Annie

Annie (2012), USA
Laufzeit: - FSK: 0 - Genre: Komödie / Familie
Kinostart Deutschland: - Verleih: Sony Pictures

Annie Filmplakat -> zur Filmkritik

erhältlich auf 4K UHD, Blu-ray und DVD

Inhalt

Quvenzhané Wallis (“Beasts of the Southern Wild”) spielt die Hauptrolle der Annie, einem kleinen, fröhlichen Pflegekind, das tough genug ist, um sich auch 2014 in den Straßen von New York zu behaupten. Als Baby wurde sie einst von ihren Eltern verlassen, die ihr jedoch das Versprechen gaben, eines Tages zu ihr zurückzukommen. Seitdem war das Leben für Annie mit ihrer gemeinen Pflegemutter Miss Hannigan (Cameron Diaz) nicht immer leicht. Doch alles könnte sich ändern, als plötzlich der abgebrühte Wirtschafts-Tycoon und New Yorker Bürgermeister-Kandidat Will Stacks (Jamie Foxx) auf der Bildfläche erscheint: Auf Rat seiner brillanten Vizepräsidentin Grace (Rose Byrne) und seines ebenso scharfsinnigen wie durchtriebenen Wahlkampfleiters Guy (Bobby Cannavale) nimmt er – als nur leicht verschleiertem Bestandteil seiner Wahlkampagne – Annie bei sich auf. Stacks glaubt, dass er Annies Schutzengel ist, doch Dank Annies selbstbewusster Art und ihrer durch nichts zu erschütternden positiven Lebenseinstellung, könnte genau das Gegenteil der Fall sein.

Jamie Foxx, Quvenzhané Wallis und Rose Byrne | mehr Cast & Crew


DVD und Blu-ray | Annie

Blu-ray
Annie Annie
Blu-ray Start:
11.06.2015
FSK: 0 - Laufzeit: 118 min.
DVD
Annie Annie
DVD Start:
11.06.2015
FSK: 0 - Laufzeit: 113 min.

Filmkritik Annie

Filmwertung: | 6/10


Familie ist für die meisten Menschen das höchste Gut. Wer keine Familie besitzt, ist zwangsläufig auf der Suche nach einer familiären Ersatzbeziehung im Freundes- oder Bekanntenkreis. Dass nicht nur Blutsverwandte, sondern auch völlig Fremde, durch ungeplante Umstände zu einer Familie zusammenwachsen können, zeigt das Musical „Annie“ seit mehr als drei Jahrzehnten. Schon mehrfach wurde die Geschichte des Waisenmädchens in unterschiedlichen Varianten auf den Musicalbühnen der Welt aufgeführt und bereits zweifach verfilmt. Nun versucht auch Regisseur und Drehbuchautor Will Gluck sein Glück und bringt eine modernisierte Fassung des Klassikers auf die Kinoleinwand. Das Ergebnis ist nicht der erwartete Renner, sorgt aber für einige süße Filmmomente und einer großen Portion gute Laune.

Die tragische Geschichte von Waisenmädchen Annie, das auf der Suche nach ihren Eltern ist, verliert sich mit der Bekanntschaft des Millionärs in einer sprichwörtlichen Kehrtwende. Einst musste sich Annie mit mehreren Mädchen ein schäbiges Zimmer in der Wohnung der völlig ungeeigneten Pflegemutter (Cameron Diaz) teilen. Dann greift das Schicksal in ihr Leben ein und Annie findet sich in der Obhut des wohlhabenden Bürgermeister-Kandidaten Will Stackes (Jamie Foxx) wieder, der ihr jeden Traum erfüllen kann. Das nun sorgenfreie Leben wird lediglich von Luxus-Problemen dominiert. Denn Annie wird durch die Bekanntschaft von Will Stackes ebenfalls zur Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Erwartungsgemäß lässt der daraus resultierende Ärger auch nicht lange auf sich warten und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Die Figuren in der Haupt- und Nebenhandlung bleiben oberflächlich und erfahren kaum eine tiefergehende Charakterzeichnung. So darf sich Cameron Diaz („Verrückt nach Mary“) als völlig überzeichnete Karikatur einer überforderten Pflegemutter ordentlich daneben benehmen. Mit ihrem absurden Verhalten werden ihr einige peinliche Szenen zuteil, die nicht wirklich nachvollziehbar sind, aber das junge Zielpublikum erfreuen dürfte. Jamie Foxx („Django Unchained“) kann sich als überheblicher Millionär wesentlich verkaufen. Nicht zuletzt, weil er im Laufe der Handlung Herz beweist und wahre Vaterqualitäten erkennen lässt. Doch der eigentliche Star des Films ist Quvenzhané Wallis („Beats of the Southern Wild“), die sowohl gesanglich, als auch schauspielerisch überzeugen kann. Als Sonnenschein nimmt sie die Handlung für sich ein, weiß aber in den richtigen Momente ihre Krallen zu zeigen. Damit wird wieder einmal unter Beweis gestellt, dass Kinder in der heutigen Zeit durchaus Köpfchen besitzen und sich in ungerechten Situationen zur Wehr setzen können.
Die rockigen Musiknummern untermalen die Stimmung und sorgen für ausgelassene Unterhaltung. Wer kein großer Fan von Musical-Filmen ist, sei gewarnt, denn kaum eine Sequenz wird nicht mit einem kleinen Song am Rande aufgehübscht. Bis auf die zeitliche Verlegung von dem Amerika der dreißiger Jahre ins heutige New York, erfährt die Geschichte keine nennenswerte Änderung. Etwas mehr Originalität wäre durchaus wünschenswert gewesen. Neben den bekannten Liedern wurden moderne Songs integriert, die jedoch aufgrund der deutschen Texte am Charme verlieren. Die Dialoge sind dem Zielpublikum geschuldet, können aber durchaus unterhalten und für nette Momente sorgen.

Fazit: Will Glucks Neuinterpretation des Musicals „Annie“ sorgt für gute Laune und einige nette Songs, die auch nach dem Kinobesuch noch ihre Wirkung zeigen. Storytechnisch kann die Produktion von Will Smith und Jay Z, trotz Staraufgebot, leider nicht überzeugen.
by Sandy Kolbuch

Bilder © Sony Pictures