nachvollziehbar und packend. Auch wird hier immer wieder eine gewisse Tiefe simuliert, die dem einen oder anderen Comicfilm auf jeden Fall abhandengekommen ist. Sehr schön! So schön, dass es einem in dieser Sparte Hollywoods bemerkenswert oder sogar fast schon innovativ vorkommt, was letztlich für das gesamte Genre schon wieder schade ist. Hier haben wir ein Beispiel dafür, dass es doch geht - auch für den Antagonisten. Da kommen wir auch schon zu ihm. Michael B. Jorden erfüllt seine Figur wirklich mit Leben. Alles an Erik Killmonger ist nachvollziehbar. Das ist wohl das erste Mal im MCU dass der Gegenspieler nicht einfach nur böse ist, um böse zu sein. Sicherlich: Böse bleibt böse. Und auch sein Handeln ist tatsächlich über aller Maßen überzogen. Aber es ist nachvollziehbar und man kann ihn verstehen. Sicherlich geht es ihm auch um Macht, aber alles an ihm ist auch aus einer bemerkenswerten Ungerechtigkeit erwachsen. Hier geht es nicht nur darum, eine Figur einzuführen, damit der Held einen Gegner hat. Hier geht es auch darum, dem Helden gegenüberzustellen, an dem er tatsächlich wachsen muss. Ja, das gibt es auch in den anderen MCU-Filmen, aber hier erscheint das ganze ausgearbeiteter und unser Held wird gezwungen, seine Ansichten zu verwerfen und nicht nur für sie einzustehen (z. B. Captain America).

Kommen wir nun zum Setting des Films: Wakanda. Hier scheint etwas frischer Wind in das Franchise zu kommen. Zwar wirkt das afrikanische Königreich auf den ersten Blick etwas wie Asgard, doch mit den unterschiedlichen Stämmen, die dort siedeln, wird das MCU um eine gewisse kulturelle Vielfalt erweitert. Das tut dem gesamten Franchise gut, drohte durch die Wiederholung des immer Gleichen, dem Ganzen den Zahn zu ziehen. Die Kostüme sind bunt und mit hübschen Details verziert. Alles wirkt irgendwie faszinierend und neu. Sehr schön.

Ayo (Florence Kasumba) and Okoye (Danai Gurira)
Ayo (Florence Kasumba) and Okoye (Danai Gurira) © Marvel Studios
Nach all dem Loben, die ich an dieser Stelle ausgesprochen habe, komme ich jedoch nicht umhin auch negative Aspekte anzusprechen. Diese belaufen sich zum Teil auf die Kameraführung, die Schnitte und den Einsatz von Spezialeffekten. Die Kameraführung und die Schnittfrequenzen führen gerade in den Actionsequenzen zu einem Kampf um Orientierung. Zu schnell und hektisch fallen sie aus, als das man das Geschehen auf der Leinwand wirklich erfassen könnte. Das ist sehr schade, denn gerade die Choreografien der Kämpfe wirkten in dem, was man erkennen konnte, recht edel. Wirklich schade, dass man dem Zuschauer einen genaueren Blick verwehrt. In Bezug auf den Einsatz von CGI-Effekten kann ich nur sagen, dass sie dermaßen schlecht ausfallen, dass sie einen zeitweilig aus dem Film reißen. Die animierten Figuren bewegen sich dermaßen unnatürlich, dass man sich wünscht, dass die Macher das Ganze etwas bodenständiger angegangen wären, sodass höchstens eine Nachbearbeitung des Ganzen mittels CGI nötig gewesen wäre. So lässt sich deutlich unterscheiden, ob nun Schauspieler ihr Tatwerk verrichtet haben oder ob ihnen den Computer die Arbeit abgenommen hat. Auch die Animation der Tiere fällt nicht glaubhaft aus. Es ist auf jeden Fall löblich, dass, wenn schon Tiere am Ganzen beteiligt sein müssen, hier auf den Computer zurückgegriffen wurde. Doch, in Anbetracht der Tatsache, dass die Tiere für das Ganze sowieso irgendwie unnötig erscheinen, hätte man sie lieber ganz weggelassen. Aber sei es drum. Gerade Letzteres ist ein Punkt, den man noch verschmerzen kann. Schlimmer fallen hingegen die schlechten Animationen der menschlichen Figuren ins Gewicht.

Fazit:
Mit Black Panther haben wir eine weitere Auskopplung aus dem MCU. Nachdem das gesamte Franchise zuletzt geschwächelt hat, kann es mit diesem Beitrag wieder punkten. Der Film schafft es den Zuschauer zu fesseln und in einen neuen Teil der Welt des MCU zu entführen. Das ist sehr erfrischend und spannend zugleich. Bis auf ein paar Punkte kann hier mal wieder von einem Volltreffer im Comicgenre die Rede sein. Sehr zu empfehlen, wenn man diesen Filmen generell etwas abgewinnen kann.
by Martin Fischer

Bilder © Walt Disney