Filmkritik Alvin und die Chipmunks: Road Chip
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| 5/10 |
1958 wurde die Musik von Ross Bagdasarians erfundener Musikgruppe „Alvin und die Chipmunks“ erstmals veröffentlicht. 1961 entstand die Fernsehserie „The Alvin Show“, die die Geschichte der drei singenden und sprechenden Streifenhörnchen, die von ihrem menschlichen Ziehvater David Seville gemanagt wurden, erzählte. Darauf basierend entstand in den 1980er Jahren eine zweite Zeichentrickserie mit dem Titel „Alvin und die Chipmunks“, die bis 1991 acht Staffeln umfasste.

20th Century Fox brachte die beliebten Streifenhörnchen 2007 erstmals als vollanimierte Figuren auf die Kinoleinwand. 2009 und 2011 folgten die Fortsetzungen. Nun kehren die Chipmunks Alvin, Simon und Theodore unter der Regie von Walt Becker („Born to Be Wild“) zurück auf die Kinoleinwand.
Nachdem sie ihre Musikkarriere an den Nagel gehängt haben, langweilen sich die Brüder. Nicht zuletzt, weil Dave seine ganze Konzentration seiner Arbeit widmet und seine Freizeit mit seiner Freundin Samantha (Kimberly Williams-Paisley) verbringt. Als die Chipmunks sie und ihren Sohn Miles (Josh Green) kennenlernen, sind sie zunächst wenig begeistert. Samantha entspricht zwar durchaus ihren Geschmack, aber ihr Sohn erweist sich als Plage, die sie schnellstmöglich loswerden wollen. Als Alvin, Simon und Theodore einen Ring in Daves Einkaufstüten entdecken, scheint ein Albtraum wahr zu werden. Dave will heiraten und die Familie vergrößern. Dass müssen die Chipmunks verhindern. Und dabei bekommen sie ausgerechnet Hilfe von Miles, der seine Mutter unter keinen Umständen teilen will. Gemeinsam begibt sich das ungewöhnliche Quartett auf einen wilden Road Trip quer durch die USA. Auf dem amüsanten Abenteuer erleben sie Pleiten, Pech und Pannen, aber auch eine Menge Spaß.
Nachdem die Chipettes Jeanette, Brittany und Eleanor bereits im zweiten und dritten Featurefilm der Nagetiere mit von der Partie waren, wird ihnen auch im vierten Teil ein Gastauftritt gewährt. Leider sind die drei Damen nur kurz zu sehen, da sich der Film diesmal auf die Freundschaft zwischen den drei Brüdern und ihren vermeidlichen Stiefbruder in Spe konzentriert. Die Story bleibt auf einfachem Niveau und lässt sich zum großen Teil erahnen, was im Hinblick auf die knuddeligen Streifenhörnchen durchaus nicht dramatisch ist. Trotz der Altersfreigabe ab Null ist der Film, der erneut einen gelungenen Mix aus Realaufnahmen und Animationen liefert, durchaus kein reiner
Kinderfilm.

Hat man sich erst einmal an die hohen Stimmchen von Alvin, Simon und Theodore gewöhnt, sorgen die frechen Dialoge für Erheiterung. Auch wenn die Sprüche den minderjährigen Kinobesuchern geschuldet harmlos bleiben, können auch Erwachsene lachen. Die animierten Nagetiere sind putzig anzusehen. Mit äußerst gelenkigen Bewegungen lassen sie die Hüften kreisen, springen über den Mini-Golfplatz und legen am Ende eine gelungene Musikperformance aufs Parkett. Die menschlichen Schauspielkollegen werden schnell in den Hintergrund gedrängt, was vom Studio durchaus gewollt ist. Dennoch wären die Chipmunks ohne ihren Adoptivvater Dave, erneut amüsant gespielt von Jason Lee, aufgeschmissen. Nur durch seine strenge Erziehung kann das große Chaos wieder einmal gebändigt werden. Seine lautstarken Brülleinlagen, die schon in der TV-Serie ein Running Gag waren, dürfen auch im vierten Featurefilm nicht fehlen. An seiner Seite beweist Kimberly Williams-Paisley, wie auch in der TV-Serie „Immer wieder Jim“, ihr Talent für Humor und fügt sich bestens in die Komödie ein. Josh Green, der den pubertierenden Miles spielt, liefert sich mit den animierten Hörnchen einen Wettstreit um die Gunst des Kinopublikums, was weitestgehend funktioniert.
Fazit: „Alvin und die Chipmunks: Road Trip“ fügt sich trotz wechselnder Regisseure an die drei vorangegangenen Featurefilme an. Trotz der altbekannten Gags und der erahnbaren Story können die Chipmunks für amüsante Unterhaltung sorgen. Fans werden ihren Spaß haben.
by Sandy Kolbuch
Bilder © 20th Century Fox