Filmkritik A Star Is Born
Filmwertung: |
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| 10/10 |
Bradley Cooper konnte schon oft beweisen was in ihm steckt. Egal ob in “American Sniper“; “Silver Linings“ oder auch als Sprecher des Rocket Raccoon im MARVEL Cinematic Universe. Er war von 2013 bis 2015 3x in Folge für den Oscar als bester Haupt- und Nebendarsteller nominiert. Die meisten kennen den symphatischen Philadelphier aber wohl aus der “Hangover“reihe, in dem er drei Teile lang die Rolle des Lehrers Phil Wenneck verkörperte. Trotz so vieler Erfolge und oftmals von der Kritik sehr gut angenommenen Filme, stand er aber bisher nur als Schauspieler vor der Kamera. Bis jetzt. Mit diesem Film nämlich steht er zum ersten Mal auch dahinter und präsentiert mit “A Star is born“ seine erste Regiearbeit, für die die Kritiken nicht besser ausfallen könnten. Neben ihm kann in diesem Film aber auch Lady Gaga sehr überzeugen, die hier präsentiert, dass sie so viel mehr kann als ihr Ruf ihr vorrauseilt. Viele kritisieren die Sängerin und damit spielt auch der Film. Ihre Rolle hat nämlich ebenfalls ihr Päckchen zu tragen und muss sich gegen Kritik anderer, doch vor allem ihrer Selbstkritik durchsetzen. Sie ist nämlich schüchtern und traut sich nicht zu vor vielen Leuten zu spielen. Doch auch wenn die beiden Schauspieler gut zu den Rollen passen, präsentiert Bradley Cooper mit diesem Film das dritte Remake von “A Star is born“, das zwar die exakte Kopie der anderen zwei ist, doch dessen Thematik noch immer sehr aktuell und wichtig ist. In dem Film geht es um den erfolgreichen Countrysänger Jackson Maine (Bradley Cooper) der auf dem Höhepunkt seiner Karriere die Kellnerin Ally (Lady Gaga) kennen lernt und von ihr sofort begeistert ist. Er merkt schnell was für ein musikalisches Talent in ihr steckt und nach einer gemeinsamen Nacht, wo die beiden auf einem verlassenen Parkplatz philosophieren und singen, haben sie eine sehr gute Verbindung zueinander. So kommt es, dass er sie zu einem seiner Konzerte einlädt und überraschenderweise auf die Bühne holt. Nach diesem Auftritt kommen sich aber nicht nur die zwei näher, sondern Kelly wird auch schlagartig berühmt und steigt als Stern immer weiter auf. Aber während sie nun immer bekannter und größer wird, beginnt Jackson zu sinken und verfällt immer mehr dem Alkohol.
Bradley Cooper in A Star Is Born © Warner Bros.
Der Film zeigt eindrucksvoll und mit unfassbar schönen Liedern - die man sich auch nach dem Kinobesuch noch anhören möchte - wie schön Erfolg zwar ist, doch welche Gefahren dieser auch mit sich bringen kann. Denn auch der größte Rum hält nicht für immer und irgendwann muss man ins wahre Leben zurückkehren, was aber nicht jedem gelingt. Der Film zeigt in seiner Lauflänge sowohl das Aufsteigen und die Erfüllung eines großen Traums, sowie das Ende dieses Traumes und die Tatsache, wenn man es eben nicht mehr schafft in den Alltag hereinzukommen. Der Film lässt sich dabei genügend Zeit beides zu präsentieren und geht, demjenigen der sich drauf einlässt, wirklich sehr tief ins Herz. Er ist kein Film der mit Größe überzeugen möchte, sondern mit Klasse begeistert und dabei macht “A Star is born“ wirklich vieles richtig und hat so manche Stärke. Er ist die gesamte Zeit sehr ruhig, harmonisch und geht gut mit sehr ernsten Themen um. Es ist eine Liebesgeschichte die berührt
und sich nicht so anfühlt wie die nächste 0815 Standardromanze. Die beiden passen sehr gut zusammen und man nimmt ihnen ihre Rollen gut ab. Bradley Cooper kann hier zeigen was für Singkünste ihn ihm stecken. Bisher hat man den Schauspieler noch nicht oft singen gehört, doch was er hier aufweist ist einfach großartig und ich hoffe, er wird in Zukunft mehr mit seiner Singstimme machen. Doch auch Lady Gaga kann hier überzeugen. Die Sängerin spielte zuvor noch nie in einem ernsten Kinofilm mit und macht hier einen so starken Job – vorallem in den ruhigeren Passagen – dass bereits das Gerücht umher geht, sie könnte für die Oscars 2019 nominiert werden.
Bradley Cooper und Lady Gaga in A Star Is Born © Warner Bros.
Doch auch dieser Film hat einen so wirklichen Schwachpunkt, er ist einfach zu lang geraten. Es fällt ihm sehr schwer zum Ende hin einen Abschluss zu finden und man sieht ihm seine 137 Minute wirklich an. 15-20 Minuten kürzer hätten ihm gutgetan.
Fazit: “A Star is born“ ist ein Musikdrama, dass nicht jedem gefallen und auch nicht die breite Masse ins Kino/vor den Bildschirm ziehen wird. Er kann – wie bereits erwähnt – nicht mit seiner Größe überzeugen, sondern mit seiner Klasse begeistern und das wird er auch alle die der Trailer angesprochen hat. Es ist ein guter, tiefgründiger Film mit sehr viel Herz und einer guten Message, der bis zur letzten Sekunde großartig inszeniert wurde. Jeder der sich für Musik und/oder einen der zwei Schauspieler interessiert, sollte diesen Film auf garkeinen Fall verpassen. Er kann nämlich so einiges und hält die Qualität der Trailer konstant durch und diese waren schon großartig.
by Peter Brauer