Filmkritik Atemlos - Gefährliche Wahrheit
Filmwertung: |
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| 4/10 |
Der 18-jährige Nathan Harper (Taylor Lautner) ist Wrestling-Champion seiner Schule, Biker aus Leidenschaft und versucht mit Hilfe einer Psychotherapeutin seine immer wieder hochkommenden Aggressionen unter Kontrolle zu bekommen.
Täglich fordert ihn sein Vater Kevin (Jason Isaacs) zu einem Kickboxtraining heraus während seine Mutter Mara (Maria Bello) oft als Vermittlerin eintritt, wenn Kevin den Bogen mal etwas überspannt.
Nathan leidet seid seiner Kindheit unter Schlaflosigkeit und hat in der Nacht einen immer wiederkehrenden Traum von einer Frau, die ihm ein Schlaflied singt und danach von einem Unbekannten überfallen und umgebracht wird. Auch das weiß seine Psychotherapeutin Dr. Benett (Sigourney Weaver) und muss ihren Patienten Nathan immer wieder beruhigen.
Aufgrund aktueller Nachrichten bekommt die Klasse, in die Nathan geht, die Aufgabe einen Bericht über vermisste Kinder zu verfassen. Dabei bekommt er als Partnerin seine Nachbarin und Freundin aus Kindertagen Karen (Lily Collins) zugeteilt, auf die er zufälligerweise schon seit langem steht. Gemeinsam machen sie sich an die Arbeit und stoßen dabei auf eine Website mit einer Foto-Applikation in der gezeigt wird, wie das jeweils vermisste Kind erwachsen aussehen würde.
Ein Bild von einem kleinen Jungen, der Nathan irgendwie sehr ähnelt, lässt ihn kurz inne halten. Er ist überzeugt wirklich die identischen Gesichtszüge wie der Junge zu haben. Gleichzeitig wird in einer Überwachungszentrale Alarm ausgelöst, als der Admin der Website via Webcam erkennt, wer eigentlich gerade auf das Foto des kleinen Jungen zugreift...
Nathan ist beunruhigt und fängt an nachzuforschen und entdeckt in längst vergessenen Kisten ein T-Shirt, dass identisch ist mit dem, welches der kleine Junge trägt. Sogar der Fleck an der Schulter stimmt überein. Völlig fertig wendet er sich an Karen und erzählt ihr alles. Sie versucht ihn zu beruhigen, aber trotzdem stellt sich nun die Frage: Ist er etwa adoptiert worden? Und wenn nicht, wer sind dann die 2 Menschen, mit denen er sein Leben bisher geteilt hat?
Er will seine Mutter Mara zur Rede stellen, doch leider kommt es nicht mehr dazu...
Schlagartig wird ihm klar, dass sein ganzes Leben eine einzige Lüge sein muss.
Kritik:
Sagen wir es so: Es gibt einen Grund dafür warum „Atemlos-Gefährliche Wahrheit“ ab 12 Jahren zugelassen ist. Blutige bzw. brutalere Szenen wurden wohl absichtlich vermieden, damit die Fans des attraktiven Taylor Lautner, der vor allem durch die Twilight-Verfilmungen berühmt wurde und nun als Nathan Harper seine erste große Hauptrolle bekommen hat, die Kinosäle stürmen können. Ebenso trägt die hübsche Lily Collins (Priest, The Blind Side), Tochter von Sänger Phil Collins, ihren Teil dazu bei, dass pubertierende Jungs durchaus genauso ihre Freude an diesem Film haben werden. Auch wenn es bestimmt nicht die Absicht von Regisseur John Singleton (Vier Brüder, 2 Fast 2 Furious) ist ausschließlich diese Zielgruppe anzusprechen, werden sich doch alle, die mehr erwarten als schöne Darsteller, sehr langweilen. Denn mal ehrlich – was haben Textpassagen wie: „..., dann werde ich alle deine Facebook-Freunde töten!“ in einem Kinofilm verloren? Werbung mag zwar an und für sich eine gute Sache sein, aber man kann es auch übertreiben!
Irgendwie scheint „Atemlos-Gefährliche Wahrheit“ der Versuch zu sein, eine süße Teenie-Romanze mit einem dramatischen Actionthriller zu paaren. Doch dieser Versuch ist leider kläglich gescheitert.
Das Katz und Maus-Spiel zwischen Nathan, der CIA und dem Waffendealer Kozlow wird gespickt durch kleine Logikfehler, übertriebene Dramatik, wackeliger Story, Klischees und nicht immer überzeugenden Schauspielern.
Zugegeben – Taylor Lautner hat die Statur eines jungen James Bond und er kämpft sogar entsprechend, aber den bösen Blick kauft ihm hier keiner ab.
Selbst von Schauspiel-Größen wie Sigourney Weaver (Du schon wieder, Avatar) ist man eigentlich besseres gewohnt. Man hat zwischenzeitlich einfach das Gefühl, dass dem Drehbuchautor Shawn Christensen ab und zu die Wörter ausgegangen sind. Also lasst euch nicht vom Titel täuschen.
Fazit: Auch die Tatsachen, dass sich die Protagonisten anscheinend wirklich Mühe geben und ein paar nette Actionszenen zusammengebastelt wurden, machen den Film nicht besser. Das Gesamtkonzept ist einfach nicht stimmig und macht „Atemlos-Gefährliche Wahrheit“ nur zu einem: langweilig.
by Aline Nickel