Filmkritik Asterix im Land der Götter
Filmwertung: |
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| 7/10 |
Asterix und Obelix sind die Kult-Gallier schlechthin. Seit sie 1959 von Autor René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo für die französische Comicserie „Asterix“ geschaffen wurden, begeistern sie jung und alt in mittlerweile 35 Bänden. Und auch die farbenfrohen Zeichentrickfilme, die zwischen 1967 und 2006 entstanden sind, haben die Fangemeinde vergrößert.

Nach fünf mehr oder minder erfolgreichen Realverfilmungen der Gallier-Geschichten, wagen die Regisseure Alexandre Astier und Louis Clichy mit ihrem ersten komplett computeranimierten Film „Asterix im Land der Götter“ nun einen Neuanfang. Und das humorvolle Abenteuer von Asterix und Obelix kann sich wirklich sehen lassen. Bereits die ersten Filmminuten sorgen für ausgelassenen Filmspaß. Wenn der kleine Idefix im Wald ein schlafendes Wildschwein aufschreckt, das wenige Minuten später von dem hungrigen Obelix gejagt wird, fühlt man sich in die Zeit der guten alten Zeichentrickfilme zurückerinnert. Der neue Look ist natürlich wesentlicher moderner, farbenfroher und dank 3D plastischer denn je. Der Humor der bekannten Figur ist aber erhalten geblieben und kann noch immer vollends begeistern, zumal gewisse Handlungsfäden erneut aufgegriffen werden. So bekommen es die Gallier mal wieder mit einer Horde überheblicher Römer zu tun, denen sie innerhalb kürzester Zeit das Fürchten lehren. Und natürlich geht auch im Animationsfilm nichts ohne den kräfteverleihenden Zaubertrank, gefertigt vom Druiden Miraculix.
Die Handlung ist eng an der Vorlage „Die Trabantenstadt“ angelehnt, die 1971 erschienen ist. Zum Ende hin haben die Filmemacher ihrer Fantasie jedoch freien Lauf gelassen und beispielsweise einen kleinen Jungen als Obelix neuen Freund und Verbündeten in die Handlung eingefügt. Obwohl die Geschichte bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, ist sie in der heutigen Zeit der Globalisierung überraschend aktuell. Umso verständlicher wird der Wunsch der Gallier, ihren eigenen Lebensraum gegenüber der Kommerz orientierten Römer zu verteidigen, in Szene gesetzt.
Die Schauspieler Milan Peschel („Irre sind männlich“) und Charly Hübner („Polizeiruf 110“) leihen den Hauptfiguren Asterix und Obelix ihre Stimmen, woran man sich erst einmal gewöhnen muss. Doch nach kurzer Zeit zündet der gelungene Wortwitz und begeistert die Zuschauermasse. Natürlich dürfen auch die altbekannten Redewendungen wie „Die spinnen, die Römer!“ oder „Nein, Obelix, du bist als kleines Kind in das Fass mit dem Zaubertrank gefallen!“ auch im neusten Abenteuer nicht fehlen.

Die Animationen sind gelungen. Die Figuren entsprechen den bekannten Vorlagen, haben jedoch dank der neusten Technologie eine Modernisierung erfahren. Neben Asterix, Obelix und Miraculix trifft der Kinobesucher auf weitere bekannte Gallier. Noch immer geraten Fischhändler Verleihnix mit Schmied Automatix aneinander, während sich Majestix, der cholerische Häuptling des Dorfes, dem Willen seiner treusorgenden Ehefrau unterordnen muss. Die dritte Dimension ist ein netter Nebeneffekt, der einige Szenen plastisch inszeniert. Doch auch bei diesem Film ist der 3D-Effekt nicht zwingend notwendig, weil der Einsatz nur auf wenige wirklich prägnante Sequenzen beschränkt ist. Spaß und Unterhaltung hat man bei diesem Film auf jeden Fall, sodass der Kauf eines Kinotickets keinesfalls bereut werden muss.
Fazit: Die computeranimierte Verfilmung der Comichelden ist durchaus gelungen. Asterix, Obelix und ihre Freunde haben eine Modernisierung erhalten, die dem Humor der Vorlage gerecht wird. Schade ist nur, dass der 3D-Effekt verschenkt ist, weil nur wenige Szenen wirklich auf die dritte Dimension ausgerichtet sind.
by Sandy Kolbuch