Filmkritik 300: Rise of an Empire
Filmwertung: |
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| 8/10 |
2006 gelang „Dawn of the Dead”-Regisseur Zack Snyder mit seiner Comic-Verfilmung „300” der internationale Durchbruch. Mit Gerard Butler („Olympus Has Fallen“) in der Hauptrolle handelte die Story des Spektakels von 300 Spartiaten, die in die Schlacht gegen einen schier unbesiegbaren Feind ziehen. Nun, rund acht Jahre später, erscheint mit „300: Rise of an Empire“ die langersehnte Fortsetzung des Erfolgsfilms, natürlich in gewohnter Zack Snyder-Manier voller Blut und Slow-Motion-Aufnahmen.
Der habgierige Herrscher Xerxes (Rodrigo Santoro, „Rio“) will Griechenland um jeden Preis brennen sehen. Dafür schickt er ein Heer von Schiffen Richtung Athen, die von der kampferprobten Vertrauten des persischen Herrschers – Artemisia (Eva Green, „James Bond 007 – Casino Royale“) – angeführt werden. Während zu Land König Leonidas und seine tapferen 300 versuchen, die Armee Xerxes abzuwehren, wird der berüchtigte Feldherr Themistokles (Sullivan Stapleton, „Gangster Squad“) mit der Verteidigung auf hoher See beauftragt. Es beginnt eine erbitterte Schlacht, in der es nicht nur um Leben und Tod geht, sondern vor allem um eins: Ehre!
Wer hätte das gedacht: Nach schier endloser Warterei bekommen Fans tatsächlich noch eine Fortsetzung zu „300“ zu sehen! Zwar ist Zack Snyder aufgrund seiner zeitraubenden Arbeit an „Man of Steel“ nur als Drehbuchautor zugange, doch hat die Fortsetzung glücklicherweise keine Nuance Charme verloren. So inszeniert Regisseur Noam Murro ein lupenreines Splatter-Werk, das weniger auf Six-Packs und dafür noch mehr auf gespaltene Schädel setzt. War „300“ mit einer FSK 16-Freigabe noch glimpflich davongekommen, erhielt sein Nachfolger nun die gefürchtete Freigabe ab 18 Jahren- vermutlich mit Recht. So wird der Zuschauer von der ersten Minute an mit Blutfontänen und fliegenden Körperteilen konfrontiert; unterlegt mit heroischer Schlachtenmusik. Die Idee, das Ganze Geschehen fast ausschließlich auf hoher See spielen zu lassen, bringt frischen Wind in das Franchise und hält zusätzlich ein paar innovative und interessante Ideen bereit. Mit Eva Green haben die Filmemacher zudem eine äußerst kluge Wahl betroffen, was die Antagonistin betrifft. Sie bringt nicht nur mehr Weiblichkeit ins Spiel, sondern sorgt auch für eine pikante Sexszene, die den eklatanten Höhepunkt des Films zur Mitte darstellt.
Fazit: Bis zum furiosen Finale hin überzeugt „300: Rise of an Empire“ durch erstklassig choreographierte Kämpfe, messerscharfe Dialoge und eine lupenreine Comic-Optik, die mit einer Menge Blut aufpoliert wird. Ohne zu viel verraten zu wollen, scheint es auch so, als dürften sich Fans auf eine weitere Fortsetzung freuen. Der einzige Wehmutstropfen dabei bleibt, dass Gerard Butler seine Rolle als Leonidas nicht wieder aufgenommen hat.
by Yannik Riedl