Filmkritik 96 Hours 2 - Taken 2
Filmwertung: |
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| 7/10 |
Liam Neeson („Unknown Identity") musste im Jahr 2009 in dem Actionthriller „96 Hours“ am Telefon mit anhören, wie seine Tochter Kim in die Fänge von brutalen Mädchenhändlern geriet. Als ausgebildeter CIA-Agent Bryan Mills gelang es ihm damals seine17-jährigen Tochter aus den Händen der Entführer zu befreien. Nun kehrt der Schauspieler in der Fortsetzung „96 Hours – Taken 2“ als Bryan Mills auf die Kinoleinwand zurück. Als freier Bodyguard bietet er seinen Schutz denjenigen an, die bereit sind für ihre Sicherheit ein kleines Vermögen zu zahlen. Achtzehn Monate sind seit Kims (Maggie Grace) Entführung vergangen, auch wenn die Zuschauer fast drei Jahre lang warten mussten. Mills und seine Familie führen ein annähernd normales Leben, in dem die Ansichten von Vater und Tochter des Öfteren aufeinanderprallen. In Albanien werden die von Mills ermordeten Mädchenhändler von ihren Familien beigesetzt. Und diese schwören für das Blutbad ihren Tribut und Rache an den Mörder ihrer Söhne. Innerhalb kürzester Zeit haben die Gegner Mills´ Aufenthaltsort in Istanbul ausfindig gemacht, wo sich die Mächte des Bösen gegen ihn vereinen.
Nachdem auf die Geschehnisse der Vergangenheit verwiesen und die wichtigsten Figuren ausführlich eingeführt wurden, nimmt der Actionthriller anhand des rasanten Erzähltempos rasch an Tempo zu. Schnell wird deutlich, dass den rachesüchtigen Albanern jedes Mittel recht ist, um den Mörder ihrer Söhne gebührend zu rächen. So gelangen auch Tochter Kim und ihre Mutter Leonore (Famke Janssen – „X-Men“) in das Visier der Albaner. Neeson bleibt seinem Image treu und lässt sich auch in der Fortsetzung nicht unterkriegen. Mit ungewöhnlichen und nahezu absurden Methoden á la „MacGyver“, stellt er unter Beweis, zu welchen Mitteln ein Agent in der Lage ist. Tochter Kim (Maggie Grace) agiert diesmal als Retter und macht binnen weniger Sekunden den geheimen Aufenthaltsort ihrer entführten Eltern ausfindig. Die sich dabei einschleichenden Logikfehler, sorgen mitunter für unfreiwillige Komik. Doch aufgrund der gnadenlosen Verfolgungsjagd und der rasanten Actionszenen gelangen diese recht schnell in Vergessenheit und beeinflussen den Filmspaß nicht weiter.
Produzent Luc Besson („The Transporter“) gelingt es, ein durchweg spannendes Action- Spektakel zu inszenieren. Auch wenn die Fortsetzung wesentlich weniger Überraschungsmomente birgt als der erste Teil, schließt sich der actiongeladene Rache-Thriller nahtlos an seinen Vorgänger an. Vor allem der mittlerweile 66-jährige Hauptdarsteller fordert mit seiner beeindruckenden Performance deutlich zu Tage, dass er noch lange nicht zum ausgedienten Eisen Hollywoods zählt. Noch immer kämpft und schießt er souverän und beweist sich als knallharter Agent. In Zusammenspiel mit Maggie Grace („Lockout“), die sich erneut von ihrer starken Seite zeigt, kann aber auch einen herrlich normalen Alltag jenseits des Agentenlebens auf die Leinwand gezaubert werden. Schade nur, dass sich Famke Janssen als Mills´ Ex-Frau mit einer sehr passiven Rolle abgeben muss, die lediglich der Ausschmückung des äußeren Rahmens dient. Dennoch kann sich die Fortsetzung auf jeden Fall sehen lassen. Actionfans finden hier einen guten Film für einen gelungenen Kinoabend.
Fazit: Spannungsgeladener Actionfilm, der seine Bezeichnung im wahrsten Sinne verdient hat!
by Sandy Kolbuch